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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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Haarsträubendes, damit wir dann klein beigeben und etwas nicht ganz so Albernes erlauben. So was nennt man Erwartungsmanagement. Jede Wette, dass Sarah ihr das beigebracht hat.«
    Phil hantierte mit seinem Handy herum, während Anna weiterfuhr und sich freute, dass sie zum ersten Mal Vorrang vor den Belangen der Mädchen bekommen hatte.
    Doch sofort piepte wieder das Handy.
    »Wenn das Lily ist, weil sie während der Hitzewelle Angst um ihre Tiere hat, dann richte ihr aus, dass wir sie alle in den Schatten setzen werden«, erklärte sie.
    Phil murmelte etwas leise vor sich hin. »Offenbar müssen wir sofort nach Hause fahren und mit Becca skypen. SOFORT – das hat sie in Großbuchstaben gesimst.«
    Großbuchstaben. Für Anna klang das so gar nicht nach Becca, und der erste Hauch von Sorge begann, an ihrer guten Laune zu knabbern. »Bist du sicher, dass sich nicht Chloe nur Beccas Handy geschnappt hat?«
    »Hier sind auch Ausrufezeichen. Ganz viele sogar.«
    Anna setzte den Blinker und hielt am Seitenstreifen Ausschau nach einem Parkplatz. Löse ein Problem, bevor es dich ärgern kann – das war eine ihrer absolut zuverlässigen Stiefmutter-Taktiken. Eltern würden gar nicht erst nachdenken, sondern sogleich handeln. Sie selbst hatte dies erst lernen müssen, sonst wäre ihr schon vor Monaten vor Wut der Kragen geplatzt.
    »Was tust du?«, fragte Phil.
    »Ich parke. Ruf Becca an. Wenn es so wichtig ist, dann ruf sie sofort an.« Anna bog in eine Parklücke, zog die Handbremse und sah ihn an. Mühsam versuchte sie, ihrer Verärgerung nicht nachzugeben. »Mach schon. Dann kannst du die Sache gleich klären, was auch immer es ist. Anschließend können wir uns dann mit meinen Eltern wie geplant zum Essen treffen.«
    Phil runzelte wieder die Stirn. Oftmals lähmte ihn eine bleierne Unentschlossenheit, wenn es um elterliche Entscheidungen ging. Darum schaffte es Chloe auch immer wieder, ihn so leicht um den Finger zu wickeln. »Soll ich? Was ist denn, wenn es nur um irgendeinen dummen Streit geht, den sie mit Sarah hat? Du weißt ja, wie es immer gelaufen ist, als sie noch bei ihr gewohnt haben. Der Streit hat sich oftmals so hochgeschaukelt, dass sie schließlich mich angerufen haben, damit ich den Schiedsrichter spiele. Ich habe keine Lust, dass das alles wieder von vorne anfängt. Ich will einfach nicht, dass du …« Er hielt kurz inne. »Das wäre dir gegenüber nicht fair. Das sollte eigentlich unsere Zeit sein.«
    »Aber ist das denn nicht laut deiner Aussage der Sinn und Zweck von Kindern?«, hob Anna hervor. »Dass man nie wieder Zeit für sich hat?«
    »Fang nicht damit an«, warnte er sie. »Bislang hatten wir einen sehr schönen Tag.«
    Anna holte tief Luft. »Wenn du Becca nicht zurückrufst, dann wirst du mich die ganze Zeit über verrückt machen mit deiner Sorge, dass etwas passiert sein könnte. Dann wird sie uns bei meiner Mutter anrufen, und du weißt, wie meine Mutter auf so etwas reagiert. Also melde dich lieber gleich bei ihr.« Anna schaltete den Motor ab und kreuzte die Arme vor der Brust. »Wenn du es nicht tust, mache ich es.«
    Phil sah einen Moment lang so aus, als würde er es auf einen Streit ankommen lassen, seufzte dann jedoch und wählte schließlich die Nummer.
    Anna starrte währenddessen auf ihre Finger, die das Lenkrad fest umklammert hielten, und konzentrierte sich auf die Diamanten an ihrem Ringfinger. Dort trug sie zwei Ringe übereinander – einen edlen Verlobungsring und den Freundschaftsring, den Phil ihr kurz nach dem Einzug der Mädchen geschenkt hatte als ein stilles Dankeschön dafür, dass sie sich um alles gekümmert hatte. Ihr war es lieber, die Sache jetzt zu klären, als später bei ihren Eltern, wo ihre Mutter sie mit Adleraugen beobachten und ihr Vater so tun würde, als könnte er Phil nicht im Nebenzimmer mit gesenkter Stimme telefonieren hören.
    »Becca, hier ist Dad«, grüßte Phil sie. »Was ist los?«
    Anna sperrte die Ohren weit auf, um zu hören, was Becca zu sagen hatte, doch Phil hielt das Handy fest ans Ohr gepresst.
    Mit unseren Kindern wäre es genauso, dachte Anna, und wusste doch sogleich, dass das nicht stimmte. Bei ihren eigenen Kindern würde sie diesen Anruf tätigen und sich um das Problem kümmern. So und nicht anders würde sie es machen. Sie würde unbedingt wissen wollen, was Becca so sehr aufgeregt hatte. Dann würde sie nämlich nicht dasitzen und sich zwar irgendwie beteiligt fühlen, dabei aber das Gefühl haben, nicht gebraucht zu

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