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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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Sweet Home , und es wird ganz toll. Wir haben ganz viel vor, von Autorenlesungen bis hin zu Diskussionsrunden. Ich glaube, wir könnten euch gut gebrauchen, um uns am Wochenende ein paar Stunden lang zur Hand zu gehen.«
    »Wenn ich überhaupt arbeiten gehe, würde ich lieber nebenan arbeiten«, erwiderte Chloe. »Kannst du mir nicht dort einen Nebenjob besorgen?«
    »Nein«, antwortete Anna. »Außerdem würdest du mit dem dort verdienten Geld nur noch mehr Flügelchen für Pongo kaufen.«
    »Im Buchladen besteht keinerlei Gefahr, dass Chloe dort ihr Geld ausgeben wird«, meldete sich Lily zu Wort und klang dabei derart nach Becca, dass Anna sie verwundert im Rückspiegel beobachtete.
    »Dad?«, fragte Becca plötzlich. »Ich würde auch gern samstags irgendwo arbeiten gehen.«
    »Und was ist mit der Wiederholung des Lernstoffs?« Phil musterte sie besorgt. »Immerhin arbeitest du jetzt schon hart. Das Orchester hast du schon aufgegeben, und fünf Abschlussfächer sind nicht ohne.«
    »Ich schaffe das.« Becca starrte aus dem Fenster. »Ich habe über Semesterbeiträge, Studienkredite und all das nachgedacht. Ich finde, ich sollte mir für den Notfall ein finanzielles Polster zulegen. Nur für den Fall.«
    Nur für den Fall war Beccas Motto. Anna fragte sich oft, ob ihre älteste Stieftochter sich wohl schon immer um alles und jeden Sorgen gemacht hatte oder ob die Scheidung möglicherweise dazu geführt hatte, dass sie hinter jeder Straßenecke eine mögliche Bedrohung lauern sah. Vielleicht hatte der Wunsch, Anwältin zu werden, auch damit zu tun, dass sie meinte, damit die zufälligen Grausamkeiten des Lebens besser im Griff zu haben. Anna war schon seit geraumer Zeit der Meinung, dass Becca einen Tick zu viel am Schreibtisch saß. Je mehr Phil sie lobte, desto länger schien nachts die Nachttischlampe in Beccas Zimmer zu brennen.
    »Becca, über Geld musst du dir keine Gedanken machen«, erklärte Phil. »Das haben wir im Griff. Du musst dich einzig und allein auf deine Klausuren konzentrieren.«
    »Aber wenn du gern einen Job annehmen möchtest, um dich von deiner Lernerei abzulenken , bin ich sicher, dass wir bestimmt eine nützliche Aufgabe für dich finden werden.« Anna bemühte sich, sich mit ihrem Tonfall zurückzuhalten. »Ich finde, Bücher einzuräumen und gelegentlich auch mal den Laden zu kehren, kann zwischendurch ganz heilsam sein.«
    Phil sah sie an. Sein Blick signalisierte ihr ein stummes »Nein!«. »Findest du das wirklich eine gute …«
    Auch Anna runzelte die Stirn. »Dann könntest du gleichzeitig Chloe im Blick halten.«
    »Danke, Anna«, erwiderte Becca. Sie wandte sich vom Fenster ab und schenkte ihr ein sonniges Lächeln. »Das fände ich toll.«
    »Wie viel bringt die Maloche ein?«, fragte Chloe.
    »Maloche?«, wiederholte Phil ungläubig. »Maloche?«
    »Darüber können wir noch verhandeln«, antwortete Anna. »Kommt einfach mal vorbei und schaut euch um. Vielleicht wollt ihr euch sogar das Büchersortiment einmal ansehen?«
    »Ja«, nickte Becca, doch Chloe bemühte sich gar nicht erst, eine Antwort zu geben. Sie war schon wieder dabei, eine SMS zu schreiben, und trällerte dazu etwas vor sich hin. Wahrscheinlich schrieb sie gerade Tyra, der Stylistin, oder Bethany, der Backgroundsängerin. »I’m back«, sang sie leise. »Back in my hood, back with my giiiirls …«
    »Ach, hör schon auf!«, beschwerte sich Lily, und Becca schnaubte.

8

    »Als Kind wollte ich immer so gern zu den Fünf Freunden dazugehören. Also habe ich mir selbst ›geheimnisvolle Fälle‹ ausgedacht, die ich dann lösen konnte – und bei denen ich meine Schwester während der ›Ermittlungen‹ herumkommandierte.«
    Louise Davies
    N ur zehn Tage, nachdem sie Anna zum ersten Mal in den schmuddeligen, lieblosen Buchladen geführt hatte, stieß Michelle nun die Tür auf und genoss den Moment des Stolzes. Gemeinsam mit den Handwerkern hatte sie diesen Ort zu der Vision verwandelt, die sie die ganze Zeit vor Augen gehabt hatte.
    Longhampton Books war nun ein Geschäft, in dem Kunden gerne verweilen würden. Die cremefarbenen Buchregale ließen den Verkaufsraum doppelt so groß erscheinen, und das Sortiment lud zum Schmökern ein. In der renovierten, sauberen Umgebung verliehen die frisch abgeschliffenen Holzdielen dem Ganzen einen edlen Hauch des Alten.
    Zwischen dem vorderen und dem hinteren Verkaufsraum hatte Michelle eine alte Bahnhofsuhr anbringen lassen und die goldenen Buchstaben einer alten Ladenfront

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