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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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lässt…«
    »U nd das Gold, von dem noch einige Münzen in Haafs blutigen Fingern steckten? Ist das kein Grund?«
    »H ier scheint davon jedoch nichts zu sein, Hauptmann.«
    Almisan versuchte, ruhig zu bleiben. Er erkannte, dass er die Wirkung des guten Rufes des Glasmeisters unterschätzt hatte. Außerdem kannte man sich in dieser kleinen Stadt, wahrscheinlich hatten der Handwerker und der Richter schon den einen oder anderen Krug gemeinsam geleert. Atgath machte ihn krank.
    Er atmete einmal tief durch und ließ Dorn los. »J a, vielleicht habt Ihr Recht, Hert, und der Wind hat die Mütze in Haafs Stube geweht, auch wenn die gar keine Fenster hat«, sagte er gallig. »I ch denke, wir werden hier nichts finden, es sei denn, wir sehen vielleicht doch noch einmal hinter diesen großen Glaskrügen nach, zu denen der Blick von Meister Dorn so auffällig oft schweift.«
    »M einetwegen«, meinte Hert und rief den Soldaten einen Befehl zu. »A ber wenn dort nichts ist, werden wir abziehen.«
    »S elbstverständlich«, sagte Almisan.
    Die Soldaten rückten vorsichtig die Glaskrüge zur Seite, offenbar von panischer Angst erfüllt, sie zu zerbrechen. »E in Beutel!«, rief einer.
    »Ö ffnen!«, befahl Hert.
    »B ei allen Himmeln! Er ist voller Gold!«
    Dorn schüttelte den Kopf. »I ch muss zugeben, Hauptmann, Ihr habt Euch viel Mühe gegeben.«
    »I st Blut an dem Gold?«, wollte Hert wissen, der die Bemerkung wohl nicht gehört hatte.
    Der Soldat brachte den offenen Beutel. Almisan sah ihm an, dass er nur zu gern ein paar Goldstücke abgezweigt hätte. Vielleicht hatte er es sogar schon getan, aber dann würde er sich in ein paar Wochen ganz schön wundern– falls er dann noch lebte.
    Hert griff in den Beutel und zog drei Münzen hervor. Er betrachtete sie im Licht. »B lut, tatsächlich«, murmelte er. »I ch hätte es nicht für möglich gehalten, Wulger.«
    »D ann haltet es nicht für möglich, Hert!«, rief Dorn. »S eht Ihr nicht, dass das ein abgekartetes Spiel ist? Aber sei’s drum. Tut Eure Pflicht.«
    Der Glasmeister schien diese Entwicklung sehr gefasst hinzunehmen. Zu gefasst, dachte Almisan. Übersah er etwas?
    »N ehmt ihn fest«, befahl der Richter und wirkte auf einmal sehr niedergeschlagen.
    Als sie die große Werkstatt verließen, stand die Frau mit ihren Töchtern im Hof. Ein paar von den Mädchen weinten, als sie ihren Vater in eisernen Handfesseln sahen, und die Frau war bleich, aber sie wirkte eher wütend als erschrocken. Sie traten vor das Tor, und Almisan bemerkte mit Unbehagen, dass die Gasse voller Menschen war. Das war eigentlich nicht verwunderlich. Vermutlich lauschten sie auf den Lärm der Schlacht, die unweit der Stadt geschlagen wurde. Vielleicht redeten sie auch über den Mord an Haaf, aber alle Gespräche verstummten, als sie die kleine Gruppe der Wachen mit Dorn in der Mitte sahen.
    »D icht zusammen bleiben«, mahnte Almisan. Er hatte nur zehn Männer mitgenommen, und er ahnte, dass das vielleicht zu wenige sein könnten. »V orwärts«, kommandierte er.
    Die Menge machte Platz. Als sie in die nächste Gasse einbogen, wurden die Menschen nicht weniger. Männer und Frauen standen da, diskutierten, manche hatten ihre Kinder ängstlich an sich gedrückt. Sie wichen erschrocken vor Almisan und seinen Männern zurück, aber dann schlossen sich einige von ihnen dem Zug an.
    »I ns Gericht!«, kommandierte Hert an der nächsten Kreuzung.
    Das war Almisan nun gar nicht recht, denn eigentlich hatte er vor, Dorn in den Katakomben der Burg verschwinden zu lassen. Aber dann dachte er, dass es auch keinen großen Unterschied mehr machte. In wenigen Stunden würde der Große Skorpion mit seinem Heer vor der Stadt stehen. Niemand würde sich noch um einen Glasmeister kümmern, ganz gleich, in welchem Kerker er verrottete.
    Also marschierten sie zum Gerichtsgebäude, das am Markt lag. Die Leute gafften sie erst staunend, dann feindselig an, und, schlimmer noch, eine wachsende Anzahl folgte ihnen.
    »R uhe bewahren«, rief er den Soldaten zu. Er sah ihnen an, dass sie sich von Schritt zu Schritt unwohler in ihrer Haut fühlten. Er hätte eben doch die Bergkrieger mitnehmen sollen. Sie erreichten den Marktplatz, auf dem erstaunlich viele Menschen zusammengeströmt waren. Die Menge wich, um den Zug hindurchzulassen, doch plötzlich versperrte ihnen eine Gruppe von Männern den Weg und machte keinerlei Anstalten, ihn freizugeben.
    Almisan blieb stehen, und Richter Hert drängte sich an ihm vorbei. »W

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