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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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Bewußtsein ein, suchte einen Ansatzpunkt und fand ihn. Omne hatte nicht die Kraft, ihm lange Widerstand zu leisten. Die Erinnerung floß in Spocks Bewußtsein über und setzte sich dort fest: Der Weg zu Jim Kirk und der Weg in die Freiheit.
    Doch das genügte dem Vulkanier nicht. Er suchte die andere Erinnerung und traf auf neuen, diesmal massiveren Widerstand. Omne hatte sich auf ihn eingestellt und den ersten Schock überwunden.
    Ein weiterer Kampf ohne Beispiel, und ein weiterer, den Spock gewinnen würde, weil er ihn gewinnen mußte. Er riß die Erinnerungen aus Omne heraus und hinterließ eine brennende Spur im Bewußtsein des anderen. Die Informationen kamen zu schnell, als daß Spock sie in diesem Augenblick hätte verarbeiten können, aber sie würden ihm bleiben, festgebrannt in seinem Gehirn und nie verlöschend. Immer wieder flammte Omnes Widerstand von neuem auf. Es war die Schwärze selbst, das, was das Ungeheuer ausmachte, was sich Spock entgegenwarf.
    »Verabschieden Sie sich!« schrie Spock. »Ich nehme ihn!«
    Die schwarzen Augen gaben nicht auf. Omnes Muskeln zuckten konvulsivisch. Schmerzen trafen Spock aus Richtungen, die er nicht bestimmen konnte, seinen Körper, sein Bewußtsein – doch er trotzte ihnen.
    Omne zog die Beine an und versuchte, Spock abzuschütteln. Der Vulkanier klammerte sich mit den eigenen Beinen fest, doch Omne war auf diese Weise nun so nahe an die Pistole gerutscht, daß er sie greifen konnte. Spock sah, wie sich die blutenden Finger um den Griff schlossen, und ließ Omnes Gesicht und Schultern los, um die Hand mit der Waffe zu packen.
    »Stirb, Vulkanier!« schrie Omne mit letztem Atem.
    Die Mündung der Pistole zeigte Millimeter an Spocks Kopf vorbei. Spock drückte die Hand mit aller verbliebenen Kraft zur Seite, weg von ihm, auf Omnes Kopf zu.
    » Sie sterben!« rief er triumphierend. Tausend Jahre Frieden waren im Bewußtsein des Vulkaniers wie ausgelöscht. Das Blut des Wilden, seines ungezähmten Vorfahren schäumte in seinen Adern. Spock beugte den Arm des Giganten immer tiefer. Sollte er seine Erinnerungen auf leichtere Art und Weise verlieren. Durch den Tod. Er wollte es nicht anders.
    Jetzt sah Spock wirkliche Angst in Omnes Augen, und sie schlug ihm aus dem Bewußtsein des Monstrums entgegen. Angst jenseits aller Grenzen eines gesunden Verstandes. Angst bis in die tiefsten Abgründe eines gigantischen Bewußtseins, eines unbeugsamen Egos, das nicht um Gnade winselte.
    Spock nahm den Finger vom Abzug.
    Was, wenn dieser Mann unter ihm starb, aber nicht sein Ego? Wenn es sich im Augenblick des Todes löste und in eine verborgene Maschinerie in einem verborgenen Laboratorium schlüpfte, um dort einen neuen Omne zu beseelen?
    Spock brachte die allerletzten Kraftreserven auf, um Omnes Arm mit einer Hand unten zu halten und mit der anderen wieder den Nackengriff anzubringen.
    »Nein!« sagte er laut und im schwarzen Bewußtsein. »Kein Tod wird Omne erlösen. Die Erinnerung – verabschieden Sie sich von ihr.«
    Spocks geistige Fühler suchten die Pfade zu den Erinnerungen, die er haben mußte, doch Omne bäumte sich ebenfalls noch einmal auf. Er legte all seine Kraft in den Arm mit der Waffe. Er schaffte es nicht, die Mündung der Pistole noch einmal auf den Vulkanier zu richten. Lähmung ergriff von ihm Besitz.
    Spock sah noch einmal das Grinsen des Spielers auf Omnes Gesicht.
    »Ich … komme wieder, Spock«, brachte der Gigant kaum hörbar hervor. »Wir sehen uns wieder …«
    Der Mann, der den Tod fürchtete und haßte, nahm alle Kraft aus dem Arm und ließ ihn von Spock herunterdrücken, bevor dieser begriff. Vulkanische Muskeln brachten die Mündung der Waffe an Omnes Kopf. Spock versuchte, die Hand wegzuziehen, doch Omne war stärker.
    Auf Wiedersehen, Spock, hallte es in den Tiefen des dunklen Bewußtseins.
    Omne drückte ab.
    Spock schrie auf und riß seine Fühler zurück, kämpfte darum, nicht von Omnes Tod mitgerissen zu werden. Noch einmal nahm er die Rebellion und das ungläubige Erstaunen eines gewaltigen Bewußtseins wahr.
    Dann umschlang ihn die Schwärze.
     

 
18.
     
    Kirk riß sich von dem Anblick los. Erst das Bild des um sein Leben kämpfenden Spock brachte ihm zur Besinnung, was er war.
    Er hatte sich daran zu gewöhnen begonnen, für immer Omnes Gefangener zu sein, eingesperrt, verloren, völlig handlungsunfähig und Omnes Willkür ausgeliefert.
    Zur Hölle damit! dachte er. Vielleicht war er eingesperrt, vielleicht nicht. Und nicht für

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