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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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« , warf Peker ein.
    » Aber meine Frau, die Köchin. Wenn man nach euch sucht, dann wird man hier zuerst … Wartet, ich hole meinen Mantel. Ich denke, ich weiß, wer uns helfen kann! «
    Er verschwand aus der Wohnstube.
    » Können wir nicht hier bleiben, Vil? « , fragte Tiuri.
    Er strich ihr über das Haar. » Nein, Onkel Esra hat recht. Hier werden sie zuerst nach uns suchen. «
    Gremm kehrte zurück. Er hatte einen Mantel über den Morgenrock geworfen und war in ein Paar Stiefel geschlüpft. Sein Anblick entlockte Tiuri ein kleines Lächeln. Vil hätte fast laut gelacht, weil dieser Mann einfach lächerlich aussah. Aber er verkniff es sich. Es schien, dass sie ihn wirklich brauchten, und vielleicht würde er endlich etwas für sie tun.
    Gremm führte sie durch kleine Nebenstraßen hinunter zum Meer. Der Hafen schien um diese Zeit wie ausgestorben, Schiffe dümpelten im Morgennebel an der Mole, vereinzelt standen sich Wachen gähnend die Beine in den Bauch. Diese Posten waren wegen ihrer Laternen schon von weitem zu sehen, weshalb sie ihnen aus dem Weg gehen konnten. Schließlich erreichten sie eine schäbige Taverne, die aber bereits geschlossen schien.
    » Wartet « , murmelte Gremm. Er ging zur Pforte, klopfte vergeblich und verschwand dann hinter dem Haus, vermutlich, um es an der Hintertür zu versuchen.
    » Das ist der Rote Löwe « , stellte Gibean fest, und Vil hörte ihm an, wie überrascht er war.
    » Eben. Und das gefällt mir nicht « , sagte Peker. » Das ist ein Ort für Schmuggler oder Seeräuber, Vil. Was hat dein Onkel mit solchen Leuten zu tun? Ich dachte, er ist ein ehrbarer Kauffahrer, der sogar Hoher Rat werden will. «
    Vil hatte keine Erklärung. Er wusste überhaupt nicht viel über seinen Onkel, das wurde ihm nun klar. Er galt in der Familie als Sonderling, als schwarzes Schaf, dem seine Eltern nach Möglichkeit aus dem Wege gegangen waren. Lag hier, in dieser alten Kaschemme, vielleicht der Grund verborgen?
    Sie versteckten sich im Schatten eines nahen Gebäudes und warteten auf Gremms Rückkehr.
    Endlich kam er zurück. Es war jemand bei ihm.
    » Hol mich doch … « , murmelte Peker. » Das ist Sester Elgos. «
    » Wer? «
    » Du kennst ihn, Vil. Der Berg! Er saß im Boot, bei der Geschichte mit dem Tee. «
    Jetzt erkannte auch Vil den breitschultrigen Mann wieder. » Ist das gut oder schlecht? « , fragte er leise.
    » Eher schlecht. Er macht oft Geschäfte mit dem Boss. «
    » Verdammt « , entfuhr es Vil. Aber nun war es zu spät.
    » Sieh an, wenn das nicht mein Freund Pek ist « , sagte Elgos und wirkte kaum überrascht. » Ha, und Gabba, und dieses Gesicht kenne ich auch. «
    » Ihr … ihr kennt euch? «
    » Flüchtig, Esra, flüchtig « , meinte Elgos.
    » Aber das ist mein Neffe! «
    Jetzt schien der große Mann doch überrascht. » Rohanas Sohn? Ich hörte, du seist tot. «
    » Ich hörte es auch, sogar zweimal! « , rief Gremm.
    » Tut mir leid, wenn ich die Herren enttäuschen muss « , meinte Vil gallig.
    Tiuri knuffte ihn in die Seite. Offenbar gefiel ihr nicht, was er sagte.
    Er räusperte sich. » Nun, habt Ihr ein Schiff für uns, Menher Elgos? «
    » Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es nur darum, die Stadt zu verlassen. Der Bestimmungsort scheint euch gleich zu sein. «
    » So ist es. Allerdings « , fügte Vil hinzu, » sollte es nicht zu weit entfernt sein. Ich beabsichtige nämlich, bald zurückzukehren. «
    » Ach, wirklich? « , fragte Elgos.
    » Es gibt hier noch ein paar offene Rechnungen, und ein Merson begleicht seine Rechnungen « , entgegnete Vil.
    » Verstehe. Entschuldigt uns einen Augenblick « , antwortete Elgos und zog Gremm zur Seite.
    Die beiden unterhielten sich leise, Gremm schüttelte mehrfach den Kopf. Aber dann wurden sie sich offenbar doch noch einig.
    » Ich kenne da einen kleinen Segler « , meinte Elgos. » Er bringt Eisen und andere Fracht an die Küste und legt schon mit der Flut ab. Der Kapitän schuldet mir etwas, und er ist verschwiegen. Wenn euch euer Ziel gleich ist, dann scheint mir dieses Schiff geeignet. Auch steuert es verschiedene Häfen an, was bedeutet, dass ihr freie Wahl habt, und niemand hier weiß, wohin es euch verschlagen hat. Was sagt ihr? «
    Nur wenig später standen sie an einem abseits gelegenen Kai vor der Laufplanke eines kleinen, alten Frachters, dessen mürrischer Kapitän nach kurzer Diskussion mit Elgos schließlich einwilligte, sie an Bord zu lassen.
    Vil drückte Elgos zum Abschied die Hand. » Ich

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