Der Prinz mit den sanften Haenden
fest und schob sich verlangend in sie.
Wasser strömte über sie, und gleichzeitig durchströmte ein Glücksgefühl ihre Körper. Nach ein paar Stößen hielt er inne, stützte sie mit einer Hand und streichelte mit der anderen ihren sensibelsten Punkt, bis ihre Freudentränen sich mit dem Wasser vermischten und ihr Höhepunkt ihn mitriss.
Der Regen ließ nach. Sie räumten das Ferienhaus auf, wuschen die Laken und machten das Bett. Die Handtücher, die sie benutzt hatten, waren noch im Trockner. Sie hinterließen den Mietern eine Nachricht. Dann packten sie die kleinen Katzen in einen Karton, und Jalal trug ihn zum Boot hinunter.
Wousky verfolgte ihn nervös mit den Augen von ihrem erhöhten Platz auf Clios Schulter.
Der Himmel klärte sich. Die Sonne brach durch. Jalal hielt Clio umarmt, während er das Boot nach Hause steuerte. Sie spürte eine Verbundenheit mit ihm, wie sie sie noch mit keinem empfunden hatte.
Und das stimmte sie so froh wie noch nie.
„Ich möchte mehr über den Mann erfahren, der dich verletzt hat", sagte er. „Erzählst du mir, was passiert ist?"
„Ich habe es nie jemandem erzählt", flüsterte Clio vor sich hin. Kein Wunder, dachte sie, dass ich so lange gebraucht habe, um darüber hinwegzukommen. Aber jetzt mit Jalal, dem sie sich körperlich völlig geöffnet hatte, konnte sie darüber reden. „Er war so etwas wie mein Jugendschwarm", begann sie. „Ich war dreizehn und hatte auf die High School gewechselt. Er war damals in der Abschlussklasse. Natürlich hielt ich ihn für großartig ..."
Nach und nach berichtete sie, was passiert war, bis sie sich alles von der Seele geredet hatte.
Jalals Gesicht verhärtete sich, als sie ihm den Abend beschrieb, an dem sie so viel mehr als nur ihre Unschuld verloren hatte. Er unterbrach sie jedoch nicht.
„Was heißt das, es wäre illegal gewesen?" fragte er nach, als sie geendet hatte.
„Wenn ein Erwachsener mit einem Mädchen unter sechzehn schläft, macht er sich strafbar, selbst wenn sie zustimmt", erklärte Clio. „Peter hätte dafür ins Gefängnis kommen können, wenn er nicht gewartet hätte, bis ich alt genug war."
Er schwieg nachdenklich.
Während sie unter einer malerischen Brücke durchfuhren, bemerkte Clio: „Ach, in dem MacAllister-Haus ist jemand."
Jalal sah sie verwirrt an. „Wie bitte?"
Sie deutete durch die Plastikscheibe der Regenabdeckung. „Siehst du sie da oben auf der Terrasse?"
Er schaute zu dem Sommerhaus hinüber, erwiderte je doch nichts. „Was ist mit Peter passiert?" fuhr er schließlich fort.
„Passiert?"
„Hat er geheiratet?"
„Geheiratet? Das kann ich mir bei ihm eigentlich nicht vor stellen. Zuletzt hat er noch im Autohaus seines Vaters gearbeitet. Ich nehme an, er hat eine Freundin, aber ich weiß nichts Genaues. Ich bin ihm mal vor ein paar Jahren auf der Straße begegnet. Da fuhr er noch einen flotten Sportwagen. Ich ver
mute, er wird ihn vorläufig nicht gegen einen Van eintauschen wollen."
„Er ist ein Dummkopf", meinte Jalal leichthin, als wäre Peter so wichtig wie die Zeitung von gestern.
Clio lachte fröhlich und befreit auf. „Die Sonne ist wieder da. Lass uns die Regenabdeckung wegnehmen", schlug sie vor.
Er hielt das Boot an, und sie machten sich an die Arbeit.
„Jetzt wird der Wind dein Haar trocknen und es lockig ma chen, Clio. Und ich möchte heute Abend mein Gesicht hinein drücken."
„Natürlich ist er interessiert", erklärte Saifuddin ar Ratib. „Aber er wird sich zu nichts verpflichten, bevor er nicht sieht, was wir anzubieten haben."
„Dann muss er dazu gebracht werden", verlangte die Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Natürlich, Eure Exzellenz."
„Wenn ich mich ihm zu früh zu erkennen gebe, ist er vielleicht versucht, mich schon für eine reine Gunstbezeugung seiner Onkel zu enttarnen. Wir müssen ihn erst entblößt haben."
„Kann er den Prinzen gegenüber in irgendeiner Weise Loyalität empfinden? Ein Mann, der ins Exil geschickt wurde?"
„Haben Sie mir nicht erzählt, Sie hätten gewisse Gefühlsregungen bei ihm bemerkt?"
„Das schon, Exzellenz. Zum Teil fühlt er sich seinem Großvater für seine Erziehung und seinen Lebensweg verpflichtet."
Am anderen Ende der Leitung entstand eine Pause, bevor die Antwort kam. „Sie haben Recht, wie immer, Saifuddin. Jetzt ist der Zeitpunkt, es ihm zu sagen. Rufen Sie mich wieder an, wenn das geschehen ist."
Jalal war nicht da, als sie mit dem Abendessen begannen. Kurz nachdem er und Clio von
Weitere Kostenlose Bücher