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Der Prinz mit den sanften Haenden

Der Prinz mit den sanften Haenden

Titel: Der Prinz mit den sanften Haenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Palast?"
    „Hast du auch Kamele, Jalal?"
    „Wie ist es in der Wüste?"
    „Warst du ein Bandit, ehe du Prinz wurdest?"
    Umringt von den begeisterten Kinder wurde Jalal ins Haus geführt. Clio blieb an der Anlegestelle zurück und sah ihnen nach.
    Sie hätte es ahnen müssen. Ein Mann, dem es gelungen war, so viele Anhänger um sich zu scharen wie Jalal, musste natürlich eine starke Ausstrahlung besitzen. Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass sich sogar ihre Geschwister alle auf ihn stürzten, aber daran konnte sie nichts ändern.
    Jedenfalls im Augenblick nicht.
    „Onkel Brandon musste noch mal los. Er hat gesagt, wir sollen nichts für ihn aufbewahren", berichtete Rosalie, als Clio die Küche betrat.
    Das war nichts Ungewöhnliches in der Vorsaison. Vermutlich musste er noch mehr Desinfektionsmittel oder irgendetwas anderes besorgen und würde sich unterwegs einen Imbiss gönnen. Allerdings wäre es Clio lieber gewesen, wenn ihr Vater da gewesen wäre, um Jalal zu begrüßen.
    „Du machst schon was zu essen?" fragte sie und sog den Duft ein. „Großartig, Rosalie."
    Sobald ihre Mutter auf Einkaufstour für ihren Laden mit Kunsthandwerk war, hatte Clio das Sagen.
    Dieses Jahr erwies sich Rosalie, die kurz nach Weihnachten aufgelöst zu ihnen gekommen war, weil sie ihre neue Stiefmutter hasste, als große Hilfe. Sie füllte die Lücke, die Romany hinterlassen hatte.
    Romany war zu Besuch bei Zara und Rafi.
    Jalal saß am Tisch, erneut umringt von den Kindern. Jedes hatte etwas, das es ihm zeigen wollte.
    „Du musst dir eine Plakette aussuchen", erklärte Sandor gerade und erläuterte ernst die Hausordnung.
    „Die wird für die Pflichtentafel gebraucht."
    Im Nu waren die noch erhältlichen Plaketten auf dem Tisch ausgebreitet, und Jalal überlegte, was er aussuchen sollte. Clio war nicht sicher, ob er aus den chaotischen Erklärungen schlau wurde.
    „So, alle Mann den Tisch räumen. Er muss gedeckt werden!" verkündete sie. „Tut mir Leid, aber dein Fan-Club hat Arbeit", fügte sie an Jalal gewandt hinzu.
    Jalal nickte gleichmütig, doch er hatte die Eifersucht in Clios Ton gehört.
    „Er muss sich zuerst eine Plakette aussuchen!"
    „Welche Plakette hat Clio?" fragte Jalal und stöberte in dem Berg Plaketten, die für Besucher gedacht waren.
    „Clio hat eine Katze", antwortete Donnelly und deutete auf die Tafel an der Wand. „Die schwarzweiße da. Ich bin der Schmetterling."
    „Also gut, dann nehme ich die hier", entschied Jalal und zog eine Plakette aus dem Stapel hervor.
    „Den Tiger!" riefen alle.
    „Das ist ein sehr wilder Tiger!" sagte Donnelly beeindruckt.
    Clio versuchte es, aber sie konnte den Blick nicht von Jalal lö sen.
    Er beobachtete sie aufmerksam, und etwas geschah zwischen ihnen, etwas, das Clio sehr nervös machte und für das sie keine Worte hatte.
    „In Ordnung! Er hat eine Plakette gewählt! Macht den Tisch frei!" verlangte sie erneut, und nun kümmerten sich die Kinder sofort um ihre Pflichten.
    „Und was kann ich tun?" fragte Jalal.
    Sie hatte gehofft, er würde damit rechnen, hier bedient zu werden. Dann hätte sie ihm sagen können, dass hier jeder, ob männlich oder weiblich, Bandit oder Prinz, mit anfassen musste. Als könnte er ihre Gedanken lesen, lächelte er amüsiert.
    „Du kannst mir helfen, Jalal", meldete sich Donnelly. „Ich muss die Servietten falten."
    Einer der Jungen schnaubte verächtlich. „Ein Prinz faltet keine Servietten, Donnelly!"
    Doch Jalal hob eine Hand. „Es gibt keine Arbeit, die unter der Würde eines Mannes wäre."
    Es ärgerte Clio, dass Ben daraufhin beeindruckt nickte.
    Jalal wandte sich an Donnelly. „Ich helfe dir gern", antwortete er. „Zeigst du mir, wie ich das machen muss?"
    Es geschah nicht oft, dass Donnelly ihre Kenntnisse an jemanden weitergeben konnte. Sie wurde für gewöhnlich belehrt. Bei Jalals Worten wuchs sie förmlich.
    „Es ist sehr wichtig, dass die Ecken aufeinander kommen", erklärte sie ihm.
    Ein paar Minuten später saßen alle am Tisch. Wenn ihre Eltern da waren, herrschte meistens etwas mehr Ruhe. Aber Clio störte es nicht, wenn alle durcheinander redeten.
    Als jedoch jemand fragte: „Stimmt das, Jalal?" und er leise erwiderte: „Tut mir Leid, ich habe es nicht verstanden. Wenn alle gleichzeitig reden, kann ich nicht gut folgen", wurde es augenblicklich still.
    Anschließend wurde jeder, der dazwischen redete, ermahnt. „Pst! Jalal kann nicht folgen!"
    Nach dem Essen räumte Jalal das Geschirr mit ab, als

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