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Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Titel: Der Prinz und das Maedchen von nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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ärgerlich.
    „Nein … na ja, irgendwie schon! Ich will die Zeit mit dir genießen, ohne mich emotional zu binden.“ Endlich wandte sie sich wieder um und blickte ihm offen in die Augen. „Eine unbeschwerte, zeitlich begrenzte Beziehung – genau das willst du doch auch!“
    Dem konnte er nur zustimmen, dennoch war er nicht zufrieden. „Niemand glaubt, dass wir ein Paar sind, wenn ich dich nie berühre.“
    „Natürlich werden wir uns in Gegenwart anderer entsprechend verhalten, ansonsten beschränken wir Intimitäten aufs Schlafzimmer.“
    „Ich lasse also die Hände von dir, bis wir abends die Tür hinter uns schließen“, resümierte er.
    „So ist es am besten für uns beide. Du willst doch nicht, dass ich alles kompliziere, indem ich mich in dich verliebe, oder?“
    Natürlich wollte er das nicht. Ähnlichen Situationen war er sein Leben lang ausgewichen. Nachdenklich blickte er in die Ferne.
    „Hast du heute schon Zeitung gelesen?“, fragte die Königinwitwe.
    „Dazu ergab sich noch keine Gelegenheit.“ Philippe wünschte sich sehnlichst in den Garten, wo Caro gerade Apollo ausführte.
    „Dein Vater steht täglich um fünf Uhr auf, um sich vor dem Frühstück umfassend zu informieren.“
    Schuldbewusst presste er die Lippen aufeinander. Obwohl er seine Großtante um einiges überragte, vermittelte sie ihm immer wieder das Gefühl, ein Schuljunge zu sein. „Gibt es interessante Neuigkeiten?“
    Als Antwort warf Blanche ihm ein Exemplar der regionalen Tageszeitung zu. Er fing es auf, und sofort stach ihm die Schlagzeile ins Auge: DIE KÜNFTIGE PRINZESSIN?
    Das Foto darunter füllte die halbe Seite. Es war auf dem Markt aufgenommen worden und zeigte, wie Caro ihm gerade einen Käsewürfel in den Mund schob. Der Fotograf hatte sie gut getroffen. Ihr ausdrucksvolles Gesicht strahlte vor Begeisterung, und von ihrer exzentrischen Aufmachung war glücklicherweise nichts zu sehen. Sie wirkte lebhaft und sympathisch … Und ich sehe glücklich aus, stellte er überrascht fest.
    „Ich kann nicht glauben, dass du den Markt besucht hast“, tat Blanche ihre Empörung kund. „Was hast du dir nur dabei gedacht? Dein Vater legt Wert auf Distanz und wird dafür respektiert. Verbrüderst du dich mit dem Volk, behandelt es dich als seinesgleichen, und du verlierst den Thron, ehe du darauf sitzt. Und diese Caro ist absolut unmöglich!“ Sie warf einen angewiderten Blick auf das Titelbild. „Es heißt, du wärst völlig vernarrt in sie.“
    „Möglich.“ Er legte die Zeitung zurück auf den Tisch und verschränkte die Hände wieder hinter dem Rücken.
    „Ich verstehe nicht, wie du sie Charlotte vorziehen kannst! Sie ist ein Tollpatsch und weiß sich weder zu kleiden noch zu benehmen.“
    „Sie ist warmherzig und freundlich, und obwohl sie nicht das klassische Schönheitsbild verkörpert, hat sie ihren eigenen Stil. Sie ist … außergewöhnlich.“
    „Eine Vogelscheuche – und noch nicht einmal eine ansehnliche!“
    „Das sehe ich anders“, widersprach er ihr zu seinem eigenen Erstaunen.
    „Dann bist du tatsächlich in sie verliebt! Wie vulgär.“ Verachtung schwang in ihrer Stimme mit.
    Philippe verneigte sich äußerlich gleichmütig, innerlich jedoch zutiefst erschüttert.
    Verliebt? Von Liebe wollte er nichts wissen! Alles, was er empfand, war Lust. Zugegeben, allein der Gedanke an Caro entlockte ihm ein Lächeln, er sehnte sich danach, sie zu berühren und überlegte bereits, mit welchen Worten er ihr das Gespräch mit Blanche schildern würde. Manchmal musste er schon lachen, wenn sich ihre Blicke trafen. All das hatte jedoch nichts mit Liebe zu tun!
    Die Königinwitwe beobachtete ihn mit gerunzelter Stirn. „Du kannst sie nicht heiraten!“
    Abrupt wandte er sich ab und trat an eines der Fenster, die auf den Garten hinausgingen. Dort entdeckte er Caro, die versuchte, Apollo das Apportieren beizubringen. Sie hielt ihm einen Stock vor die Schnauze und warf ihn anschließend auf den Rasen, doch der Hund blieb sitzen und starrte sie verständnislos an. Schließlich lief sie über das Gras, brachte das Stöckchen zurück und legte es vor den verdutzten Apollo.
    Der Anblick ließ Philippe schmunzeln, und ein Teil der Anspannung fiel von ihm ab.
    „Wieso nicht?“, fragte er.
    „Ist das nicht offensichtlich? Als König, der du eines Tages sein wirst, brauchst du eine standesgemäße Braut. Montluce darf nicht zum Gespött von ganz Europa werden!“
    „Immer mehr europäische Thronfolger heiraten

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