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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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die kleine undichte Stelle in den Dateien des Sicherheitsdienstes erzählt?«
    »Was?«
    Zum Teufel mit Ivan. »Darf ich mich setzen, Sir?«, sagte er schwach.
    Der Raum schwankte, in seinem Kopf hämmerte es. Ohne auf Erlaubnis zu warten, setzte er sich mit überkreuzten Beinen auf den Boden und blinzelte. Sein Vater machte eine besorgte Bewegung in seine Richtung, hielt sich dann aber zurück.
    »Ich überprüfte Metzovs Hintergrund wegen einer Sache, die Leutnant Ahn angedeutet hatte. Übrigens, wenn Sie sich mit Metzov befassen, dann empfehle ich nachdrücklich, als erstes Ahn unter Schnell-Penta zu verhören. Er weiß mehr, als er gesagt hat. Sie werden ihn irgendwo am Äquator finden, nehme ich an.«
    »Meine Dateien, Miles.«
    »Ach ja, nun gut, es stellte sich heraus, wenn man eine gesicherte Konsole mit einer nach draußen gehenden Konsole konfrontiert, dann kann man von überall im Vidnetz Sicherheitsdateien lesen. Natürlich braucht man jemanden im Hauptquartier, der die Konsolen ausrichten kann und will und der die Dateien aufruft. Und man kann dabei nicht Daten direkt übertragen. Aber ich dachte, das sollten Sie wissen, Sir.«
    »Perfekte Sicherheit«, sagte Graf Vorkosigan mit erstickter Stimme.
    Glucksend, wie Miles verblüfft erkannte.
    Illyan schaute drein, als hätte er auf eine Zitrone gebissen.
    »Wie hast du das«, begann Illyan, hielt dann inne und warf einen wütenden Blick auf den Grafen, dann begann er erneut: »Wie hast du das herausgefunden?«
    »Es war offensichtlich.«
    »Hermetische Sicherheit, haben Sie gesagt«, murmelte Graf Vorkosigan, der erfolglos ein kicherndes Lachen zu unterdrücken suchte. »Das teuerste System, das je entworfen wurde. Gesichert gegen die cleversten Viren, gegen die raffiniertesten Abhörgeräte. Und zwei Fähnriche knacken es ganz einfach?«
    Pikiert versetzte Illyan: »Ich habe nicht versprochen, dass es idiotensicher ist!«
    Graf Vorkosigan wischte seine Augen und seufzte. »Ach, der menschliche Faktor. Wir werden den Defekt korrigieren, Miles. Danke!«
    »Du bist eine verdammt lockere Kanone, Junge, und feuerst in alle Richtungen«, knurrte Illyan und reckte seinen Hals, um über seinen Schreibtisch hinweg Miles anzusehen, der als Häufchen Elend auf dem Boden saß. »Dafür, zusätzlich zu deiner früheren Eskapade mit diesen verdammten Söldnern, zusätzlich zu all dem anderen … – Hausarrest reicht da nicht aus. Ich werde nicht ruhig schlafen können, solange du nicht in einer Zelle eingesperrt bist, mit den Händen hinter dem Rücken gefesselt.«
    Miles, der dachte, er könnte jetzt für eine anständige Stunde Schlaf einen Mord begehen, war nur zu einem Achselzucken fähig. Vielleicht konnte man Illyan dazu überreden, dass er ihn bald in diese nette ruhige Zelle gehen ließ.
    Graf Vorkosigan war in Schweigen verfallen, seine Augen begannen seltsam und nachdenklich zu glimmen. Auch Illyan bemerkte dies und machte eine Pause.
    »Simon«, sagte Graf Vorkosigan, »es gibt keinen Zweifel, der Sicherheitsdienst wird Miles auch weiterhin zu beobachten haben. Um seinetwillen ebenso wie um meinetwillen.«
    »Und um den Kaisers willen«, warf Illyan mürrisch ein. »Und um Barrayars willen. Und um der unschuldigen Zuschauer willen.«
    »Aber welche bessere, direktere und effektivere Methode gibt es für den Sicherheitsdienst, ihn zu überwachen, als wenn man ihn zum Sicherheitsdienst versetzt?«
    »Was?«, sagten Illyan und Miles gleichzeitig, im gleichen scharfen, entsetzten Ton.
    »Sie meinen das nicht im Ernst«, fuhr Illyan fort, und Miles fügte hinzu: »Der Sicherheitsdienst stand nie auf meiner Wunschliste der zehn liebsten Aufgaben.«
    »Es geht nicht um Wunsch, sondern um Eignung. Major Cecil hat es einmal mit mir diskutiert, wie ich mich erinnere. Aber wie Miles sagt, hat er das nicht auf seine Liste gesetzt.«
    Wetterbeobachtung in der Arktis hatte er auch nicht auf seine Liste gesetzt, erinnerte sich Miles.
    »Sie hatten vorhin recht«, sagte Illyan. »Kein Kommandant in den Streitkräften wird ihn jetzt wollen. Dabei schließe ich mich nicht aus.«
    »Es gibt keinen, auf den ich moralischen Druck ausüben könnte, ihn zu übernehmen. Außer Sie selbst. Ich habe mich immer« – auf Graf Vorkosigans Gesicht erschien ein eigenartiges Grinsen – »auf Sie verlassen, Simon.«
    Illyan sah leicht verwirrt drein, wie ein Spitzentaktiker, der einzusehen beginnt, dass er sich selbst ausmanövriert hat.
    »Das läuft auf verschiedenen Ebenen«, fuhr

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