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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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dort wenigstens etwas Interessanteres – und nicht nur noch mehr von Ihrer schrecklich frigiden Bettwäsche! Anna hat eindeutig etwas Besseres verdient! Nach allem, was sie getan hat, finde ich es fast schon beleidigend – verdammte Zierkissen!«
    Michelle sträubten sich die Nackenhaare. Wurde sie hier tatsächlich von einem Mann belehrt, der zu Hause ein Laserschwert an der Wand hängen hatte? Sie wünschte sich inständig, ihm das Glas Wein noch nicht gegeben zu haben. Das hätte sie dann nämlich wunderbar über ihm auskippen können.
    »Wie bitte?«, hakte sie eiskalt nach.
    »Was soll das alles? Inwieweit wollen Sie die Stadt mit Zierkissen bereichern? Ich hatte wirklich geglaubt, Sie wollten den Laden zum Laufen bringen, so viel Zeit, wie Sie und Anna in die Gestaltung des Geschäftslokals gesteckt haben. Ich hatte angenommen, es würde Ihnen etwas bedeuten, so wie es mir etwas bedeutet hat. Nicht zu vergessen Anna. Und den anderen Stammkunden.«
    Michelle benötigte einen Augenblick, um die Flut des unbändigen Adrenalins in ihrem Körper in den Griff zu bekommen, doch es war zwecklos. Die Vorwürfe waren einfach zu persönlich.
    »Haben Sie eigentlich eine Vorstellung, wie arrogant und unhöflich Sie klingen?«, fragte sie ihn erbost. »Das hat nichts damit zu tun, was ich in dem Laden verkaufe. Der Tag, an dem ich unternehmerische Ratschläge von einem kleinen Provinzanwalt annehme, der nicht einmal eine eigene Wohnung besitzt, wird der Tag sein, an dem mir wirklich sämtliche Ideen ausgegangen sind.«
    Damit schien sie einen empfindlichen Nerv getroffen zu haben. Rory stellte das Weinglas auf dem Wohnzimmertisch ab und ignorierte geflissentlich den bereitgestellten Untersetzer.
    »Ich gehe auch mal davon aus, dass Sie mir Tarvish übergeben werden, da er ja nun nicht mehr gebraucht wird?«, provozierte er sie in voller Absicht.
    Michelle kniff die Augen zusammen. »Das war ein Schlag unter die Gürtellinie.«
    »Ach, tatsächlich? Aber es ist in Ordnung, wenn Sie gemeine Dinge sagen, ja? Ich wäre erfreut, Tarvish zu mir zu nehmen. Wahrscheinlich haben seine Hundehaare Sie in den Wahnsinn getrieben. Außerdem können Sie diese Klette doch gar nicht gebrauchen, nicht wahr? Diese große, beängstigende, emotionale Klette, die Sie davon abhält, kreuz und quer durchs Land zu fliegen, um noch mehr bedeutungslosen Kram anzuschleppen.«
    »Wie können Sie es wagen?«, fing Michelle an, doch Rory war noch nicht fertig.
    »Immerhin haben Sie doch ein gewisses Verkaufstalent. Warum verkaufen Sie dann nicht etwas, das für die Menschen wichtig ist?«
    »Geschichten etwa?«
    »Bücher sind wichtig. Sie sind gleichermaßen eine Inspiration wie eine Flucht vor dem Alltag. Etwas, das größer ist als wir alle zusammen …«
    »Geschichten. Prima. Die sind so richtig bedeutungsvoll, nicht wahr?«, erwiderte sie sarkastisch. »Flucht vor der Wirklichkeit. Wow. Das hilft den Leuten wirklich! Genauso gut könnte ich einen Spirituosenhandel eröffnen. Hey, Leute, besauft euch, dann habt ihr am nächsten Morgen immer noch all eure Probleme und dazu noch einen Kater. Worin besteht bitte schön der Unterschied, ob man den Leuten eine total unrealistische Version des Lebens verkauft oder ein paar Drogen?«
    Noch während sich Michelle echauffierte, ertönte in ihrem Hinterkopf eine Stimme, die gegen das, was sie sagte, protestierte. Doch Michelle ignorierte dies. Denn selbst die Art und Weise, wie Rory sie anschaute – die grauen Augen, die ihr Gesicht genau erforschten, als könnten sie aus ihrer Miene etwas ablesen –, brachte sie auf die Palme. Ganz zu schweigen davon, dass er die Beine übereinandergeschlagen hatte und mit seinem Fuß hin und her wedelte. Er fühlte sich in ihrem Haus einfach zu männlich, zu chaotisch und zu unvorhersehbar an, und sie wollte ihn am liebsten draußen sehen, draußen , und zwar so schnell wie möglich. Aber nicht so, wie sie Harvey am liebsten vor die Tür gesetzt hätte. Vor Rory hatte sie keine Angst. Er brachte sie lediglich zur Weißglut .
    Rory öffnete die Lippen, um etwas Passendes darauf zu erwidern, hielt dann aber inne und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht.
    »Warum lassen Sie nicht zu, dass man Ihnen hilft?«, fragte er hinter seiner Hand.
    Michelle zuckte zusammen. »Das stimmt ja gar nicht.«
    »Doch.« Er lugte zwischen seinen Fingern hindurch. In seinen Augen brannte immer noch Leidenschaft, doch Feindseligkeit war darin nicht zu erkennen. »Ich habe in meinem Leben

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