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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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Thema zu beenden.
    „Genauso wenig, wie über so etwas hinüberzuspringen.“
    Sie presste die Lippen aufeinander. Reid bemerkte, wie achtsam sie ihre Hand in der Bandage hielt, und hoffte, dass sie sich nicht während des Sprungs aufs Neue verletzt hatte.
    „Hast du Schmerzen?“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. Reid überlegte, ob sie die Wahrheit sagte. Er seufzte angespannt auf und starrte in die Zweige über ihren Köpfen. Er wollte sie nicht verlassen, aber aus diesem Grund war er ihr nachgeritten.
    „Was ist?“, fragte sie. Offenbar spürte sie, dass ihn irgendetwas beschäftigte.
    „Manny Ruiz ist auf dem Hof. Er ist ein paar Tage früher zurückgekommen.“
    Sie klang verhalten. „Das ist … gut.“
    Reid zögerte kurz. „Ich muss zurück in den District. Heute Abend. Mitch hat gerade angerufen. Er braucht mich dort für eine Lagebesprechung. Ich werde an diesem Wochenende wieder mit dem Dienst beginnen.“
    Sie wurde blass. „Was ist?“
    „Es tut mir leid, Caitlyn. Sie haben Bliss gefunden.“

34. KAPITEL
    Als sich Caitlyn mit Reid dem Hof näherte, sah sie Manny schon von Weitem. Er wartete auf sie bei dem Reitplatz, der für das Pferdetraining verwendet wurde. Ein dunkelhaariges Mädchen stand neben ihm.
    „Alles in Ordnung, Caitlyn?“, fragte er, als sie und Reid vom Pferd stiegen. Mannys besorgter Blick blieb an ihrer verletzten Schläfe haften. „Agent Novak hat mir erzählt, was in der Parkgarage des Krankenhauses passiert ist.“
    „Mir geht es gut“, versicherte Caitlyn, auch wenn sie sich insgeheim angeschlagen fühlte. Sie vermutete, dass Manny auch schon von dem Mord an ihrer Freundin erfahren hatte.
    Reid nahm Sampsons Zügel und führte die beiden Pferde in den Stall. Auf ihrem Ritt zurück aus dem Wald hatte er ihr erzählt, dass Bliss’ Leiche an diesem Morgen gefunden worden war. Der Täter hatte sie unter einer Autobahnüberführung ein Stück außerhalb von D. C. abgelegt. Caitlyn bemühte sich, den Schmerz und die Schuldgefühle, die sie empfand, zu verdrängen. Sie war auf so etwas vorbereitet gewesen, aber jetzt stellte sie fest, dass ein kleiner Teil von ihr weiter gehofft hatte, man würde Bliss lebend finden.
    „Caitlyn, das ist meine Tochter Maria“, sagte Manny. Der Teenager murmelte eine scheue Begrüßung. Der Blick des Mädchens zuckte kurz zu Caitlyn hinauf, senkte sich dann aber gleich wieder auf den Erdboden.
    „Schön, dich kennenzulernen, Maria.“ Caitlyn tat ihr Bestes, gastfreundlich zu wirken.
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, bleibt Maria für eine Weile bei mir.“
    „Natürlich.“ Caitlyn dachte an das Apartment über dem Stall. Es hatte bloß einen kleinen Wohnbereich mit Kochnische und ein Schlafzimmer, das nur für eine Person gedacht war. „Aber glauben Sie, Sie haben genug Platz?“
    „Die Couch lässt sich zu einem Bett ausziehen. Das reicht uns völlig.“
    Caitlyn wusste von einem früheren Gespräch mit Manny, dass Maria dreizehn war. Das Mädchen war dünn, hatte dunkles Haar und traurige, schokoladenbraune Augen. Manny war nach Texas gefahren, um sich wieder mit seiner Tochter zu versöhnen, aber Caitlyn hatte nicht erwartet, dass er mit ihr zurückkommen würde. Sie dachte daran, dass er schon einmal mit Maria zusammen weggelaufen war, und hoffte, dieses Mal wäre das Mädchen mit Erlaubnis der Mutter hier.
    „Auf ein Wort, Ruiz“, sagte Reid, als er aus dem Stall zurückkehrte. „Vielleicht sollten wir in Caitlyns Büro gehen.“
    „Okay …“ Manny klang zögerlich.
    „Sie stecken nicht in Schwierigkeiten“, sagte Caitlyn leise zu ihm.
    Manny nahm seine Schirmmütze vom Kopf und fuhr sich mit einer Hand durch das dichte Haar, bevor er die Mütze wieder aufsetzte. Sobald die Männer weggegangen waren, legte Caitlyn eine Hand auf Marias Schulter. „Vielleicht kann ich dich auf dem Hof herumführen, während die beiden drinnen sind. Wenn Manny das nicht schon längst getan hat?“
    „Nein, Ma’am.“
    „Sag Caitlyn zu mir, okay? Magst du Pferde?“
    „Ich liebe sie.“ Marias Augen leuchteten auf vor Begeisterung.
    Caitlyn beobachtete, wie Reid und Manny im Stall verschwanden. Sie war sich nur allzu bewusst, dass es bei dem Gespräch um ihre Sicherheit gehen würde und darum, was Manny tun konnte, um sie in Reids Abwesenheit zu beschützen.
    „Es tut mir leid, dass ich fahren muss.“
    „Lass nur, ich verstehe das.“
    Sie waren zum Farmhaus zurückgekehrt, nachdem der Reiterhof für den Nachmittag geschlossen

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