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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Kompliment.
    » Wie ich hörte, stammt Ihr aus Melora « , mischte sich die Doma ein. » Wir sind also gewissermaßen Landsleute, auch wenn der Name Malakin mir nicht vertraut klingt. «
    » Melora ist groß, Doma Montes « , gab Vil lächelnd zurück, » und mein Ahn kam einst aus dem fernen Süden in diese Weltgegend. « Und dann berichtete er von einer Jugend in den Häfen der Dornenküste, wo sein Vater angeblich das Leben eines Küstenhändlers geführt hatte.
    » Ah, die Küste, nun, recht reizvoll, wenn man es einfach liebt. Meine Familie stammt hingegen aus dem Herzland, aus Crosus, unweit der alten Kaiserstadt gelegen. «
    » Ach, wirklich? Wie interessant! « , schmeichelte Vil. » Ihr müsst mir unbedingt mehr darüber erzählen, Doma! «
    Es war offensichtlich, dass sie dieser Aufforderung nur zu gerne folgte, und Vil gab den interessierten Zuhörer. Am Ende des Abends war er sich sicher, dass er wenigstens das Herz dieser Frau erobert hatte.
    Lajara, die schweigend und mit unverkennbarem Missmut Geschichten lauschte, die sie vermutlich schon hundert Mal gehört hatte, war schwerer zu durchschauen. Er war einem von Pekers Ratschlägen gefolgt und hatte ihr nicht zu viel Beachtung geschenkt. Das schien ihr zu denken zu geben, denn er vermeinte, in ihren blanken Augen, die noch nicht viel von den düsteren Seiten des Lebens gesehen haben konnten, eine gewisse Neugier zu erkennen.
    Als er sich später verabschiedete, bat er Montes noch einmal auf ein privates Wort vor die Tür. » Ist Eure Köchin wirklich erkrankt, Menher? « , fragte er besorgt.
    Montes seufzte. » Nein, sie hat überraschend gekündigt. «
    » Braucht Ihr Geld? «
    » Danke, aber ich schulde Euch schon mehr als genug, Menher. «
    » Macht Euch darüber keine Gedanken, Menher Montes. Ihr wart so freundlich, mich einzuladen, und ich habe einen sehr angenehmen Abend mit Eurer Frau und Eurer Tochter verbringen dürfen. Daher werde ich selbstverständlich auch mein Wort halten und Euch die Schulden stunden. «
    Montes murmelte ein paar Dankesworte.
    » Ich würde mich übrigens freuen, wenn wir dieses Beisammensein wiederholen könnten, Menher. Ich muss sagen, dass Eure Tochter von noch einnehmenderem Wesen ist, als ich es gedacht habe. «
    » Nun, ich weiß nicht, Menher « , gab Montes ausweichend Antwort.
    » Ich verstehe « , sagte Vil freundlich. » Ich habe auch nicht vor, Euch zu irgendetwas zu zwingen, Menher. Wie gesagt, Eure Schuld ist gestundet. Es wird mir reichen, wenn Ihr sie nächsten Monat begleicht. «
    » Nächsten Monat? « Montes starrte ihn erschrocken an.
    » Ja, sagen wir Ende des nächsten Monats, so habt Ihr beinahe sechs Wochen Zeit. Und vielleicht findet sich ja in diesen Wochen noch eine weitere Gelegenheit für einen derart angenehmen Abend in Eurem Haus. «
    » Aber ein Monat? «
    » Ist viel besser als eine Woche. Ich wünsche Euch eine angenehme Nacht, Menher, und grüßt bitte Eure Frau und Eure Tochter noch einmal recht herzlich von mir. «
    Montes wirkte sehr unglücklich, als er ging, aber Vil sah nicht ein, den Mann, der Haus und Hof verspielt hatte, so billig von der Leine zu lassen. Er war sicher, dass er Lajara und ihre Eltern schon bald wiedersehen würde.

An einem drückend heißen Sommertag wurde Esrahil Gremm gebeten, den Archonten zu besuchen, eine Aufforderung, der er mit sehr gemischten Gefühlen folgte, denn es war das erste Mal, dass Memnon ihn einlud, und er war sicher, dass das nichts Gutes bringen konnte.
    Der Archont erwartete ihn im Garten des Palastes, einem Ort, den Gremm nie zuvor betreten hatte. Eine Wache geleitete ihn bis zur Pforte. Gremm konnte den Archonten nicht sehen, nur einen Gärtner unter einem Strohhut, der dort Rosen schnitt.
    » Ah, Gremm, wie schön, Euch zu sehen. Bitte, seid so gut und bringt die Schere mit, die irgendwo dort vorn liegen muss « , rief der Gärtner, der in Wahrheit Memnon war.
    » Seht Ihr das? Unkraut! Schier unausrottbar « , fuhr er fort, als er Gremm die Schere aus den Händen nahm, und wischte sich den Schweiß ab. » Ihr habt keinen Garten, oder? «
    » Die wenigsten in dieser Stadt haben Platz für einen Garten, Exzellenz. «
    » Ja, traurig, aber wahr. Unsere Stadt ist eben auch dicht bevölkert, und sie zieht immer mehr Menschen an, wie mir scheint. «
    » Gewiss, Exzellenz. «
    Memnon schnitt ein paar abgestorbene Triebe von einem Rosenstrauch. » Die Hitze setzt ihnen zu, Gremm. Es ist ein Jammer. Ihr müsst einmal wiederkommen, wenn der

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