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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Stirn.
    » Er hatte Pech, ist an die falschen Leute geraten « , meinte Sed.
    Rohana Merson warf ihm einen kühlen Blick zu. » Das scheint mir auch so. Tiuri, hole den Mantel deines Bruders und breite ihn hier aus. Er sollte sich hinlegen, und du, Faras, geh zu Menher Geffai und erkundige dich, ob es hier so etwas wie einen Arzt gibt. «
    » Verzeihung, Doma, aber einen Arzt gibt es in der Halde nicht « , sagte Sed.
    » Dann lauf zur Wache und sag, sie sollen einen holen, Faras. «
    » Das könnt Ihr versuchen, aber ich glaube, das ist Zeitverschwendung, Doma. «
    » So? Glaubst du? Faras, lauf. Und sag ihnen auch, dass dein Bruder überfallen wurde. Ich wünsche sie zu sprechen, denn ich will wissen, wie das geschehen konnte und was sie zu unternehmen gedenken. «
    » Verzeiht, Doma, aber die Wache kümmert sich nicht um das, was hier unten geschieht, wenn es nicht gar zu arg … «
    » Ich danke dir, mein Junge, aber ich denke, sie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wir wollen doch mal sehen, ob sie es wagen, eine Tochter des Hauses Gremm zu ignorieren. «
    Vil hatte mit dröhnendem Schädel zugehört, aber dann wurde es ihm wieder schwarz vor Augen.
    Den Rest des Tages verbrachte er schlafend, mit bösen Träumen oder dämmernd, mit hämmernden Kopfschmerzen und Attacken von Übelkeit in dem elenden Loch, das ihnen als Unterkunft diente.
    Es war seine Schwester Tiuri, die ihn mit Neuigkeiten versorgte. So erfuhr er, dass sich die Wache, wie von Sed vorhergesagt, nicht um seinen Fall kümmerte. Auch ein Arzt sei nicht aufzutreiben. » Sie haben nur gefragt, ob du stirbst, und hätten für den Fall nach einem Priester geschickt, Vil « , erklärte sie, » allerdings hätten sie dafür Geld sehen wollen, und wir haben keines. «
    Später brachte sie ihm etwas zu essen, eine Fischsuppe, in der etwas Reis schwamm. » Den Topf zum Kochen mussten wir bei Menher Geffai kaufen, auch Schalen und Löffel, und den Reis sowieso « , erklärte Tiuri, die anbot, ihn zu füttern, was er grimmig ablehnte.
    » Den Reis? « , fragte er, verwirrt von dem schweren Hämmern, das, wie er inzwischen erkannte, von irgendwo außerhalb ihrer Unterkunft kam.
    » Die Scholaren brachten einen großen Sack Reis und Gemüse, und Sed sagt, das machen sie jeden Morgen. Und es ist die Aufgabe von Menher Geffai und seiner Frau, ihn zu kochen und zu verteilen, aber sie haben ihre ganz eigene Art, das zu tun. Sie haben nämlich zwei Kellen, weißt du? «
    » Was denn für Kellen? «
    » Sie haben eine große Schöpfkelle für all jene, die für sie arbeiten oder die etwas zum Tausch anzubieten haben, und eine kleine für alle anderen, also auch für uns. Und es kümmert sie nicht ein bisschen, dass wir aus dem Hause Gremm stammen. Also musste Mutter zahlen. Ich fürchte, es ist nicht mehr viel übrig von dem Mantel, den sie Menher Geffai in Zahlung gegeben hat. «
    » Arbeit? «
    » Anscheinend lässt er alles Holz und alles Eisen sammeln und was sie sonst noch von oben herabwerfen. Und dann verkauft er es an die Wachen oder tauscht es gegen irgendetwas ein, das hat Sed jedenfalls gesagt. Mutter sieht es nicht gern, dass ich mit ihm rede, aber ich glaube, er kennt sich hier unten wirklich gut aus. «
    » Glaube ich auch « , murmelte Vil und sank zurück auf die harte Erde. Er hätte sonst etwas für ein Kissen voller Daunen gegeben, aber er hatte nur den zusammengerollten Mantel seines Bruders, und er erfuhr, dass Faras das Wasser mit einem löchrigen Eimer geholt hatte, der sie eine weitere halbe Krone gekostet habe. » Und es ist ganz grau und riecht komisch, aber Sed sagt, es gibt kein anderes, wenn es nicht gerade regnet, aber Regen ist gefährlich. «
    » Wieso denn gefährlich? « , fragte Vil mit geschlossenen Augen, weil seine Neugier doch stärker war als die Kopfschmerzen, die nach Ruhe verlangten.
    » Na, weil es doch nur durch die Pforten da oben hereinregnet, und weil die Leute von der Werft ihr Holz auch im Regen einfach herabwerfen und sich nicht die Mühe machen, nachzusehen, ob gerade jemand da unten Wasser sammelt oder nicht. «
    Vil konnte seiner kleinen Schwester wieder nicht folgen: » Werft? Werfen? «
    » Aber das habe ich dir doch schon erzählt! Die Neue Werft, wo sie die großen Galeeren bauen! Hörst du es nicht hämmern? «
    Vil war froh, als seine Mutter kam und seine fröhlich plappernde Schwester hinausschickte, um auf Faras aufzupassen.
    Sie setzte sich zu ihm, und selbst im schwachen Schein einer Kerze – es war

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