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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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suchen!«
    »D u redest von Dingen, von denen du nichts verstehst, Kind«, sagte die Königin. »A ber mir ist jetzt immerhin klar, wie die Massarti in die Stadt gelangt sind– und was sie wollten. Es war unser Glück, dass sie den Marghul und nicht uns jagten, denn so konnten wir mit knapper Not entkommen. Gerade, als ich das Schiff erreichte, sah ich unsere Halle fallen. Sie war der ganze Stolz meines Gemahls, und nun hat sie ihn unter sich begraben, bevor wir es tun konnten. Hakors Reich, es mag für Fremde unbedeutend erschienen sein, aber es war alles, was wir hatten. Und nun ist es mit seinem König untergegangen.«
    »E s ist geschehen und kann nicht mehr geändert werden«, meinte die Ghula achselzuckend. »V iele gute Menschen sind heute gestorben, und viele Jahre Arbeit wurden zunichtegemacht. Ich glaube nicht, dass sich so bald wieder jemand auf diese Insel wagen wird, nicht, wenn bekannt wird, dass der magische Ring zerstört und der Marghul befreit ist. Aber das Schlimmste ist, dass auch dem Marghul und allem Bösen, das sich mit ihm in Du’umu versteckt, jetzt die Pforte zur Welt offensteht.«
    »S eid froh, dass Ihr mit dem Leben davongekommen seid!«, rief Ela ungehalten. »U nd der Marghul– er ist doch vor den Wächtern geflohen. Also kann er so stark gar nicht sein!«
    Einen Moment schien die Ghula darüber nachzudenken, dann erwiderte sie: »J etzt jagen sie ihn, doch der Bann ist gebrochen, und der Dunkle Fürst wird nicht lange so schwach bleiben, wie er es jetzt ist, so kurz nach seiner Rückkehr von den Toten. Eines Tages wird er von dieser Insel entkommen, und dann müssen die Völker am Goldenen Meer wieder vor seiner Bosheit und seiner dunklen Kunst zittern.«
    »S eltsam, das von Euch zu hören– habt Ihr ihn nicht immer unterstützt?«, fragte die Königin kühl.
    »D ie Westgarther mögen das geglaubt haben, doch haben wir in Wahrheit nach einem Weg gesucht, ihn zu vernichten. Wir sind von der Bruderschaft der Weißen Schriften, und seit vielen Jahren schon jagen und bekämpfen wir Totenbeschwörer, wo immer wir sie finden.«
    »I hr seid Magier?«, fragte Ela verblüfft.
    »N ein, keine Zauberer, sondern Wissende! Denn nicht die Magie, sondern das Wissen ist die Sonne, die die Menschen erleuchten und die dunklen Kulte und Künste am Ende vom Erdkreis vertreiben wird.«
    »H ast du schon einmal von dieser Bruderschaft gehört?«, fragte Ela leise, als die beiden Herrscherinnen der zusammengeschmolzenen Gemeinschaften sich nach einigen weiteren grimmigen Bemerkungen wieder zu ihren Leuten begeben hatten.
    »J a, sie ist berühmt, oder ich sollte wohl eher sagen, berüchtigt. Angeblich stammt sie von irgendwo aus den nordöstlichen Ländern jenseits von Tenegen, findet aber auch rund um das Goldene Meer Anhänger. Sie hat sich die Vernichtung der Totenbeschwörer auf die Fahne geschrieben, doch heißt es, dass auch schon andere Magier ihrem Eifer zum Opfer gefallen sind. Ich erinnere mich, dass eine Abordnung dieser Bruderschaft vor einigen Jahren sogar bei meinem Vater vorsprach. Sie bat ihn um Unterstützung in ihrem Kampf gegen die Nekromanten, aber der Große Skorpion zeigte ihnen sehr deutlich, dass er von ihrer Gemeinschaft nichts wissen will.«
    Ela runzelte die Stirn. »S ehr deutlich?«
    »E r ließ die drei Anführer der Abordnung köpfen und gab den anderen die Nachricht mit, dass er zukünftig mit allen Jüngern der Weißen Schriften so verfahren werde, die es wagen sollten, das Reich von Oramar zu betreten.«
    »W ie schrecklich!«
    Sahif zuckte mit den Achseln. »M ein Vater hat große Achtung vor der Magie, und er bedient sich ihrer auf jede nur erdenkliche Weise.«
    »A ber er hat nicht dir den Befehl gegeben, diese Scholaren zu köpfen, oder?«
    Sahif lächelte. »I ch war sein Leibwächter, nicht sein Henker, Ela Grams.«
    »U nd… verzeih, wenn ich das frage, aber wie war das, der Leibwächter eines solch grausamen Mannes zu sein?«
    Sahif zuckte mit den Achseln, und für einen Moment dachte Ela, die lange auf eine Gelegenheit gewartet hatte, nach diesem Teil von Sahifs Leben zu fragen, sie wäre zu weit gegangen, aber dann antwortete er: »I ch kannte es nicht anders. Die Jahre auf dieser Insel, die Ausbildung in der Bruderschaft der Schatten, dort haben sie gelehrt, dass Grausamkeit nützlich ist, wenn man bestimmte Ziele erreichen will. Und im Palast von Elagir? Mein Vater wird gefürchtet, doch ist er kaum grausamer als seine Vorgänger. Ich weiß nicht, ob du

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