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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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finster.
    » Schick ihn einfach zu mir, Kratos, ich bin hier. «
    » Ich denke, wenn Unric nach dir fragt, ist es besser, wenn du zu ihm gehst. «
    Die Glatze saß in einem kleinen Verschlag und zählte Kronen. Der Kampftag schien sich gelohnt zu haben. Vor dem Verschlag standen zwei kräftige Männer. Einen von beiden erkannte Vil sofort wieder.
    » Sei gegrüßt, Biator, was macht das Auge? «
    Er bekam keine Antwort.
    » Ah, der junge Vilron Aris! Das ist doch der Name, den Ihr heute verwendet, nicht wahr? Kommt herein, ich habe schon viel von Euch gehört. Ich würde Euch einen Platz anbieten, leider gibt es nur diesen einen Stuhl. «
    » Ich habe auch schon viel von Euch gehört, Menher Unric. «
    » Menher? Höflich, sehr höflich. Und da heißt es immer, die jungen Leute wüssten sich nicht zu benehmen. Nun, Aris, wie ich hörte, betreibt Ihr einen florierenden Laden in der Scherengasse. Oder bin ich da falsch unterrichtet? «
    » Nein, wir betreiben Handel, das ist richtig, Menher « , erwiderte Vil vorsichtig.
    » Unser Freund Kratos hat mir ein wenig von den Umständen der Geschäftsgründung berichtet. Ich gebe zu, dass ich Euren Stil bewundere, auch wenn er mir fast ein wenig zu weich für unser Geschäft erscheint. «
    » Ich glaube, der Boss dachte ähnlich « , entgegnete Vil, dem die freundliche Herablassung des Mannes auf die Nerven ging.
    Die Glatze wurde ernst. » Das soll doch nicht etwa eine Drohung sein? «
    » Natürlich nicht, Menher « , erwiderte Vil, dem dämmerte, dass er zu weit gegangen war.
    » Sehr schön. Es wäre auch reichlich albern. Ich bin nicht Siris Ino, der sich Boss nennen ließ, obwohl er doch eigentlich nur ein kleines Licht im Katzenviertel war, genau wie Ihr, Vilron Aris. Ihr betreibt einen Laden in einem Viertel, das unter meinem Schutz steht. Ich weiß, dass Ihr Eure Waren von meinem alten Freund Wraas bezieht, und ich habe nichts dagegen einzuwenden, dass Ihr die lästigen Zollabgaben der Stadt umgeht – solange Ihr mir meinen Anteil zukommen lasst. «
    » Euren Anteil, Menher? «
    » Fünfhundert Kronen die Woche, junger Aris, und fünfhundert Kronen Gebühr, weil Ihr das bisher versäumt habt. Kratos wird morgen zu Euch kommen und es abholen. «
    » Eintausend Kronen? Wofür, Menher? «
    » Was glaubt Ihr denn, wer die Wachen davon abhält, im Katzenviertel genauer hinzusehen? Was denkt Ihr denn, wer verhindert, dass bei Euch eingebrochen oder Feuer gelegt wird, wer dafür Sorge trägt, dass in diesem Viertel der Diebe und Huren nie etwas gestohlen wird? Das alles kostet Geld, junger Aris. Tragt Euren Teil bei, oder ich werde dafür sorgen, dass Ihr es bedauert. Und nun entschuldigt mich, ich habe zu tun. Kratos! «
    Kratos geleitete Vil bis zur Pforte. » Es ist besser, du verziehst dich. Wäre auch klug, wenn du dich vorerst nicht mehr hier unten sehen lässt. Biator kocht vor Wut. «
    » Ich habe keine Angst vor ihm. Und du, du arbeitest jetzt für die Glatze? Ich dachte, du wolltest was Eigenes aufziehen. «
    » Leute anführen ist nicht mein Ding, Vil. Klar, ich kann Männer einschüchtern und im Zaum halten, aber eine Bande führen – nein, da fehlt mir dein Talent. «
    » Du könntest zu uns kommen « , schlug Vil vor.
    Kratos lachte. » Du bist mir inzwischen eine Nummer zu klein. Ich bin jetzt bei dem Mann, vor dem das ganze Viertel zittert. Warum sollte ich also noch mit Welpen spielen, wenn ich auch mit dem Leitwolf jagen kann? «
    » Ganz, wie du meinst, Kratos. «
    » Wir sehen uns morgen. Und besser, du hast das Geld, sonst muss ich Biator auf dich loslassen. «

» Die Glatze will also Geld sehen « , fasste Sester Elgos Vils Bericht zusammen.
    Sie saßen in einem von Gremms Lagerhäusern. Ein schwerer Sommerregen prasselte auf das Dach, das an einigen Stellen nicht dicht war. Es regnete hinein, und das unregelmäßige Tropfen ging Vil auf die Nerven.
    » Wenn wir ihm die Tausend geben, ist der Gewinn der letzten Wochen beim Teufel « , meinte er finster.
    » Du wirst dennoch bezahlen, Vil. Wir holen uns das später zurück. «
    » Und wie? Und seit wann kassiert Unric eigentlich schon bei euch Schmugglern? «
    » Gar nicht, das ist es ja « , sagte Elgos und kratzte sich sein kantiges Kinn. » Er hat eine Abmachung mit Wraas, und es ist mir neu, dass die nicht mehr gilt. Und du sagst, dass er weiß, dass du für uns arbeitest? «
    » Er hat es eigentlich sogar betont. «
    » Gut, ich werde Wraas eine Nachricht zukommen lassen. Möglicherweise ist da

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