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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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seine Stirn legte sich sorgenvoll in Falten. „Ich hab versucht, im Haus anzurufen und auf ihrem Handy, aber sie hat nicht abgenommen. Darum bin ich hergekommen. Was kann ich tun?“
    Reid riet ihm, überall nachzuschauen, wo Caitlyn sein könnte. „Überprüfen Sie den Stall, auch den Wald. Haben Sie eine Waffe bei sich?“
    „Meine Doppelläufige. Das ist alles, was ich brauche.“
    „Wenn Sie irgendetwas entdecken, das ungewöhnlich aussieht, rufen Sie mich an, und dann melden Sie sich bei der Polizei.“
    Ruiz nickte schnell. Als Reid den Waldweg wieder hinunterfuhr, klingelte Megans Handy. Er warf einen raschen Blick auf das Display. Der eingehende Anruf kam von seinem Vater.Es sah so aus, als ob seine Abwesenheit im Krankenhaus entdeckt worden wäre. Reid fühlte sich schlecht dabei, aber er nahm nicht ab. Einige Sekunden später klingelte das Telefon wieder. Dieses Mal stand Springdale Federal Penitentiary auf dem Display.
    „Agent Tierney hat Cahill zwei oder drei Mal pro Woche besucht“, erzählte ihm der Wachhabende. „Ich habe seine Unterschriften genau hier vor mir in den Protokollen.“
    „Wie lange geht das schon so?“
    „Jede Seite, die ich gerade anschaue, trägt seine Handschrift. Ich würde sagen, die letzten paar Monate.“
    Reid beschleunigte das Fahrzeug. Mitch hatte seine Besuche ihm gegenüber nie erwähnt. Warum würde er Cahill so oft sehen wollen? Reids Magen machte sich bemerkbar und ihn beschlich ein banges Gefühl. Der Zeitraum, in dem die Besuche stattfanden, deckte sich mit Mitchs Scheidung. Sein Partner war sehr verbittert gewesen. Zornig. Hatte es irgendetwas in ihm ausgelöst? Reid versuchte sich vorzustellen, wie Mitch irgendeine Art kranke Verbindung mit Joshua Cahill einging. Wenn das der Fall war, hatten ihn die beiden Männer, angefangen bei dem Verhör im Gefängnis vor zwei Wochen, reingelegt.
    „Wurden die Besuche aufgezeichnet?“ Reid wusste, dass das die normale Vorgehensweise war.
    „Darüber gibt es hier eine Notiz“, sagte der Wachhabende. „Agent Tierney hat ein striktes Verbot verhängt. Keine digitalen Aufzeichnungen. Es waren immer nur er und der Gefangene, allein. Cahill hat sich damit einverstanden erklärt.“
    Reid beendete das Gespräch. Wenn Mitch jetzt Caitlyn entführt hatte, wenn er für die Morde verantwortlich war …
    Er wollte nicht darüber nachdenken, was gerade in diesem Augenblick geschehen könnte.
    Endlich erreichte er das Ende des Waldwegs und fuhr wieder auf die Hauptstraße auf. Das weiß bemalte Rambling-Rose-Schild erschien hinter ihm im Rückspiegel, leise schwang es im frühmorgendlichen Wind. Reid machte zwei weitere Anrufe.Einen, um eine Fahndung nach Mitchs Crown Victoria herauszugeben. Der andere galt Agent Jimmy Morehouse.
    Bisher hatte der Nachahmer all seine Opfer innerhalb der Stadtgrenzen von D. C. getötet. Reid sah keinen Grund, dass er davon abweichen würde.
    Mittlerweile hatte er die Abfahrt vom Highway erreicht und steuerte weiter Richtung District.
    Caitlyn hörte, wie sich draußen vor ihrem Gefängnis ein Auto näherte. Ihr Herz fing an zu rasen. Sie fror, war von völliger Dunkelheit umgeben und hatte vor einiger Zeit das Gefühl in den Händen verloren, wegen der strammen Gurte um ihre Hand- und Fußgelenke.
    Der enge Verschlag war vollgestellt mit Gartengeräten – ein Rasenmäher und eine Motorsäge, eine große Hakenleiste, von der verschiedene Schaufeln und Harken herabhingen. Caitlyn lag auf der Seite, der raue Sperrholzboden kratzte an ihrer Wange. Wie lange sie schon hier war, wusste sie nicht genau. Verschwommen erinnerte sie sich, wie Agent Tierney über den Autositz gelangt und ihren Kopf gegen das Beifahrerfenster geschlagen hatte, hart genug, dass das Glas zersplitterte. Der Rest der Erinnerung war in Dunkelheit und Nebel gehüllt.
    Sie hörte, wie der Automotor erstarb. Verzweifelt versuchte Caitlyn, durch den dicken Stoffknebel in ihrem Mund zu atmen. Ihre Lunge bettelte förmlich nach Luft. Beinah hätte sie hyperventiliert. Die Schritte kamen näher, und sie betete, dass jemand sie gefunden hatte.
    Lieber Gott. Bitte .
    Die Tür zu dem schrankähnlichen Verschlag öffnete sich. Caitlyn blinzelte zu der Schattengestalt, die auf sie herabstarrte. Ihr Herz setzte für einen Schlag aus, sobald sie die tiefe, bekannte Stimme vernahm.
    „Hab dir ja gesagt, ich komm zurück. Nachdem ich mich um ein paar Angelegenheiten gekümmert habe.“
    Tierney zog sie hoch, als ob sie nichts wöge, und trug

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