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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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heraushalten. «
    » Ich verstehe « , sagte Ajeler, und er schien Lizet wirklich beeindruckt zu sein. » Sollen wir die Wachen zurückrufen? Der Schatten ist tot, und ich glaube kaum, dass unsere Wachen den anderen im Katzenviertel finden können. «
    » Mag sein « , erwiderte Memnon, » aber dieses Viertel ist in den letzten Jahren mehr und mehr unserer Kontrolle entglitten. Es wird Zeit, dort wieder einmal gründlich aufzuräumen. Der Mörder mag uns entkommen, aber es gibt dort hundert andere Verbrecher, derer wir endlich habhaft werden können. Und nun entschuldigt mich, ich werde wieder hineingehen und versuchen, diesen Hasenfuß von einem Prinzen zu beruhigen. «
    Als Memnon gegangen war, nahm die Ghula Lizet auf die Seite. » Für Euch haben wir einen besonderen Auftrag, Hauptmann. «
    » Ich dachte, ich soll über die Oramarer wachen? «
    » Wozu soll das gut sein? Der Schatten ist tot. Nein, Ihr begebt Euch in das Haus von Richter Titior. Der Mann hatte Geheimnisse, und vermutlich hat er sie in einer verborgenen Kammer aufbewahrt, das besagen jedenfalls gewisse Gerüchte, die mir vor einiger Zeit zu Ohren gekommen sind. Ihr werdet diese Kammer finden und ihre Geheimnisse zu mir bringen, Lizet, nur zu mir. Die Angelegenheit könnte sehr heikel werden. «
    » Ist es dann nicht eher eine Sache der Geheimen Wacht, ehrwürdige Schwester? « , erwiderte Lizet.
    » Oh, die ist schon dort. Aber ich hoffe, Ihr seid schneller als die Gespenster. Beeilt Euch und kommt dann zu mir in die Akademie. Ich muss unseren Leuten schnell noch einige Anweisungen erteilen. «

Vil hatte einen Fehler gemacht, und er wusste es. Er hatte einen weiten Bogen bis ins Seeviertel geschlagen, um seine Verfolger in die Irre zu führen. Und jetzt, da er endlich auf dem Heimweg war, waren die Straßen voller Wachen. Es waren so viele Soldaten, wie er es im Katzenviertel noch nie erlebt hatte.
    Ruhig bleiben, sagte er sich. Sie werden mich immer noch für einen jungen Adligen halten, der sich hier unten nur ein bisschen amüsieren will. Was wollten sie noch hier unten? Reichte es ihnen nicht, dass sie den Schatten erwischt hatten? Im Moment schienen sie sich an den Kreuzungen zu sammeln und zu warten. Aber worauf?
    Er passierte den ersten Trupp. Ein oder zwei Soldaten musterten ihn, er hielt dem Blick stand und grüßte, sie grüßten respektvoll zurück. Er lief weiter, begegnete wieder einem Trupp. Der Leutnant, der ihn führte, beobachtete ihn misstrauisch, und Vil begriff, dass er auffiel, weil er einer von ganz wenigen Menschen war, die noch auf den Straßen unterwegs waren.
    Er zwang sich, langsam zu gehen. Wieder Soldaten! Hier war die Kreuzung besonders eng, und er musste mitten durch sie hindurch. Er grüßte, der Gruß wurde erwidert. » Verzeiht, Herr « , sagte der Anführer, ein Sergeant, » aber Ihr solltet Euch hier nicht länger aufhalten, denn es könnte ungemütlich werden. «
    » Was ist denn passiert? «
    » Habt Ihr es nicht gehört? Es gab Morde oben auf dem Tempelberg und Kämpfe in der Stadt. Wir haben einige gute Männer verloren. Es ist, als sei ein böser Geist über die Stadt gekommen. «
    » Und was habt Ihr nun vor, Menher? «
    » Einen von den Kerlen haben wir erwischt, und wir werden nicht ruhen, bis wir auch den zweiten haben. «
    » Ich wünsche Euch Glück, Menher « , sagte Vil, der nun wusste, dass es vorbei war mit dem Schlendern. Es gab Dinge in seinem Laden, die die Soldaten keinesfalls finden durften. Sie waren zwar gut versteckt, aber wenn diese Leute gründlich waren …
    Er ging etwas schneller, bog um die nächste Ecke und stieß auf den nächsten Trupp Soldaten. Wo kamen die nur alle her?
    » Vorsicht, Herr « , rief der Hauptmann leutselig, weil er fast mit ihm zusammengestoßen wäre.
    » Danke, Hauptmann « , murmelte Vil und ging weiter.
    » Augenblick, Herr, Ihr habt da etwas « , meinte der Hauptmann und kam mit seiner Fackel näher.
    Vil suchte nach einem Fluchtweg, den er hoffentlich nicht brauchte.
    » Es sieht aus, als hättet Ihr dort Blut auf Eurem Wams. «
    » Wirklich? « , fragte Vil und tat sehr erstaunt. Tatsächlich, ein verräterischer dunkler Fleck über der Hüfte, vermutlich das Blut des Schattens.
    » Lasst mich sehen, Herr « , meinte der Hauptmann. Seine Leute, die bislang eher gelangweilt gewirkt hatten, waren plötzlich sehr aufmerksam.
    » Oh, das ist nur Rotwein, Hauptmann. «
    » Es riecht aber nicht nach Wein, Herr. «
    » Doch, doch, kommt nur etwas näher, ich war

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