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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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hin. » Und was lässt dich glauben, dass das da nicht von einem liebeskranken Matrosen stammt? «
    » Mir ist nicht nach Scherzen, Sester. Außerdem erinnere ich mich ganz gut, dass du mir gewissermaßen befohlen hast, mich vom Löwen fernzuhalten. Was also, frage ich dich, soll das? «
    » Ich erzähle es dir, wenn du dich endlich setzt. Schon besser. Hör zu, ich bin auch nicht glücklich darüber, dass wir uns hier treffen, aber ein paar Dinge haben sich geändert. «
    » Inwiefern? «
    » Ich war eine Weile auf dem Festland, in Cephros. Ich sehe, der Name weckt Erinnerungen. Gut. Ich habe tatsächlich einen alten Bekannten von uns getroffen, Orn Wraas. «
    » Wraas lebt noch? Ich hatte gehofft, die Haie hätten ihn längst geholt. «
    » Nein, ich muss dich enttäuschen. Er ist sogar immer noch im Geschäft. Wir haben über die alten und die neuen Zeiten geplaudert, und dann ist dein Name gefallen. «
    » Du hast meinen Namen erwähnt? «
    Elgos beugte sich vor und sah Gremm tief in die Augen. » Ich habe deinen Namen damals aus der Sache herausgehalten, und ich bin gewiss nicht so verrückt, ihn heute zu erwähnen, nicht bei Wraas. Er hat deinen Namen von einem Neffen gehört, einem jungen Mann, der offenbar versucht, hier als ehrbarer Kauffahrer seinen Weg zu machen, Rorus Vinir ist sein Name. Sagt dir das was? «
    Gremm runzelte die Stirn, der Name kam ihm bekannt vor. Dann fiel es ihm wieder ein: » Vinir, ja, so ein junger Kerl mit roten Wangen. Er war vor ein paar Wochen bei mir, mit meinem Nachbarn Brasus. Die beiden hatten die verrückte Idee, ich solle für den Rat kandidieren. «
    Elgos nickte. » Du hast abgelehnt, wie ich hörte. «
    » Du weißt davon? «
    » Sein Onkel ist der Meinung, du solltest es tun. «
    » Augenblick, Wraas will … bei den Dämonen, nein! Für so einen Unsinn habe ich keine Zeit! «
    » Du wirst sie dir nehmen, nehmen müssen, fürchte ich. «
    » Und warum sollte ich das tun? «
    » Sieh es so. Du schuldest mir einen Gefallen für die Sache mit dem Fischer. Und ich schulde Wraas einen Gefallen wegen der Sache mit der verlorenen Ladung, die ich damals auf meine Kappe genommen habe. Und dafür schuldest du mir noch einen Gefallen. «
    Die Erinnerung an jene Winternacht vor fünfzehn Jahren stand jäh und lebhaft vor Gremms Augen: die Bucht, das Signal für die Schmuggler, das vom falschen Mann gesehen wurde. Der kurze Kampf im kalten Regen, als er dem Arglosen von hinten das Messer zwischen die Rippen gejagt hatte.
    » Ihr habt mir seinerzeit versichert, dass es keine Toten geben würde. «
    » Esra, hast du ernsthaft geglaubt, unsere Ware sei einfach von irgendwelchen Schiffen heruntergefallen? Nichts ist umsonst, mein Freund. Du wusstest, dass wir mit Blut für die Ware bezahlt haben, nur eben nicht unbedingt mit unserem Blut. «
    Gremm sprang auf und zischte: » Aber es war nie die Rede davon, dass ich jemanden umbringen muss! «
    » Du solltest dich setzen und etwas leiser sprechen, Esrahil. «
    Gremm setzte sich. Er hatte in dieser verregneten Nacht das Gesicht des Mannes kaum gesehen, aber der unheimliche Schemen verfolgte ihn immer noch in seinen Träumen. Und dann hatte er in Panik das Signalfeuer gelöscht, das Schiff war auf Grund gelaufen, und Tee und Pfeffer im Wert vieler tausend Kronen waren verloren gegangen.
    » Warum hast du mich eigentlich damals gedeckt, Sester? Warum hast du den Kopf für mich hingehalten? «
    » Dich hätte Wraas kaltgemacht, mich hat er noch gebraucht. Und ich war damals verrückt nach deiner Schwester. «
    Gremm verfiel in nachdenkliches Schweigen.
    » Hast du etwas von ihr gehört? « , fragte Elgos, der in seinen Zinnbecher starrte.
    » Von Rohana? Nein, nichts. Ich habe überlegt, ihr noch eine Botschaft zu senden, obwohl sie das ja offensichtlich nicht will, aber nach der Sache mit dem Fischer erschien es mir einfach zu riskant. «
    Elgos seufzte. » Gut. Ich mache dir einen Vorschlag. Ich finde heraus, wie es um deine Schwester steht, du sprichst mit diesem Neffen unseres alten Freundes Wraas. «
    » Vinir? «
    » Ja, genau. Lass dich für die Wahl aufstellen. Tu es für Rohana, Esra. Im Augenblick ist sie die Witwe eines Hexers und die Schwester eines nicht sehr bedeutenden Kauffahrers – wenn du gewählt wirst, wird sie zur Schwester eines Ratsherren. Das kann ihr nur nützen. «
    » Ja, mag sein, mag sein. Aber niemand von den großen Familien wird mir seine Stimme geben. «
    » Umso besser für dich, oder? Also, haben wir

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