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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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ihre leicht geöffneten Lippen und begriff, dass in diesem besonderen Moment alles möglich war. Aber er unternahm nichts, und so ging der Augenblick vorüber, und nichts geschah.
    Sahif räusperte sich. »V ielleicht wäre es besser, wenn wir uns trennen, Ela Grams.«
    »T rennen?«
    »D ie Leute halten dich für die Freundin eines Oramarers, das kann gefährlich für dich werden.« Es war mehr als gefährlich für sie, das wurde ihm erst jetzt schmerzlich bewusst. Wenn sie an seiner Seite nach Atgath ging, wo man ihn für den Mörder des alten Herzogs hielt, war es beinahe Selbstmord. Sie sagte nichts, und ihm fehlten die Worte, ihr zu erklären, was er dachte. Er kannte sie, sie würde nicht auf ihn hören. Also setzte er hinzu: »A ußerdem haltet ihr mich auf.«
    Ela öffnete den Mund, schloss ihn wieder, setzte zum zweiten Mal zu einer Antwort an, schüttelte den Kopf, trat ganz nah an ihn heran und stemmte die Hände in die Hüften. »D ann geh doch, Sahif von den Schatten, und lass uns im Stich, hier, inmitten der Gefahr!«
    Dann drehte sie sich um und stapfte zurück zu Hanas Aggi ans Feuer. Der Maat sah sie erstaunt an und schien sie zu fragen, was vorgefallen sei. Sie schüttelte nur den Kopf, denn sie wollte nicht darüber reden.
    Aggi legte ihr sanft eine Hand auf den Arm. Sie schob sie weg.
    »W as ist denn?«, fragte der Maat leise.
    »E r denkt daran, sich von uns zu trennen.«
    »K lingt vernünftig für mich«, meinte Aggi.
    »A ber nicht für mich!«, zischte sie ihn an und wandte sich ab. Warum wollte Sahif nicht, dass sie ihm half? Wollte er denn die ganze Welt auf seinen Schultern tragen? Sah er denn nicht, wie gefährlich dieser Weg für ihn war? Sie sah ihm an, wie sehr er mit sich kämpfte, dass er versuchte, die Schatten seines alten Lebens zurückzulassen, und wie schwer das war. Wenn sie nicht bei ihm war, dann würden die Schatten vielleicht doch noch gewinnen. Und das musste sie verhindern.
    Sahif sah hinüber zu den beiden, die miteinander flüsterten. Seine Bemerkung hatte gewirkt, vielleicht, weil es die Wahrheit war. Die beiden hielten ihn wirklich auf, auch wenn er sich das nur zögernd eingestand. Wenn Jamade das Wort an der Geheimen Kammer aussprach, würde es das Ende der Welt bedeuten. Er musste vor ihr in Atgath sein, und allein war er einfach schneller, auch wenn Ela das nicht begreifen wollte. Und dennoch sperrte sich etwas in ihm dagegen, sie bei Hanas Aggi zurückzulassen, hier, in diesem umkämpften Land. Diese Räuberbande– sie hätten vielleicht auch Ela Grams vergewaltigt, wenn er nicht gewesen wäre. Wie konnte er sie da allein lassen? Musste er sie nicht wenigstens sicher bis Atgath bringen? Er blickte auf zu den Sternen, die kalt und fern vom Firmament blinkten. Die schienen aber auch keinen Rat zu wissen, und falls doch, behielten sie ihn für sich.
    ***
    »E ine wundervolle Nacht, nicht wahr, Meister Ured?«, fragte Orus Lanat.
    »E s gibt Frost«, gab Faran Ured zurück. Unter ihnen zog ein Strom von Lichtpunkten nach Norden, dem Feind entgegen.
    Sie standen auf einer Kuppe hoch über dem Tal, auch hoch über Atgath. Der Gesandte war mit zwei Dienern und dem seltsamen Jungen erschienen, der Ured schon in Felisan aufgefallen war, weil sein Blick so völlig leer war. Immer noch wusste er nicht, warum Lanat ihn ständig an seiner Seite haben wollte. Der Jüngling hatte keine magischen Fähigkeiten, die hätte er bemerkt, doch was war es dann? Jetzt saß der Junge mit den Dienern in der stillgelegten Mine an einem wärmenden Feuer, während Ured in dieser kalten Nacht auf einer Bergkuppe stand, nervös auf die Stadt hinabblickte und sich dabei fragte, ob die Mahre wussten, dass er sich so nah an einem Eingang zu ihrem Reich aufhielt.
    »D ie Helmonter sind diese Kälte gewohnt, nach allem, was ich über ihr wildes Land weiß«, meinte der Gesandte gut gelaunt.
    »S agt mir, wie hat es der Große Skorpion geschafft, sie gerade zur richtigen Zeit über die Berge marschieren zu lassen? Der Krieg ist doch noch keine Woche alt. Und wie kommt es, dass ebenfalls zum gerade rechten Zeitpunkt die Westgarther über Felisan herfallen? Verratet Ihr mir das, Lanat?«
    Orus Lanat grinste so breit, dass es selbst im schwachen Sternenlicht gut zu sehen war. »N ein«, erklärte er vergnügt. »A ber ich kann Euch verraten, dass Euer Gönner und Freund, der erhabene Padischah Akkabal at Hassat, höchstselbst mit den Helmontern über die Berge gekommen ist.«
    »A ugenblick– der

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