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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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frechen Grinsen überreichte.
    »Ich dachte, ich gehe lieber auf Nummer sicher«, erklärte er und folgte Anna in die Küche, wo sie eine Flasche Champagner kaltgestellt hatte, um gemeinsam anzustoßen. »Michelle sagt immer, am besten schenkt man Blumen, ohne einen Grund zu haben.«
    »Da hat sie recht.« Anna musterte ihn und hoffte inständig, dass Michelle ihm noch ein paar andere Ratschläge gegeben hatte. Owen war ziemlich charmant. Zu charmant vielleicht?
    Hinter Anna tauchte Phil auf, gefolgt von Becca, die plötzlich ganz verlegen geworden war und Owens Miene nach seiner Reaktion absuchte.
    Anna fand, dass Becca in ihrem schlichten, langen roten Etuikleid, das sie bei eBay gekauft und von Michelles Schneiderin hatten anpassen lassen, bezaubernd aussah, doch Owens Gesichtsausdruck war besser als jeder Spiegel. Bewundernd riss er die Augen auf, blinzelte dann aber schnell, als ihm Phils Reaktion auf seine Reaktion auffiel.
    »Du siehst toll aus«, stellte er leise fest, und Becca strahlte ihn an. Anna musste sich insgeheim ein Tränchen aus dem Augenwinkel wischen.
    »Becca fertigzumachen« war ein sehr lustiger Nachmittag für Anna und die Mädchen gewesen und hatte viel Make-up, Cola Light, Popmusik und Nagellack für alle bedeutet. Chloe hatte großzügig ihre ungenutzten Extensions und Selbstbräunercremes angeboten, die von Becca aber höflich abgelehnt worden waren. Stattdessen hatte sie sich für eine sehr schlichte Eleganz entschieden. Das glänzende braune Haar hatte sie zu einem zerzausten Knoten hochgesteckt, und sie trug eine Kette von Tiffany mit einem herzförmigen Anhänger, die Phil ihr zum achtzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Auf ihren hohen Absätzen und in dem langen Kleid bewegte sich Becca nur sehr vorsichtig, als müsse sie sich erst noch an diese wenig vertraute Seite ihres Ichs gewöhnen, genauso wie an das ungewohnte Styling. Anna war vor Stolz beinahe das Herz übergegangen, als Becca sie gebeten hatte, ihr beim Make-up zu helfen. Alle vier hatten sie zusammengesessen, und es berührte Anna sehr, dass sie dazugehörte.
    »So, Owen«, ergriff Phil das Wort, als Anna die Champagnerflöten verteilte. »Du passt schön auf sie auf, nicht wahr? Ich bin ihr Vater. Vielleicht hat sie mich schon einmal erwähnt. Und meinen schwarzen Gürtel in Karate.«
    »Daaaaad«, stöhnte Becca.
    Nervös schoss Owens Blick zu ihr hinüber – Anna hatte ihn noch nie zuvor nervös erlebt.
    »Er zieht dich nur auf«, erklärte Becca schnell. »Er hat nicht einmal einen schwarzen Gürtel … an seinen Jeans .«
    »Gut.« Owen hielt Phil seine Hand hin. Phil nahm und schüttelte sie und wirkte ein wenig erstaunt über den festen, etwas überschwänglichen Händedruck und das Lederarmband, das unter dem Ärmel hervorrutschte. »Keine Sorge, ich bringe sie zurück, bevor sich die Kutsche wieder in einen Kürbis verwandelt.«
    »Und um welche Uhrzeit wäre das?«, fragte Phil. »Um Mitternacht?«
    »Halb zwei«, entgegnete Becca.
    »Um eins«, vermittelte Anna.
    »Aber um eins ist der Ball noch gar nicht …«
    »Ein Uhr«, wiederholte Owen und sah schnell zu Anna hinüber.
    »Cheers! Auf deinen ersten Ball, Becca!«, prostete Anna ihr zu und hob das Glas, doch der Moment wurde sofort durch die Ankunft von Chloe und Lily zerstört, die ihrerseits ein Glas Champagner »zum Probieren« forderten.
    Zudem trällerte Chloe »My Heart Will Go On«, allerdings mit sehr zweideutigem Songtext.
    »Nun, Owen, mit welchem Auto fährst du meine Tochter zum Ball?«, erkundigte sich Phil, als sei dies die wichtigste Frage des Abends.
    Eine Hupe, die draußen vor der Tür ertönte, hielt Owen davon ab, die Frage zu beantworten.
    »Ich gehe schon«, rief Chloe, die, wie Anna plötzlich auffiel, auch zum Ausgehen aufgebrezelt war.
    »Chloe, wo willst du …«, fing sie an, doch da war Chloe schon verschwunden. Phil wich ihrem Blick aus, und da wusste Anna schon, dass er ihr das Ausgehen bereits erlaubt hatte. Sie ärgerte sich; wenn Chloe wegging, so bedeutete dies, dass sie später irgendwo abgeholt werden musste. Das hätte Phil vorher mit ihr absprechen können.
    Owen, Becca, Phil und Anna standen beisammen und starrten einander an, ohne zu wissen, was sie sagen sollten.
    »Ich habe heute auch Abschlussball«, verkündete da Lily. »Der ist ganz exklusiv. Jeder Teilnehmer musste vorher einen Tanzpartner finden, und Mrs. Piggle hat sogar zwei Verabredungen, weil sie niemanden enttäuschen wollte.« Sie drehte sich zu Anna

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