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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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sie zudem wartenden Wagen. Über seine Schulter sah sie den Lagerschuppen aus Metall und Holz, wo Tierney sie versteckt hatte. Er stand ungefähr dreißig Meter abseits der Landstraße. Weniger als zehn Meilen von ihrem eigenen Haus entfernt. Caitlyn war Dutzende Male daran vorbeigekommen und hatte den Schuppen kaum bemerkt. Über ihr funkelten die Sterne in der samtschwarzen Nacht.
    „Dein Bruder ist ein richtiger Scheißkerl, wusstest du das?“
    Sie schrie um Hilfe, aber der Knebel erstickte den Laut. Der Kofferraum stand offen, und sein schwarzer metallener Schlund wartete darauf, sie zu verschlucken.

47. KAPITEL
    Hochgewachsene Leyland-Zypressen säumten die Rückseite des Hauses in Georgetown und verbargen den Crown Victoria vor Blicken von der Straße.
    „Geh.“ Tierney hatte Caitlyns Fußfesseln losgebunden und folgte ihr, stieß ihr dabei mit dem Lauf der Waffe zwischen die Schulterblätter. Laub raschelte unter Caitlyns Füßen. Ihr Kopf schmerzte, und sie fühlte sich benommen und unsicher.
    „Ist die Alarmanlage eingeschaltet?“ Er unterstrich die Frage mit einem weiteren scharfen Stoß. Der Lauf der Waffe drückte sich in ihre Wirbelsäule.
    Caitlyn schüttelte den Kopf, sie war noch immer geknebelt und ihre Hände, die vor dem Körper gefesselt waren, konnte sie nicht benutzen. Sie und Tierney stiegen die kleine Treppe hinauf auf die überdachte hintere Veranda. Tierney trat um sie herum, um sie anzusehen. Er stand nah bei ihr, sein heißer Atem schlug ihr ins Gesicht. Der Moschusduft seines Rasierwassers war stark.
    „Lüg mich besser nicht an.“ Er hatte ihre Handtasche durchsucht und ihre Schlüssel an sich genommen und stocherte und wackelte mit jedem von ihnen im Schloss herum, bis er den richtigen fand. Dann drückte er die Tür auf, die sich leise knarrend öffnete, und schob Caitlyn vor sich ins Haus. Sie gingen weiter in die Dunkelheit hinein, liefen durch die Küche mit dem schwarz-weiß gefliesten Boden und an den vertäfelten Wänden des langen Flurs entlang.
    „Dies ist nicht mein üblicher Ort“, gestand er, während er sie, mit einer Hand in ihrem Nacken, vorwärtstrieb. Sie konnte die Hitze seines Körpers spüren. Die Reisetasche, die er bei sich trug, stieß ständig gegen ihren Rücken. „Es war Joshuas Idee.“
    Caitlyn lief ein kalter Schauer über den Rücken.
    Sie erreichten das zweigeschossige Foyer. Die elegante Halle erschien Caitlyn jetzt fremd und unheimlich. Der Kristallleuchter schwebte wie eine Erscheinung über ihren Köpfen,und die Bogentür zur Bibliothek ihres Vaters wirkte dunkel und unheilverkündend. Das deckenhohe klassizistische Fenster zur Straße hinaus ließ nur spärliches Mondlicht hinein, aber es reichte aus, um die Spuren von Bliss’ blutigem Handabdruck an der Wand zu erkennen. Caitlyn schloss die Augen und versuchte vergeblich, das Bild, wie ihre Freundin hier überfallen wurde, zu verdrängen.
    Ihr Herz begann zu rasen, sobald ihr klar wurde, dass sie wahrscheinlich die Nächste sein würde.
    Die ganze Zeit also hatte sich der Nachahmer mitten unter ihnen befunden. Der Gegensatz von Gut und Böse, festzustellen, dass Tierney zum einen der Mann war, der die Monster jagte, und zugleich das Monster selbst, war fast mehr, als Caitlyn mit dem Verstand erfassen konnte. Tierney hatte immer so unerschütterlich gewirkt, und sie fragte sich, wie es Joshua geschafft hatte, in die Seele und das Herz dieses Mannes einzudringen.
    „Nach oben.“ Sie spürte den Stoß der Waffe wieder in ihrem Rücken. Am unteren Ende der Wendeltreppe erstarrte Caitlyn. Wenn sie in den oberen Stock gingen, wären ihre Fluchtmöglichkeiten deutlich eingeschränkt. Ihre Beine fühlten sich hölzern an und schienen unfähig, sich zu bewegen. Der Knebel dämpfte ihren Schrei, als Tierney seine Hand in ihrem Haar vergrub, ihren Kopf nach hinten riss, bis er an seiner harten Brust lehnte.
    „Steig jetzt die verdammte Treppe hoch“, befahl er. Sein Mund war dicht an ihrem Ohr. „Oder wir werden genau hier mit dem Spielchen anfangen.“
    Irgendwie fand sie die Kraft, zu tun, was ihr gesagt wurde. Als sie den oberen Treppenabsatz erreichten, keuchte Caitlyn schwer, kämpfte darum, durch das dicke Stück Baumwolle, das gegen ihre Zunge drückte, Luft zu bekommen. Blanke Wut packte sie, als Tierney ihren Hintern umfasste und hart zudrückte.
    „Das Zimmer hinten, Caity . Du weißt, welches, nicht wahr? Ich werde jetzt seine Fantasien Wirklichkeit werden lassen.“
    Er schob sie

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