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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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nicht auf mich zurückfällt, wenn es schlimm ausgeht, und ich sage dir, es wird schlimm ausgehen, wie alles, was die Mersons anpacken. Und wie willst du das überhaupt anstellen? «
    Elgos grinste breit. » Sagen wir, ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der jemandem was schuldig ist. Mehr musst du nicht wissen. Es wird seine Zeit dauern, aber irgendwann habe ich die Namen. «
    » Gut, sehr gut, mehr will ich auch gar nicht wissen. Je weniger ich weiß, desto besser. «
    » Wäre es nicht besser für dich, Vil würde die Namen von dir hören? Er hat nicht gerade eine hohe Meinung von dir, weißt du? «
    Gremm zögerte. » Na schön « , sagte er schließlich. » Dann sagst du mir, was du herausfindest, und ich sage es Viltor. Und danke, dass du dir Gedanken darüber machst, was der Junge von mir hält « , setzte er gereizt fort.
    Elgos ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. » Ihr seid beide meine Geschäftspartner. Es ist also auch in meinem Interesse, wenn ihr euch wenigstens einigermaßen vertragt. «

Am nächsten Tag erhielt Vil eine Nachricht von seinem Onkel, dass es schwieriger sei als erwartet, an die Namen heranzukommen. Das überraschte ihn eigentlich nicht, und es kam ihm entgegen, denn ihm gefiel das Leben, wie es war. Sie bekamen Waren durch die Schmuggler oder aus Gremms Lagerhäusern, verkauften sie mit hohem Gewinn in ihrem Laden und konnten dennoch die Konkurrenz unterbieten. Bald erfreuten sie sich in ihrem Viertel großer Beliebtheit.
    Tiuri hatte den Laden und die Nachbarn fest im Griff, und sie kommandierte den bedauernswerten Gehilfen Carem Halfar, der so klug war, keine Fragen zur Herkunft ihrer Waren zu stellen, unentwegt herum. Es schien, als würde sie die Schrecken, die hinter ihnen lagen, allmählich vergessen.
    Hamar, der Metzger von nebenan, verwöhnte sie mit immer neuen Variationen seiner berühmten Malakin-Pastete und war gar nicht beleidigt, dass sie ihren Kunden gelegentlich Schinken anboten. Allerdings fragte er vorsichtig an, ob Vil nicht wenigstens dafür die Preise ein wenig erhöhen könne, und war hocherfreut, als Vil – nach Rücksprache mit Tiuri – diesem Vorschlag folgte.
    Der Barbier von gegenüber schnitt ihnen die Haare zu einem Freundschaftspreis und bot Behandlungen bis zum Zähneziehen zu besten Bedingungen an. Der Schneider in ihrer Gasse, den sie mit günstigem Stoff belieferten, bot an, für Tiuri umsonst ein Kleid zu schneidern, selbst der Schuhmacher kam inzwischen und kaufte den Westgarther Branntwein, den Vil für ihn organisiert hatte, zu einem Freundschaftspreis.
    » Ich gebe zu, ich war am Anfang ein wenig besorgt « , sagte Doma Hamar eines Tages, » wegen mancher der Leute, die hier aus und ein gingen, aber das hat sich ja inzwischen gebessert. «
    » Was für Leute meint Ihr, verehrte Doma? « , fragte Vil höflich.
    » Na, diese Weißhaarigen, die sie, weiß der Himmel warum, die Gesegneten nennen. «
    Vil versetzte die plötzliche Erinnerung an Skari einen Stich. Aber er ließ sich nichts anmerken, machte der Metzgerin einen guten Preis für ein paar Ellen edlen Stoff aus Bukas und war doch froh, als sie endlich verschwunden war.
    Am Abend ging er wieder in die Arena. Er war eigentlich immer da, wenn gekämpft wurde, aber er setzte selten Geld. An diesem Abend war jedoch Sed wieder im Käfig. Er besiegte einen Schmied aus dem Goldbodenviertel, aber es kostete ihn zwei Zähne. Vielleicht war er deshalb so kurz angebunden, dachte Vil hinterher, als er in der Schänke die Niedergeschlagenheit hinunterspülen wollte.
    » Hast du es endlich begriffen? « , fragte Tilama, als sie sich etwas später in ihrer engen Kammer geliebt hatten.
    » Was soll ich begriffen haben? « , fragte er unwirsch.
    » Du setzt nicht mehr, deshalb gehe ich davon aus, dass du inzwischen gemerkt hast, dass die Kämpfe manipuliert sind. «
    Vil setzte sich auf. » Der Ausgang ist abgesprochen? «
    Sie lächelte auf ihre schwermütige Art und sagte: » Sag nicht, dass du das von mir weißt. Ich dachte wirklich, du hättest es gemerkt. «
    » Die Kämpfer machen vorher aus, wer verliert? «
    » Nein, Unric die Glatze entscheidet das. Er hat da seine Mittel, Pülverchen aus Oramar. Das eine sorgt dafür, dass ein Mann keine Kraft in den Armen und Beinen hat, das andere bewirkt, dass der Kämpfer keine Schmerzen fühlt. Die Kämpfer wissen nichts davon. «
    » Bist du sicher? Woher weißt du das? « , fragte Vil.
    » Du bist nicht mein einziger Kunde, Vil. «
    » Verdammt! Einer

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