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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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hatte. »W as werdet Ihr dann mit den Gefangenen machen?«, fragte sie unvermittelt.
    »W enn sie tun, was verlangt wird, gar nichts. Einige von denen sind gute Seeleute, und ich kann sie auf diesem Schiff, das sich so ganz anders segelt als unsere Langboote, gut gebrauchen. Doch erlaubt auch mir eine Frage, Jamade. Wie seid Ihr eigentlich nach Bariri gelangt? Ich kann mich nicht erinnern, dass in letzter Zeit ein anderes Schiff als dieses unseren Hafen angesteuert hätte. Wenigstens haben unsere Posten nichts gemeldet.«
    »V ielleicht haben sie einfach nicht richtig aufgepasst«, gab Jamade zurück.
    »U nd dieses Gewand? Es scheint Euch doch eher etwas zu weit zu sein. Warum habt Ihr der bedauernswerten Oramari dieses Kleid geraubt?«
    »W eil mein eigenes zu sehr gelitten hatte, Prinz«, sagte sie schroff, nickte Askon und dem Steuermann zu und kehrte zum Bug zurück.
    Ihr war klar gewesen, dass diese Fragen irgendwann kommen mussten, aber wie sollte sie der Neugierde des Prinzen begegnen? Sie wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen, nicht, solange sie ihn noch brauchte. Und schon morgen Nacht würde sich das Problem ohnehin erledigen.
    Etwas später kam Askon in den Bug und hängte eine Laterne an den Vordersteven. Sie fragte nicht, aber er wies auf das Meer. An Backbord blinkten in einiger Entfernung Lichter. »W ir sind dicht unter Land, und es kann sein, dass wir den Kurs von Fischern oder auch Händlern kreuzen. Und da die nicht alle so umsichtig sind, Laternen zu setzen, ist es sicherer, wenn wir dafür sorgen, dass sie uns sehen können.«
    »V erstehe«, murmelte Jamade einsilbig, um den Störenfried zu vertreiben.
    Aber Askon ging nicht. »I hr seid eine bemerkenswerte Frau, Jamade von den Schatten«, sagte er nach einer Weile des Schweigens.
    Statt zu antworten starrte Jamade in den Himmel. Er zeigte sich wolkenlos und voller Sterne.
    Askon war ihrem Blick gefolgt. »S eht Ihr dort oben die drei Sterne in einer Linie? Das ist der Gürtel des Seefahrers, das Leitgestirn der Westgarther zu dieser Jahreszeit.«
    Wieder blieb Jamade stumm. Was wollte der Mann hier? Schwätzchen halten? Hatte er nichts Besseres zu tun?
    »I hr habt nicht viel übrig für Sterne, oder?«
    »S ie sind weit weg, und einem Schatten nutzen sie nicht viel.«
    »I ch nehme an, dass Ihr noch nie Euren Weg auf dem weiten Meer suchen musstet.«
    »I ch bin kein Seemann.«
    Askon lachte. »D as nicht, und doch seid Ihr eine Kriegerin, die jeder Kapitän gerne in seiner Mannschaft haben würde.«
    »I ch dachte, Eure Männer mögen es nicht, wenn Frauen an Bord sind.«
    »I ch sprach nicht von Männern, sondern von Kapitänen.«
    »W orauf wollt Ihr eigentlich hinaus, Prinz?«
    »I ch habe Euch beobachtet, beim Kampf. Drei Männer habt Ihr besiegt.«
    »I ch bin ein Schatten«, erwiderte Jamade achselzuckend.
    »M ir hat gefallen, was ich gesehen habe. Und es gefällt mir noch.«
    »I ch hatte den Eindruck, dass Euer Auge mehr Gefallen an dieser blonden Kuh aus Haretien oder der hübschen Oramari gefunden hatte.«
    »I hr kanntet sie? Sie hatten beide Reize, die den meisten Männern wohl gefallen würden, doch noch einmal, ich bin kein gewöhnlicher Mann. Müsste ich mich entscheiden, welche Frau ich gerne an meiner Seite wüsste, die Haretierin, die Oramari oder Euch– meine Wahl würde auf Euch fallen, Jamade von den Schatten.«
    Jamade begriff erst jetzt, worauf das hinauslief. Ziemlich verblüfft erwiderte sie: »I ch verstehe schon, Ihr sucht eine Frau für das Schlachtfeld, und meine Narben verraten Euch, dass ich dafür geeignet bin.«
    »I ch habe sie gesehen. Sie schmücken Euch mehr, als es das schönste goldene Geschmeide könnte.«
    »D as sagt Ihr jetzt, wo die Dunkelheit sie verbirgt«, entgegnete sie gallig.
    Askon legte den Kopf in den Nacken und lachte die Sterne an. Er lachte viel, seit sie auf See waren. »A ch, verdammt«, sagte er kopfschüttelnd, zog Jamade an sich und küsste sie.
    Mitten in der Nacht wurde Jamade wach. Sie lauschte. Ja, Askon war noch da. Sie lagen zwischen den Waffen, die Kapitän Buda den Scholaren hatte liefern wollen, und Jamade erinnerte sich daran, dass sie sich irgendwann während ihres rauen Liebesspiels an einer der Klingen geschnitten hatte. Eine Narbe mehr, dachte sie , aber es scheint wirklich, als würden sie Askon nicht stören. Sie legte eine Hand auf seine breite Brust. Verfolgte er einen Plan, oder fand er sie wirklich begehrenswert? Es war dunkel unter dem Achterdeck, dabei

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