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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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je vom Gesetz der Skorpione gehört hast?«
    Ela schüttelte den Kopf.
    »E s ist alt, und es verlangt, dass jeder Herrscher von Oramar seine Brüder töten muss, sobald er den Pfauenthron besteigt.«
    »S eine eigenen Brüder ? «
    »E s klingt furchtbar, doch ich denke, dieses Gesetz hat schon viele Bruderkriege verhindert. Du begreifst vielleicht, wie hart mein Vater sein musste, um seinen Thron zu erlangen. Er hatte viele Brüder.«
    »U nd– wenn du eines Tages Padischah wirst?«
    Sahif starrte sie an, dann lachte er laut auf und schüttelte den Kopf. »A ber Ela, ich bin nur der Sohn einer unbedeutenden Nebenfrau. Ich bin keiner der Erbprinzen, und selbst nach denen stehen noch ein Dutzend Brüder zwischen mir und dem Thron. Ich werde niemals Herrscher werden.«
    »A ber dann würde der neue Padischah ja dich…« Ela konnte es nicht aussprechen.
    »I ch glaube, bis dahin bin ich bereits tot, denn ich habe meinen Vater verraten, und das wird er mir niemals verzeihen.« Sahif stand auf und ging auf die andere Seite des Schiffes, wo er lange Zeit unverwandt in die Wellen starrte.
    Das Meer war ein unruhiges Auf und Ab, und es bot Sahif nichts, woran seine Augen sich hätten festhalten können. Ela hatte die Dämonen seiner Vergangenheit geweckt. Er hatte bislang kaum Zeit gehabt, wirklich über seine Lage nachzudenken. Anscheinend hatte sie das aber getan und ihn jetzt mit ihren Fragen daran erinnert, wie verzweifelt seine Situation war. Die Häscher seines Vaters würden ihn vermutlich bereits jagen, aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen, denn er musste einen Schatten verfolgen, um zu verhindern, dass seine Halbschwester das Ende der Welt heraufbeschwor. Nicht zu vergessen, dass Shahila und ihr Schattenmeister Almisan ebenfalls seinen Tod verlangten. Und ohne Zweifel hatte auch die Bruderschaft der Schatten ihre Pläne mit ihm, warum hätte Meister Iwar ihn sonst retten sollen? Und es kümmerte die Schatten sicher nicht, dass er nicht mehr töten wollte. Alle hatten sie ihre Pläne für ihn, niemand scherte sich darum, was er wollte, niemand außer Ela. Sie hatte ihn davor gewarnt, Hakor zu ermorden, und Recht behalten: Es war nichts Gutes aus dieser Tat erwachsen. Das würde ihm eine Lehre sein. Aber wie sollte er Jamade aufhalten, wenn nicht mit einer Klinge? Gab es eine andere Möglichkeit, ein anderes Mittel als Jamades Tod, um das Ende der Welt zu verhindern? Sie hatte das Wort und durfte es nicht nach Atgath bringen. Also würde er sie töten. Sie hatte es zweifellos verdient.
    ***
    »I ch lasse euch die Wahl«, rief Prinz Askon. »I hr habt tapfer gekämpft, und ich würde euch in meine Mannschaft aufnehmen, denn ich kann jeden Mann gebrauchen. Ihr könnt aber auch denen da folgen«, rief er und wies auf die Backbordseite, wo seine Krieger gerade die gefallenen Matrosen über Bord warfen. Ein oder zwei von ihnen waren noch nicht ganz tot, aber die Sieger hatten keine Lust zu warten, bis die Sache entschieden war, und halfen dem Tod auf diese Art nur ein wenig nach.
    Jamade saß auf der Reling und sah zu. Das Angebot Askons überraschte sie, aber er hatte wirklich zu wenige Männer. Vier seiner Krieger waren gefallen, drei andere schwer oder ernstlich verwundet. Doch wie zuverlässig konnten die so zur Mannschaft gepressten Leute sein?
    Hanas Aggi war ihr Sprecher. Er sah von einem zum anderen, dann sagte er: »I ch denke, wir sind bereit, Euch zu dienen, wenn dieser Dienst im nächsten Hafen endet.«
    »D as werdet nicht Ihr entscheiden, Haretier«, fuhr ihn Steuermann Turgal an.
    »L ass nur, Turgal. Wir segeln nach Felisan, und wenn wir dort ankommen, verstehen wir genug von diesem Schiff, um diese Leute nicht mehr zu brauchen.«
    »D ann dienen wir Euch bis Felisan«, erklärte Hanas Aggi nach erneuter geflüsterter Beratung.
    »G ut. Wer darüber hinaus bei uns bleiben will, soll uns willkommen sein. Doch seid gewarnt, wenn auch nur einer von euch es wagen sollte, sich aufzulehnen, werden es alle büßen, verstanden?«
    »S o sei es, Kapitän«, erwiderte Aggi, für Jamades Ohr eine Spur zu feierlich. Sie hatte das Gefühl, dass er etwas vorhatte. Sie schlenderte hinüber zu Askon. »G laubt Ihr, dass Ihr Euch auf diese Männer verlassen könnt?«, fragte sie leise.
    Der Prinz lachte. »N atürlich nicht. Wir werden sie bewachen müssen, doch brauchen wir sie einstweilen noch. Es ist üblich bei uns Westgarthern, nach solchen Kämpfen brauchbare Männer in unsere Reihen aufzunehmen. Würden

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