Der Preis der Unsterblichkeit
dies nicht meine Absicht.«
Die Romulanerin und Spock gingen auf die beiden zu. »Seien Sie so gütig, Ihr Angebot in unserer Gegenwart zu machen«, sagte der Vulkanier sarkastisch. »Es betrifft uns auch.«
»Natürlich tut es das«, entgegnete James Kirk mit dem Blick eines Mannes, der sich durchschaut fühlt. »Dennoch brauchen Sie es nicht zu hören.«
»Sie begehen einen Fehler«, warnte Spock. »Lassen Sie uns wenigstens Zeuge Ihrer Dummheit sein.«
James nickte schließlich.
Omne grinste. »Sie sind alle so nobel und so unterhaltend. Ich denke, ich werde meinen Spaß haben.« Er sah James mit erhobener Augenbraue an. »Ich hoffe doch, Sie machen Ihr bestes Angebot?«
»Natürlich. Es ist keine Frage von Edelmut, sondern der Logik allein. Logik ist die Erkenntnis der Realitäten, selbst wenn sie schmerzlich für uns sind und mit unseren Gefühlen und Hoffnungen in Konflikt geraten. Doch die Realität schließt Gefühle, Hoffnungen, Zwecke und Rechte mit ein. Und Unterschiede. Preise, die gezahlt werden müssen.« Er sah Spock an. »Jim Kirk bot sich an, um Ihre und meine Freiheit zu erkaufen. Er hat bereits bezahlt. Ist James dies versagt? Darf James nicht das gleiche tun?«
»Er kann mehr tun«, antwortete Spock. »Er kann für sich und Jim kämpfen. Alles oder nichts. Er würde es tun. Jim tat es.«
James Kirk breitete die Hände aus. »Ich bin nicht er. Es gibt einen Unterschied. Ich habe weniger zu verlieren und nichts, das mich hält. Aber ich habe meinen Preis. Und eine Handvoll Chips.« Wieder drehte er sich zu Omne um. »Ihre Freiheit – Spocks, Jims, die des Commanders. Ohne Bedingungen. Spock würde niemals die Rede vor den Delegierten halten, egal, ob Sie meinen Vorschlag annehmen oder nicht. Und ich kaufe nur das, was Kirk zusteht und ohnehin gehört. Die Enterprise, Spocks Freiheit. Es wird ein leichtes sein, eine Erklärung für den Toten an Bord zu finden. Eine vollkommene Reproduktion, ein Gestaltwandler, Kirk als Ergebnis eines wahnwitzigen Experiments. Irgend etwas. Der gekidnappte echte Kirk wurde vom großen Omne gefunden und gerettet. Wie hört sich das an?«
»Ihr Preis scheint mir ein wenig aus der Luft gegriffen«, sagte Omne, »besonders da ich Sie alle vier habe und keine Notwendigkeit sehe, überhaupt einen von Ihnen laufenzulassen.«
»Tatsache ist, daß Sie zumindest Captain Kirk und den Commander nicht ermorden können. Es würde hohe Wellen bis zum Oberkommando der Föderation und des romulanischen Imperiums schlagen. Man wird Sie gnadenlos jagen, und das gilt auch für den Fall, daß Sie beide freilassen. Sie würden Sie nicht einfach vergessen – es sei denn, Sie hätten eine Geisel für beide, jemanden, um dessentwillen beide schweigen würden. Sie haben eben miterleben können, daß Jim Kirk eine solche Geisel für den Commander nicht ist.«
»Aber Sie sind es.« Omnes Augen leuchteten vor Vergnügen.
»Ich denke es.« James’ Augen trafen die der Romulanerin. Sie gab keine Antwort, doch ihr Schweigen war Antwort genug.
»Und Spock?« fragte Omne, ernster geworden.
»Ja.«
Omne lächelte wieder.
»Sie neigen wirklich nicht zur Selbstunterschätzung. Dagegen könnten Sie mein Interesse daran überschätzen, Ärger zu vermeiden. Ist das alles, was Sie anzubieten haben?«
»Nein.«
»Was dann? Was gibt es, das ich nicht haben könnte, wenn ich Jim Kirk behalten würde – oder Sie beide? Was sollte mir wertvoller sein?«
Die weißen Schultern hoben sich. »Eigentum, totaler Besitz.«
Omnes Lachen erfüllte den Raum. »Das bieten Sie an? Der Mann, der nicht besessen werden will?«
»Dieser Mann«, bestätigte James. »Diesen Mann wollen Sie. Deshalb haben Sie von Eigentum, von Besitz gesprochen, es beansprucht, darum gekämpft – und immer nur um das Eigentum an einem Mann, der nie im Leben Eigentum sein würde.«
»Kirk? Das Original? Er gehört mir!«
»Nein, und das wissen Sie. Sie haben sich genommen, was Sie wollten. Sie werden ihn niemals dazu bringen, es Ihnen zu geben. Gehorsam. Einsicht. Ergebenheit. Es gibt nichts auf der Welt, mit dem Sie dies von ihm erkaufen können.«
»Und Sie? Selbst wenn ich annähme, träte nur ein anderer an seine Stelle, der ebenfalls niemandem gehören will.«
James Kirk schüttelte den Kopf. »Hier gibt es keinen Unterschied. Sie würden immer wissen, daß Sie jemanden besitzen, der nicht besessen werden kann.«
»Wo ist dann mein Vorteil. Ihr Angebot ist lächerlich, paradox!«
»Warten Sie ab. Es gibt etwas,
Weitere Kostenlose Bücher