Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Titel: Der Prinz und das Maedchen von nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
Vom Netzwerk:
großen Erstaunen erinnerte er sich dennoch nur zu gut an sie – und an den Kuss.
    Statt Peinlichkeit hatte er Süße empfunden, Sanftheit, in der sich ein Mann verlieren konnte, wenn er nicht vorsichtig war.
    Und das beunruhigte ihn. Solche Gefühle kannte – und wollte – er nicht. Doch als sie sich an ihn schmiegte, hatte es ihm den Atem verschlagen. Vermutlich hatte der Sauerstoffmangel im Gehirn dazu geführt, dass der Befehl, sie loszulassen und Ruhe zu bewahren, seine Hände nicht erreicht hatte. Oder seinen Mund. Oder den Rest seines Körpers.
    Er verstand sich selbst nicht mehr. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die er attraktiv fand, war keine blendende Schönheit. Und dann diese Kleider! Heute trug sie Jeans und ein schlichtes weißes T-Shirt, was ihr gut stand. Dazu hatte sie jedoch ein übergroßes Herrenjackett kombiniert, unter dessen aufgerollten Ärmeln scharlachrotes Futter hervorblitzte. Glücklicherweise war sie groß genug, um diese Aufmachung mit Würde zu tragen, wie er ihr grollend zugestand.
    Sie entsprach eindeutig nicht seinem Typ, dennoch hatte sein Herz förmlich einen Satz getan, als er sie erblickte.
    „Da bist du ja“, begrüßte er sie äußerlich gelassen und stieg die Treppe zu ihr hinab. „Ich hatte Angst, du änderst deine Meinung.“
    „Daran gedacht habe ich schon. Dann haben Freunde mir berichtet, dass George herausgefunden hat, wer du bist, und welcher Ruf dir vorauseilt. Anscheinend befürchtet er nun, ich könnte eine Dummheit begehen und verletzt werden. Dabei hält er allein sich für berechtigt, mir wehzutun! Das hat mich in meinem Entschluss bestärkt, auf jeden Fall mit dir zu fahren und ganz oft nach Hause zu berichten, was für eine tolle Zeit ich habe.“
    „Prima. Dann nichts wie los!“
    Sie stiegen in den Jet ein, und Caro sah sich tief beeindruckt um. Die Kabine war mit sechs bequemen Ledersesseln ausgestattet, der Boden mit einem weichen Teppich ausgelegt, die Wände waren mit edlen Hölzern verkleidet. Jan saß bereits im Cockpit.
    „Nimm Platz, wir starten gleich“, wies Philippe sie an.
    „Wo ist der Pilot?“
    „Er steht vor dir.“
    „Du kannst doch nicht fliegen!“
    „Nicht? Dann haben wir ein Problem.“
    „Kannst du es wirklich?“, fragte Caro skeptisch und setzte sich in einen der Sessel.
    Philippe ließ sich im Cockpit nieder und betätigte einige Schalter. „Ich habe vor einigen Jahren einen Crashkurs besucht.“
    „Echt?“
    „Nein, natürlich nicht“, antwortete er entnervt. „Fliegen darf nur, wer eine anständige Ausbildung absolviert hat.“
    „Sicher gibt es für Prinzen eine Ausnahmeregelung“, unterstellte sie.
    „In diesem Fall nicht. Ich besitze tatsächlich eine Lizenz. Womit, glaubst du, habe ich mir in den letzten fünf Jahren die Zeit vertrieben?“
    „Keine Ahnung. Mit Polospielen vielleicht?“
    „Von wegen! Wer braucht schon Pferde, wenn er fliegen kann.“
    „Du bist also einfach kreuz und quer über den Himmel geflogen?“
    „Ich hatte schon Ziele“, entgegnete er, während er an weiteren Knöpfen drehte und Einstellungen vornahm.
    „Welche?“, fragte sie skeptisch.
    „Wo immer ein Flugzeug gebraucht wurde. Ein Freund von mir organisiert die Logistik für verschiedene Hilfsorganisationen. Entwicklungshelfer müssen in abgelegene Dörfer gebracht werden, Zelte über einem Erdbebengebiet abgeworfen werden …“ Er warf Caro über die Schulter einen Blick zu. „Dadurch wurde es mir nicht langweilig.“ Es klang fast, als hätte er Angst, zu viel von sich preisgegeben zu haben. „Und Fliegen macht viel mehr Spaß als Polo. Schnall dich an, es geht gleich los.“
    Er wandte sich wieder den Armaturen zu. „Wozu war noch mal dieser rote Knopf da?“, wandte er sich an Jan. „Ach ja, das war der Schleudersitz, davon sollte ich besser die Finger lassen. Dann ist der Startknopf … Ah, ja, ich erinnere mich. Alles klar bei dir?“, fragte er nach hinten.
    „Ha, ha, ha“, gab Caro zurück.
    „Kein Grund zur Nervosität. Ich stürze selten ab. Außerdem willst du Spaß haben, und was könnte schöner sein, als in einem Privatjet zu fliegen?“
    „Bei einem Absturz hört der Spaß auf“, murmelte sie.
    Natürlich geschah nichts dergleichen, doch während sie Philippe beobachtete, wie er das Flugzeug gelassen startete, über die Rollbahn lenkte und mit ruhiger Hand in die Luft manövrierte, passierte ihr etwas ungleich Schlimmeres:
    Sie begann ihn zu bewundern. Anfangs war sie davon ausgegangen, dass er

Weitere Kostenlose Bücher