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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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General Metzov überhaupt über seine Aktionen befragt?«
    »General Metzov hat nach deiner Darstellung«, sagte Admiral Vorkosigan, »einen Zug von Achtzehnjährigen in etwas hineingezogen, das um Haaresbreite ein Massenmord geworden wäre.«
    Miles nickte in Erinnerung an die Ereignisse. Sein Körper schmerzte noch von den verschiedenen Qualen.
    »Für dieses Vergehen gibt es kein Loch, das tief genug wäre, um ihn vor meinem Zorn zu verstecken. Man wird sich mit Metzov befassen, auf jeden Fall.«
    Graf Vorkosigan klang erschreckend grimmig. »Was geschieht mit Miles und den Meuterern?«, fragte Illyan.
    »Notwendigerweise werden wir das als eine getrennte Angelegenheit behandeln müssen, fürchte ich.«
    »Oder zwei getrennte Angelegenheiten«, regte Illyan an.
    »Mm. Also, Miles, erzähl mir über die Männer, auf die gezielt wurde.«
    »Meistens Techniker, Sir. Eine Menge Griechen.«
    Illyan zuckte zusammen. »Guter Gott, hatte denn der Mann überhaupt kein politisches Gespür?«
    »Keines, das ich je wahrgenommen hätte. Ich dachte, das würde ein Problem werden.« Nun ja, später hatte er daran gedacht, als er auf seiner Pritsche in der Zelle wach lag, nachdem die Sanitäter gegangen waren. Da waren ihm die anderen politischen Weiterungen durch den Kopf gegangen.
    Über die Hälfte der langsam erfrierenden Techniker hatten zur griechisch sprechenden Minderheit gehört. Die Sprachseparatisten hätten auf den Straßen einen Aufruhr veranstaltet, wenn aus dem Vorfall ein Massaker geworden wäre, sie hätten dann sicher behauptet, der General habe den Griechen aus rassistischer Schikane die Aufräumung des Fetains befohlen.
    Mehr Tote, Chaos als Echo wie bei den Folgen des Solstice-Massakers? »Es … kam mir der Gedanke, wenn ich mit ihnen sterben würde, dann wäre es zumindest ganz klar, dass dies kein Komplott deiner Regierung oder der Vor-Oligarchie gewesen war. Also, wenn ich überlebte, hätte ich gewonnen, und falls ich gestorben wäre, hätte ich auch gewonnen. Oder zumindest gedient. Eine Art Strategie.«
    Barrayars größter Strategie dieses Jahrhunderts rieb seine Schläfen, als ob sie ihm schmerzten. »Nun ja … eine Art, ja.«
    »Also«, Miles schluckte, »was geschieht jetzt, meine Herren? Werde ich des Hochverrats angeklagt?«
    »Zum zweiten Mal in vier Jahren?«, sagte Illyan. »Zum Teufel, nein. Ich mache das nicht noch einmal mit. Ich werde dich einfach verschwinden lassen, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Wohin, das habe ich noch nicht ganz ausgeknobelt. Die Insel Kyril geht ja nicht mehr.«
    »Freut mich, das zu hören.« Miles kniff seine Augen zusammen. »Was ist mit den anderen?«
    »Den Rekruten?«, sagte Illyan.
    »Den Technikern. Meinen … Mitmeuterern.«
    Illyan zuckte bei diesem Wort zusammen.
    »Es wäre eine bedenkliche Ungerechtigkeit, wenn ich aufgrund von Vor-Privilegien davonkäme und sie auf der Anklagebank allein zurückließe«, fügte Miles an.
    »Der öffentliche Skandal deines Prozesses würde die zentristische Koalition deines Vaters gefährden. Deine moralischen Skrupel mögen bewundernswert sein, Miles, aber ich bin mir nicht sicher, dass ich sie mir leisten kann.«
    Miles blickte unverwandt auf den Premierminister Graf Vorkosigan. »Sir?«
    Graf Vorkosigan saugte nachdenklich an seiner Unterlippe.
    »Ja, ich könnte die Anklagen gegen sie niederschlagen lassen, durch kaiserlichen Erlass. Das würde allerdings einen anderen Preis fordern.« Er lehnte sich gespannt nach vorn und blickte Miles eindringlich an. »Du könntest nie wieder dienen. Gerüchte wandern auch ohne einen Prozess. Kein Kommandant würde dich danach haben wollen. Keiner könnte dir vertrauen, könnte glauben, dass du ein wirklicher Offizier bist, nicht ein Artefakt, das durch besondere Privilegien geschützt wird. Ich kann niemanden bitten, dich zu befehligen, wenn er dabei ständig seinen Hals verdrehen müsste.«
    Miles atmete langsam und hörbar aus. »In einem seltsamen Sinn waren sie meine Männer. Tu es. Schlage die Anklagen nieder.«
    »Wirst du dann deine Offiziersstelle aufgeben?«, fragte Illyan. Er sah enttäuscht aus.
    Miles war übel, er fühlte sich dem Erbrechen nahe und ihm war kalt. »Werde ich.« Seine Stimme klang dünn.
    Illyan starrte ausdruckslos brütend auf seine Komkonsole, dann blickte er plötzlich auf. »Miles, wie hast du von General Metzovs fragwürdigen Aktionen während der Komarr-Revolte erfahren? Dieser Fall war geheim.«
    »Ach … hat Ivan Ihnen nichts über

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