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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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seine Reaktion hinwegzugehen. »Nicht wahr?«
    Anna sah ihn vielsagend an, um ihn damit wissen zu lassen, dass sie über alles im Bilde war, was zwischen ihm und Becca ablief. »Ja, stimmt.«
    Sein selbstbewusstes Lächeln wurde zusehends unsicherer. »Ich kann auch, ähm, irgendein anderes Foto von dir einbauen, wenn du möchtest?«
    »Nein, nein, schon okay.«
    »Na gut. Jetzt, wo die Kavallerie endlich da ist, kann ich mich ja nach nebenan verabschieden«, erklärte Michelle. »Owen, könntest du bitte oben an der Website weiterarbeiten? Die Seite soll noch heute Abend online gehen.«
    Owen wollte protestieren, registrierte dann aber, wie ernst es Michelle damit war. »Kein Problem. Wenn ihr mich sucht … ich bin nebenan. Oben.«
    Beccas Blick folgte ihm hinaus. Ihre Augen klebten an seinen schlanken Hüften in der abgewetzten Jeans, bevor Becca wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde – als ihr nämlich auffiel, dass Anna und Michelle sie beide beobachteten. »Oh. Ähm, Kaffee? Soll ich die Kaffeemaschine anstellen?«
    »Gute Idee«, erwiderte Michelle und ließ sich an der Theke nieder, wo sie etwas in Annas Kassenbuch notierte.
    Anna wartete ab, bis Becca die Kaffeekanne zum Spülen in die Küche brachte, bevor sie sich vorbeugte und Michelle ins Ohr flüsterte. »Michelle, ich weiß nicht, ob du schon weißt, dass …«, fing sie an, doch Michelle sah zu ihr auf, bevor sie den Satz beenden konnte.
    »Was denn? Dass Owen und Becca was miteinander haben?«
    »Ja.« Anna war überrascht. »Warum hast du mir davon nichts gesagt?«
    »Was hätte ich dir denn sagen sollen?« Michelle sah wieder auf ihre Liste hinunter und hakte ein paar ihrer To-do-Punkte als erledigt ab. »Ich bin seine Schwester, Anna, nicht seine Mutter.«
    Michelles lässige Nonchalance brachte Anna in Rage. »Na ja, genau betrachtet bin ich ihre Mutter. Normalerweise halte ich nichts davon, den Kindern hinterherzuspionieren, aber da Owen so viel älter als Becca ist und sie kurz vor ihren Abschlussprüfungen steht, überrascht es mich doch schon ein wenig, dass du nichts gesagt hast.«
    Annas tobende Hormonflut ließ die Worte deutlich dramatischer klingen als beabsichtigt. Michelle riss den Kopf hoch und warf ihr einen abwehrenden Blick zu.
    »Ich hätte durchaus noch etwas gesagt. Ich glaube nicht, dass da schon länger etwas läuft. Und bevor du fragst – ja, ich habe Owen ziemlich deutlich darauf hingewiesen, wie wichtig die Abschlussprüfungen für Becca sind. Außerdem habe ich ihm angedroht, ihm höchstpersönlich die Eier abzuschneiden, wenn er sich ihr gegenüber nicht wie ein Gentleman verhalten sollte. Wenn ich allerdings zu dir gekommen wäre und gesagt hätte, ›Oooh, Becca und Owen gehen miteinander‹, was hättest du denn dann getan? Ihr verboten, sich mit ihm zu treffen? Weil diese Vorgehensweise bei Teenagern nämlich immer hervorragend funktioniert.«
    Widerwillig musste Anna einsehen, dass Michelle recht hatte. Dennoch änderte das immer noch nichts an ihrer Verärgerung darüber, dass Michelle ihr nichts gesagt hatte. Wessen Loyalität war denn hier wichtiger?
    »Dir ist schon klar, dass Phil in die Luft gehen wird, wenn das hier … schiefgeht?«, fragte sie. Anna versuchte jedoch, sich nicht allzu deutlich auszumalen, was »schiefgehen« bedeuten konnte.
    »Wie schlimm kann es denn schon werden? Sieh es doch mal so: Es wird schon nicht allzu schwierig sein, die beiden im Auge zu behalten. Becca ist tagsüber in der Schule, und Gillian steht von neun bis achtzehn Uhr im Laden, der wiederum direkt unter seiner Wohnung ist«, erklärte Michelle ganz ruhig. »Und hier haben wir die beiden besser im Blick, als wenn sie sich irgendwo heimlich treffen.« Michelle lächelte matt. »Ich wette, du hast dich als Teenager nie heimlich mit irgendwem getroffen, oder?«
    »Nein«, gestand Anna.
    »Na, ich habe einige Erfahrung darin, ein wachsames Auge auf Owen zu haben, und glaub mir – das ist deutlich einfacher, wenn er das Gefühl hat, nicht unter Beobachtung zu stehen.«
    Anna starrte sie entsetzt an und ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Und dass soll mich jetzt beruhigen ?«
    Michelle stieß ein Lachen aus, das sich eher wie ein Ächzen anhörte. »Tut mir leid. Aber so ist es. Das wäre bei einem anderen Teenager auch nicht anders. Bislang hattest du einfach nur Glück, dass du dich mit diesem Problem nicht auseinandersetzen musstest. Betrachte es einfach als gute Übung für dann, wenn Chloe so weit

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