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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Blitz ausgelöscht worden zu sein. » Bei allen Himmeln « , rief er leise, » ich hatte gehofft, diese Geschichte würde in Vergessenheit geraten. Selbst Vil fragt doch kaum noch danach. «
    Elgos zuckte mit den Achseln, als sei ihm die ganze Sache gleichgültig, aber dann sagte er: » Weißt du, mir könnte es egal sein, die ganze Geschichte geht mich doch eigentlich nichts an, aber da sind nun diese beiden Namen an mich herangetragen worden. Ich habe sie im Kopf, und ich kann sie nicht vergessen. Also werde ich sie dir sagen. Du kannst dir dann aussuchen, was du damit machst. «
    Gremm lehnte sich an eine rußschwarze Hauswand und schloss die Augen. Würde Elgos verschwunden sein, wenn er sie wieder öffnete? Er versuchte es – nein, die massige Gestalt stand immer noch dort und warf einen langen Schatten in die abendliche Gasse.
    » Warum sagst du sie ihm nicht selbst, Sester? «
    » Dein Neffe würde sich fragen, woher ich diese Namen habe, aber es ist besser, er weiß nicht, dass ich da oben auf dem Tempelberg eine Quelle habe. Er würde mir sonst wohl keine Ruhe mehr lassen. «
    » Dann sag mir diese Namen, um der Himmel willen. «
    » Weißt du, das Eigenartige ist, dass wir die ganze Zeit schon über sie sprechen. Sieh mich nicht so an, ich habe mir diese Namen weder ausgedacht noch ausgesucht. «
    » Was soll das heißen? «
    » Meine Quelle ist sich sicher. Zwei der vier Männer, die mit Richter Titior im Geheimen Gericht saßen, waren Ajeler und Nestur. «
    » Ajeler? Aber das ist ja furchtbar! «
    » Kann man so sagen. Ich beneide dich nicht um deine Aufgabe. «
    » Vil darf es nicht erfahren « , erklärte Gremm in einem plötzlichen Entschluss.
    » Willst du den Kleinen anlügen? « , fragte Elgos bedächtig.
    » Warum denn nicht? Was ist denn eine kleine Lüge gegen diese schreckliche Wahrheit? «
    » Es ist eine Lüge – und du bist nicht sehr gut im Lügen, Esra. «
    » Dann wird es wohl Zeit für mich, es zu lernen. Wir behalten das für uns! Dann musst du auch keine Angst um deine Quelle haben. Und nun entschuldige mich, ich habe viel zu tun. «

Vil betrachtete das neue Wams, das er sich eigens für diesen Abend hatte anfertigen lassen, mit einem Stirnrunzeln. Er bevorzugte schlichtere Kleidung. Nur ein einziges Mal hatte er sich derart herausgeputzt, und zwar, um Richter Titior zu ermorden. Nun ging es aber darum, das Herz einer jungen Frau zu erobern, die ihn eigentlich nicht interessierte. Warum also musste er sich so in Schale werfen?
    » Es kann nicht schaden, wenn du einen guten Eindruck machst auf das Mädchen und auf die Mutter « , hatte Peker ihm erklärt.
    Es stand etwas zwischen ihnen, weil Peker nichts von der Liebelei seiner Schwester bemerkt haben wollte. » Ich hatte keine Ahnung, was sie frühmorgens treibt, das ist auch nicht meine Zeit « , hatte er versucht sich zu verteidigen.
    Vil hatte behauptet, das zu akzeptieren, aber er war doch verärgert. Er hatte Peker einen klaren und einfachen Auftrag gegeben, und der hatte ihn nicht erfüllt – oder er hatte ihn erfüllt und Vil dann belogen. Allerdings war Vil nun auf seine Hilfe angewiesen, denn niemand verstand sich besser auf Frauen als Pek.
    » Sag ihr, dass sie schön ist, das hören sie alle gerne, selbst wenn sie wissen, dass es eine glatte Lüge ist. «
    » Sollte es nicht offensichtlich sein, dass ich sie attraktiv finde? Warum sollte ich mich sonst um ihre Hand bemühen? «
    » Manchmal muss selbst das Offensichtliche ausgesprochen werden « , hatte Peker kopfschüttelnd erwidert. » Du wirst doch Skari hin und wieder mal ein Kompliment machen, oder? «
    » Sicher. «
    » Aber mach ihr nicht zu viele Komplimente, das verdirbt den Charakter. Sie soll wissen, dass du sie anziehend findest, aber zeige dich nicht zu interessiert. Ich hab sie mir ja für dich ein paarmal im Tempel angesehen, sie und ihre Verehrer. Sie treibt gern Spielchen, wie die jungen Mädchen das so machen. Darauf darfst du dich nicht einlassen. Gib ihr das Gefühl, unterlegen zu sein, zeig ihr, wie jung und unerfahren sie ist im Gegensatz zu dir, dem reichen jungen Kauffahrer, der stets bekommt, was er will. «
    » So, wie du es schilderst, klingt es nach Vertragsverhandlungen. «
    » Darum geht es dir ja wohl auch, oder habe ich da etwas nicht mitbekommen? Du willst sie zur Frau nehmen, weil du in die Versammlung willst. Weiß der Teufel, wozu. Und ganz ehrlich, Vil, ich habe Zweifel, dass daraus etwas Gutes werden kann. «
    » Das sagt der Mann,

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