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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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um. »Es ist doch okay, wenn sie zwei Verabredungen hat, oder?«
    »Ja, klar«, erwiderte Anna. »Vielleicht ist ja einer der beiden Herren ihr Ehemann. Und der Zweite könnte ihr attraktiver Liebhaber werden.«
    Becca brach in Gelächter aus, das sich jedoch schnell in einen vorgetäuschten Hustenanfall verwandelte, als Phil sie missbilligend ansah.
    »Oh mein Gott!«, schrie Chloe an der Haustür. »Oh mein Gott! Ihr werdet nicht glauben, was da draußen steht!«
    »Was denn?« Phil warf Owen einen stechenden Blick zu. »Ich hoffe, es ist dem Anlass angemessen …«
    »Michelle hat sich um den Transport heute Abend gekümmert«, gestand Owen. »Das ist ihre Überraschung. Sie hat mit unserem Dad gesprochen. Er wollte etwas finden, was dem Anlass angemessen ist – ich habe also keine Ahnung, was da draußen auf uns wartet.«
    »Ich hoffe sehr, dass es keine Hummer-Stretchlimousine ist«, erklärte Phil finster. »Oder irgendein Auto mit getönten Scheiben. Oder mit einer Minibar.«
    Er wollte schon nach Owens Glas greifen, doch Anna hielt ihn so diskret sie konnte davon ab.
    Da kam auch schon Chloe hereingelaufen, die Augen vor Begeisterung weit aufgerissen.
    »Anna, das musst du dir ansehen! Da werden alle anderen so was von vor Neid sterben, wenn sie sehen, mit welchem Auto die beiden angefahren kommen! Die werden denken, dass da gerade Cheryl Cole anrückt!«
    Owen hielt Becca galant seinen Arm hin, und Becca hakte sich bei ihm ein, wobei sie ihm aber nur einen kurzen Blick zuwarf. Ob Anna wollte oder nicht: Trotz aller verstandesmäßigen Bedenken schrie ihr Herz lautstark, welch hübsches Pärchen die beiden abgaben.
    Draußen vor dem Haus stand mit einem heiseren Motorengeräusch ein großes, schnittiges Sportauto, dunkelgrün, mit blutroten Sitzen. Zwischen ihrem eigenen Renault Espace und dem alten Landrover von nebenan wirkte das Auto wie ein Gepard auf der Hundewiese.
    Anna hörte, wie Phil leise und sehnsüchtig aufstöhnte.
    »Sag mir lieber, was das für ein Auto ist«, erklärte sie. »Ich habe nämlich keine Ahnung.«
    »Das ist ein Aston Martin Rapide«, raunte Phil klagend. »Ich wusste nicht mal, dass man so ein Auto kaufen kann. Ich dachte, die seien so was wie Einhörner oder so.«
    »Wer fährt ihn?«, wollte Chloe wissen, als sich die Fahrertür öffnete und ein Mann mit einer Schirmmütze ausstieg. »Ist er … der Chauffeur?«
    »Ich denke«, erwiderte Anna. »Das ist sehr vernünftig. Dann könnt ihr trinken – also nicht übermäßig, natürlich …«
    »Ah, sehr gut«, rief Owen. »Ich weiß, wer das ist! Harvey, du alter Scherzkeks!« Mit ausgestreckter Hand lief er auf den Mann zu und klopfte ihm anerkennend auf den Rücken. »Ich kann’s nicht fassen! Das ist toll von dir!«
    »Na ja, ich hab gesehen, was Charlie euch schicken wollte, und dachte, nein, das geht gar nicht. Ich kann doch meinen Lieblingsschwager nicht in irgendeinem anderen Auto als einem Aston da auftauchen lassen!« Die Stimme des Mannes klang kräftig und selbstbewusst und verfügte über einen Londoner Akzent. Als er die Schirmmütze abnahm, kamen darunter eine kräftige blonde Mähne und ein doch recht freundliches Gesicht zum Vorschein – auch wenn dieses mit einem roten Kranz versehen war, da, wo die Mütze gesessen hatte.
    Anna starrte ihn an und versuchte, unauffällig so viele Details wie möglich aufzunehmen. Das war also Harvey? Er war ganz anders, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Sie hatte ihn sich eher als schlank ausgemalt, als ehrgeizigen Autoverkäufer mit einem perfekt sitzenden Anzug. Der Mann hier allerdings wirkte eher so, als sei er ein Rugby-Fan – wie einer jener Typen, die vier Pints Ale in weniger als zwei Minuten schaffen. Er schien kein Typ zu sein, vor dem man sich fürchten musste. Jedenfalls nicht so, wie Michelle immer zusammenzuckte, wenn sie ihn erwähnte.
    Nur schwerlich konnte sich Anna ihn zusammen mit Michelle vorstellen. Und doch – wie lange waren sie zusammen gewesen? Sieben Jahre? Plötzlich bekam sie das seltsame Gefühl, dass sie ihre Freundin wohl doch nicht so gut kannte, wie sie dachte.
    Auch Phil sah sie mit jenem » Das ist er?«-Blick an, den er jedoch schnell ablegte, als Owen sich grinsend zu ihnen umdrehte.
    »Phil, Anna, das ist Harvey, mein Schwager. Harvey«, fuhr er fort, »das sind Phil, Anna und meine wunderhübsche Begleiterin heute Abend, Rebecca.«
    »Du Glückspilz! Freut mich, Sie kennenzulernen!« Harvey schüttelte allen die Hand, wobei er die

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