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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Gegners gepackt und rangen miteinander. Für einen Augenblick stand es auf des Messers Schneide, dann rammte Askon dem Kapitän ein Knie in den Unterleib, und als Buda zusammenzuckte, war Askon stark genug, sich aus dem Klammergriff zu befreien und Buda seine Klinge in die Brust zu stoßen. Wieder brüllte Askon, doch dieses Mal war es ein Triumphschrei.
    »E uer Kapitän ist tot! Streckt die Waffen!«, rief Turgal. Sein Gesicht war blutverschmiert. Noch kurz leisteten die Matrosen der Sperber Widerstand, doch dann rief einer von ihnen– Jamade sah, dass es Hanas Aggi war: »W ir ergeben uns!«
    ***
    Es waren die Frauen und Kinder in einem der beiden Fischerboote, die Sahif halfen, das schwere Blatt des Steuerruders zum Langschiff zu bringen, das immer noch in der Dünung des Hafens trieb, während sich an Land ein groteskes Fest der Zerstörung fortsetzte. Der Alte Lenn lief mit irrem Lachen die ohnehin schon zerstörten Hafenanlagen auf und ab, während die Wächter um ihn herum in einer Wolke von Staub und Steinen Ruinen zum Einsturz brachten oder verschlangen. Dazu ertönte immer wieder ein unirdisches Brüllen, das durch Mark und Bein ging, und aus dem Landesinneren antwortete ebensolches Gebrüll.
    Plötzlich aber wurde es still, die Wächter schienen für einen Augenblick innezuhalten. Dann schrie der Alte Lenn etwas, das Ela nicht verstand, und die Spur der Verwüstung zog mit neuer Wucht den Hügel wieder hinauf, ungefähr dorthin, wo die Westgarther ihr Lager aufgeschlagen hatten. Dann verlor Ela sie aus den Augen, denn sie half den Frauen und Kindern aus dem Fischerboot ins Schiff und sah zu, wie die Männer gemeinsam mit Sahif, der im Wasser blieb, das schwere Ruder an seinen Platz brachten.
    »E s wird Zeit, dass wir hier wegkommen«, knurrte Sagur.
    Ela half Sahif ins Schiff, weil niemand sonst dazu bereit zu sein schien. Die Westgarther setzten das gelbe Segel, wendeten und steuerten das Schiff in langsamer Fahrt aus dem Hafen.
    Sahif hustete Wasser, und Ela reichte ihm ihren Mantel, damit er sich abtrocknen konnte. Plötzlich fiel ein Schatten auf sie. Ela blinzelte und blickte in die Sonne, die sich durch das ewige Zwielicht gekämpft hatte. Königin Arethea stand dort und sah mit bleicher Miene auf Sahif herab. »I ch weiß, dass Ihr meinen Mann Hakor getötet habt, Schatten. Ich verfluche Euch dafür, doch hat Sagur mir gesagt, dass Ihr viele von meinen Leuten gerettet habt und dass er mit der Ghula einen Waffenstillstand vereinbart hat. Beides schützt Euch für den Moment. Aber sobald Ihr im nächsten Hafen einen Fuß an Land setzt, nicht mehr.«
    Sahif nickte bloß, er sah nicht sehr überrascht aus. Die Königin wandte sich ab und ging zurück zu ihren Leuten, die sich im Heck versammelten. Die Scholaren kamen dagegen im Bug zusammen.
    Zufälligerweise fanden sich Ela und Sahif genau in der Mitte wieder. Ein unirdischer Schrei ließ Ela zusammenfahren. Sie blickte zu den weißen Hügeln über der Stadt. Eine kleine, dunkle Gestalt floh die Felsen hinauf, und hinter ihr tobte ein Inferno aus Staub. Es sah aus, als würden die Hügel in ihren Grundfesten erschüttert. Tatsächlich sah Ela große Felsen aus dem Hang brechen und in einer Lawine niedergehen. Doch der Marghul schien zu entkommen. Für einen Augenblick war seine Gestalt noch zu sehen, dann verschwand sie hinter dem nächsten Kamm.
    »W as für eine Geschichte«, murmelte Ela und versuchte, das Grauen abzuschütteln. »S cheint, als säßen wir schön zwischen allen Stühlen. Ich kann ja verstehen, dass die Westgarther dich hassen, aber diese Scholaren sollten dir dankbar sein.«
    »S ollten wir das?«, fragte Ghula Mischitu, die plötzlich neben ihnen stand. Sie blickte hinaus auf die grünen Wellen, dann zurück auf die vielfach zerstörte Stadt Aban.
    »E r hat getan, was Ihr verlangt habt, Ghula«, sagte Ela wütend.
    »E r hat leider viel mehr getan. Er hat den Alten Lenn auf die Idee gebracht, den Zauber aufzuheben, der Aban viele Jahrzehnte geschützt hat. Das haben viele Männer und Frauen mit dem Leben bezahlt. Und der Marghul, den du angeblich getötet hast, Kind? Er wirkte sehr lebendig auf mich.«
    »S o ist also auch das Eure Schuld, Oramarer?«, fragte Königin Arethea, die ebenfalls wieder hinzugetreten war.
    »V ielleicht ist es ja auch die Schuld von Kriegern und Scholaren, die sich ohne Not abgeschlachtet haben!«, rief Ela wütend. »U nd vielleicht haben Menschen auf dieser Insel auch einfach nichts zu

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