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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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drang. Aber sie war nicht Aina. Also hockte sie nur schweigend da und wartete.
    Erigar kehrte bald mit einem Seil zurück. Da sie nicht wussten, wie stark die Türme besetzt waren, schlichen sie leise hinüber. Sie fanden die Pforte verschlossen. Jamade verhinderte, dass einer der Männer die Tür mit seiner Axt einschlug. Sie war ein Schatten, und das Öffnen von Schlössern war– auch ohne magische Hilfe– kein Problem für sie. Von oben klangen die Stimmen von Männern herab, die sich aufgeregt stritten. Jamade hörte heraus, dass sie uneins waren, ob sie ihren Posten halten oder verlassen sollten, und im letzteren Fall, ob sie ihn verlassen sollten, um zu kämpfen– oder zu fliehen.
    Drei oder vier Männer, mehr konnten es nicht sein. Sie schlich den Kriegern voran die Treppe hinauf. Wenn sie die Schatten hätte rufen können, hätte sie die vier lautlos erledigt. Aber auch so musste es irgendwie schnell und geräuschlos abgehen.
    Plötzlich rief Askon: »A uf sie, Männer!« Dann stürmte er an ihr vorbei.
    Sie fluchte und folgte ihm, die anderen polterten hinter ihr die steinerne Treppe hinauf. Dann klirrten Schwerter, Männer schrien, stöhnten, flehten vergeblich um Gnade. Nach wenigen Augenblicken war es vorbei. Die drei Wächter waren tot, und die Armbrüste, die an der Mauer lehnten, bestätigten Jamade, dass es richtig gewesen war, sie auszuschalten. Da sich am Himmel das erste Morgenrot abzeichnete, wären ein paar Westgarther, die über die Wiesen vor der Mauer rannten, ein leichtes Ziel gewesen.
    »G ute Arbeit«, meinte Askon zufrieden und wischte Blut von seinem Schwert.
    »Z uviel Lärm«, meinte Jamade trocken und wies die Mauer hinunter, wo der nächste Turm zu sehen war.
    »I ch glaube, diese Helden da drüben haben andere Sorgen. Ich frage mich, warum sie sich in ihren Türmen verkriechen, statt sich in die Schlacht zu stürzen, diese Feiglinge.«
    »A ber diese Feiglinge haben auch Bogen und Armbrüste. Lass uns eilen, bevor es noch heller wird.«
    »E rigar, geht hinunter und befestigt das Seil«, befahl Askon und hielt Jamade fest, als die anderen die Treppen hinuntereilten.
    »J amade, ich weiß deine Hilfe zu schätzen, aber stelle nie wieder meine Entscheidungen in Frage, nicht vor meinen Leuten.«
    Jamade zuckte mit den Achseln. »M einetwegen, aber es war dumm. Wir hätten sie lautlos erledigen können.«
    Askon lachte breit. »U nd wo bleibt da der Spaß? Jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Komm, lass uns aufbrechen. Ich bin neugierig, was dieser Schlüssel in Atgath so Lohnendes aufschließt– und ich will sehen, wer es wagt, sich uns in den Weg zu stellen.«
    ***
    Die Sterne am Himmel verblassten bereits, und der Weg über die Hügel wurde wieder steiler. Gajan hielt an und setzte den zweirädrigen Karren ab, auf dem Hadogan auf ein paar Decken lag und schlief.
    »S oll ich Euch ablösen?«, fragte Hilboog, der dicke Tuchhändler, dem der Wagen gehörte.
    »G eht schon«, murmelte Gajan.
    »G ut«, sagte Hilboog und wischte sich den Schweiß von der Stirn, »d enn ich muss leider gestehen, dass ich an mir selbst genug zu schleppen habe.«
    Gajan nickte und lehnte sich an den Wagen. Wie friedlich Hadogan dort lag und schlief, zugedeckt mit kostbaren Tüchern, eines Prinzen würdig. Allerdings hatte Hilboog keine Ahnung, wem er half, denn Gajan hatte wenig Lust, etwas von sich preiszugeben, und der Händler war zu kurzatmig, um viele Fragen zu stellen. Er hatte ihnen geholfen, als Gajan mit dem verwundeten Hadogan im Arm aus der Stadt gestolpert war. Hatte eines seiner weniger kostbaren Tücher geopfert, um den Knaben zu verbinden.
    »E s sind weniger Menschen auf der Flucht, als ich gedacht hätte«, meinte Gajan. Tatsächlich schlurften noch andere Gestalten müde durch die Nacht, und sie waren auch an Gruppen vorübergekommen, die erschöpft am Straßenrand gelagert hatten, aber im Augenblick war die alte Straße nach Atgath beinahe frei.
    »V iele sind die Küste entlang geflohen. Andere dachten wohl, sie könnten mehr retten, wenn sie in der Stadt bleiben. Und ich würde das auch denken, wenn mein Laden nicht so nah am Hafen läge. Er brannte schon, als ich aufbrach, und diese paar Tuche, in denen Euer Sohn schläft, sind wohl alles, was mir bleibt, um ein neues Leben anzufangen.«
    »D as tut mir leid«, murmelte Gajan.
    »U nd sagt Ihr mir jetzt, warum Ihr so dringend nach Atgath müsst? Führt Ihr da einen Laden?«
    »S o könnte man sagen«, wich Gajan aus, »a llerdings war

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