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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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Reid tauschten einen Blick.
    „Agent Novak?“, fragte Ruiz.
    Reid fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, nickte und fragte sich, was zur Hölle hier vor sich ging.
    „Lass uns das noch mal wiederholen. Du warst hier draußen, um rumzumachen oder …“
    „Ich bin hier herausgekommen, um nach Caitlyn zu sehen“, korrigierte Reid seinen Partner. „Sie war nicht ans Telefon gegangen.“
    „Uh-huh. Und dann dachtest du: ‚Hey, wenn ich schon mal hier draußen bin, warum gehen wir nicht zusammen in den Waldund ballern mit unseren Kanonen rum?‘“ Sie waren zurück auf dem Reiterhof, der Duft des Regens vermischte sich mit dem Geruch nach Heu und Pferd im Stall. Es war fast dunkel, und draußen goss es noch immer. Das Wasser rauschte von dem spitzen Giebeldach und bildete Pfützen auf dem Lehmboden unter der Regenrinne.
    Mitch fuhr mit seiner peinlichen Befragung fort. „Ich meine, sie ist Braden Cahills Tochter. Dieser NRA-Scheiß um Waffen und Ruhm macht sie wahrscheinlich an.“
    Reid knirschte mit den Zähnen. Mitch hatte offensichtlich seinen Spaß dabei, ihn zu ärgern, aber er war durchnässt und ihm war kalt und er hatte genug von den süffisanten Kommentaren seines Partners. Außerdem mochte er es nicht, wie ein Zivilist ausgefragt zu werden.
    „Ich muss mich noch einmal auf Waffentauglichkeit prüfen lassen. Ich hatte meine Dienstwaffe im Wagen“, erklärte er wieder mit erzwungener Geduld. „Caitlyn hat mir von dem Übungsplatz auf der anderen Seite ihres Anwesens erzählt. Wenn sie weiter darauf besteht, allein hier draußen zu wohnen, muss sie in der Lage sein, sich selbst zu schützen. So, ja, ich habe es vorgeschlagen. Ich wollte sehen, wie gut sie schießen kann.“
    Reid blickte zu Caitlyn hinüber, die neben Ruiz am anderen Ende des Reitplatzes stand und Sheriff Malcolm und Agent Morehouse eine Erklärung abgab. Ihr blondes Haar war nass und klebte ihr am Kopf, und sie hatte eine Wolldecke gegen die Kälte um sich geschlungen.
    Mitch folgte Reids Blick und lehnte dabei an einer der Pferdeboxen. „Na ja, sie ist nicht völlig allein. Was ich wissen will, ist, warum Manny Ruiz wieder hier ist.“
    Reid hatte Caitlyn dieselbe Frage gestellt, während sie auf die Polizei gewartet hatten. Er fand es nicht gut, dass sie einen Exhäftling um sich hatte – insbesondere, wenn er aus dem Springdale Penitentiary kam. Aber er hatte zugeben müssen, dass Ruiz zur passenden Zeit aufgetaucht war und ihnen beiden womöglich das Leben gerettet hatte.
    „Caitlyn hat ihm seinen Job zurückgegeben“, sagte Reid und zuckte mit den Schultern. „Er hat ihr die Geschichte zu seiner Gefängnisstrafe erzählt, und sie hat dann beschlossen, ihm eine zweite Chance zu geben. Offenbar weiß er eine Menge darüber, wie man eine Farm und einen Reiterhof betreibt.“
    „Oder vielleicht hat sie einfach eine Schwäche für Strafgefangene.“ Mitch nickte zu dem Streifenwagen hinüber, der draußen vor dem Stall parkte. Das Blaulicht leuchtete vor dem dunkler werdenden Himmel. David Hunter saß in Handschellen auf dem Rücksitz und hielt den Kopf gesenkt. „Wer weiß? Vielleicht heuert sie auch ihn an, wenn der Kerl seine Strafe für den Angriff auf einen FBI-Agenten erst mal abgesessen hat.“
    „Er braucht eine psychiatrische Begutachtung.“
    „Was er braucht, ist ein gutes, altmodisches Verhör. Ich werde ihn mal richtig in die Mangel nehmen und ihn bei den Eiern packen. Ich kehr sein Inneres nach außen!“, antwortete Mitch. „Wir haben nämlich vielleicht unseren Nachahmer gefunden.“ Reid kniff den Mund zusammen. Offensichtlich hatte der Mord an seiner Frau eine Art psychotischen Zusammenbruch bei David Hunter hervorgerufen. Caitlyn hatte ihn als den Mann identifiziert, der ihr durch den District gefolgt war. Aber ob sich Hunter auch andere Dinge hatte zuschulden kommen lassen, da war sich Reid nicht so sicher.
    „Ich kann mir das bei ihm nicht vorstellen.“
    „Sieh mal. Der Kerl hat sie verfolgt. Ganz abgesehen davon, dass er dich und Ms Cahill gerade mit einer geladenen Waffe bedroht hat. Willst du, dass er sie wirklich erst verstümmelt und erwürgt, bevor du mir das abkaufst? Er ist offensichtlich hier herausgekommen, um ihr etwas anzutun.“
    „Die blutigen Fußspuren am ersten Tatort“, erinnerte sich Reid. „Die waren was, Größe dreizehn? Hunter trägt bestenfalls Größe elf.“
    „Und? Vielleicht gehören diese Fußabdrücke nicht mal dem Täter. Vielleicht hat irgendein Arschloch den

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