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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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ist.«
    »Becca ist überhaupt nicht der Typ dafür, sich heimlich mit irgendwelchen Männern zu treffen«, entgegnete Anna. »Dafür hat sie mich allerdings sehr schnell wissen lassen, dass ich kein Recht habe, ihr eine Standpauke über ältere Freunde zu halten.« Anna vergrub das Gesicht in ihren Händen. »Warum habe ich bloß ein so schlechtes Gefühl bei der Sache?«
    »Willst du damit etwa behaupten, dass es an meinem Bruder liegt?« Michelles Tonfall klang scherzhaft, doch ihre Worte waren es nicht.
    »Nicht unbedingt.«
    Natürlich hatte sie ein schlechtes Gefühl. Denn schon spürte sie, wie sich eine Mauer zwischen ihnen aufbaute. Für gewöhnlich war Michelle erfrischend ehrlich, was Owens Charme anging, doch nun nahm sie ihn in Schutz. Dabei wusste Anna nur allzu gut, dass Michelle deutlich andere Worte gefunden hätte, wäre Owen in Kelsey verschossen.
    »Ich muss es Phil erzählen«, platzte es plötzlich aus Anna heraus, als ihr klar wurde, dass es ein Fehler gewesen war, Becca genau das Gegenteil zu versprechen. »Oh Gott . Er hatte sich gerade erst an den Gedanken gewöhnt, dass Becca mit diesem pickeligen Oboenspieler zusammen ist!«
    »Owen ist kein Kindesentführer. Er hat einen Job«, hob Michelle hervor. »Und einen Uniabschluss.«
    »Stimmt. Außerdem besitzt er kein Motorrad und hat sich keine Tattoos stechen lassen.«
    »Na ja – also eigentlich hat er eine Tätowierung. Eine winzig kleine. Vielleicht auch zwei.«
    »Bitte? Nein …!«
    Michelle prüfte kurz, ob Becca mit dem Kaffee im Anmarsch war, und fuhr dann mit gesenkter Stimme fort. »Hör mal, Anna, ich habe mir auch so meine Gedanken über diese Sache gemacht. Im schlimmsten Fall haben die beiden ein kleines Sommertechtelmechtel, bevor Becca dann im Oktober zur Uni geht und das Ganze schließlich im Sande verläuft. Becca ist doch ein vernünftiges Mädchen! Sie weiß sehr genau, wie wichtig ein guter Schulabschluss für sie ist.«
    »Und Owen? Meinst du, er kann genauso vernünftig sein?« Anna sah Michelle fragend an. »Bevor du antwortest, solltest du dich daran erinnern, dass du mir die eine oder andere Episode über Owen erzählt hast – wie er ein Mädchen nach dem anderen einfach so im Stich lässt.«
    Michelle hielt inne. »Owen scheint es dieses Mal ziemlich erwischt zu haben, um ehrlich zu sein.«
    »Du klingst so überrascht.«
    Michelle wählte ihre Worte mit Bedacht. »Normalerweise wäre er mittlerweile längst bei einem Mädchen eingezogen oder hätte sich wieder aus dem Staub gemacht. Aber er ist immer noch hier. Allein. Rory hat gesehen, dass Owen am Wochenende jetzt immer zu Hause bleibt – kürzlich ist er sogar bei Rory drüben gewesen, um sich Milch zu borgen.« Dieses häusliche Detail ließ die beiden zusammenzucken.
    »Wann hat dir Becca denn davon erzählt?«, fragte Michelle.
    Jetzt war Anna diejenige, die mit ihrer Antwort zögerte. »Vor ein paar Tagen.«
    »Tatsächlich? Und wann wolltest du mir davon berichten?« Michelle zog eine Augenbraue hoch. »Vor allem, wenn du der Meinung bist, dass es sich um eine so große Sache handelt?«
    »Jetzt! Ich erzähle dir doch jetzt gerade davon.« Anna stellte – wieder einmal – fest, dass es mit ihrer moralischen Überlegenheit doch nicht so weit her war. Ihr gefiel Michelles Reaktion überhaupt nicht. Im Gegenteil – sie bereitete ihr ziemliches Unbehagen.
    Schweigend starrten beide einander an.
    Unglücklicherweise kehrte Becca zurück, bevor beiden etwas eingefallen war, um die Situation zwischen ihnen nicht eskalieren zu lassen.
    »Wer möchte Kaffee?« Becca wedelte mit der Kanne, ihre Miene ganz jugendlich, frisch und aufgeregt. »Ich habe auch Kekse dabei!«
    »Ich hätte gern einen«, erwiderte Anna. »Einen starken.«

18

    » Are You There, God? It’s Me, Margaret beantwortete alle Fragen, die ich nicht stellen konnte, weil ich dafür zu schüchtern war. Judy Blume beschreibt das Erwachsenwerden als etwas Aufregendes und Faszinierendes, ohne dabei je herablassend oder gönnerhaft zu klingen.«
    Becca McQueen
    N achdem die Mädchen mit Obst und Wasser – und in Lilys Fall mit einem echten Buch – im Handgepäck im Flieger saßen, wandte sich Anna ihrer Ferienliste zu.
    Der erste Punkt darauf sah ein Mittagessen am folgenden Tag mit ihren Eltern vor, die sie seit einem flüchtigen Besuch vor Weihnachten nicht mehr gesehen hatte. Damals war sie wie ein wahnsinniger Botenelf nur hingefahren, um Geschenke abzuholen.
    Anna vermisste nicht nur die

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