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Der Prinzessinnenmörder

Der Prinzessinnenmörder

Titel: Der Prinzessinnenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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den Wagen zu. Rathberg fragte nach einer Adresse, das Mädchen sagte, das sei ihre. Ob er zu ihrer Mutter wolle. Aber Rathberg sagte, das sei dann wohl eher sie, die junge Frau, die er suche. Er stieg aus dem Wagen, ging auf das Mädchen zu und reichte ihr die Hand.
    »Guten Tag. Mein Name ist Rathberg. Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Das Mädchen schüttelte Rathberg etwas verwundert die Hand. Dabei sah sie kurz zum Wagen mit dem Senderlogo, das sie jetzt auch auf dem Ausweis erkannte, der an Rathbergs Weste geklemmt war.»Sie sind vom Fernsehen?«
    »Ja. Wir machen eine Reportage über die beiden Morde hier im Landkreis. Schreckliche Geschichte.«
    Das Mädchen nickte.
    »Sind Sie so eine Art Regisseur?«
    »Leider nein. Ich bin nur der Mann, der dem Regisseur die Interviewpartner besorgt. Sie sind mit Pia Eltwanger in die Schule gegangen?«
    »Ja, das stimmt. Ich hab sie gekannt.«
    »Pia Eltwanger hatte anscheinend nicht sehr viele Freunde.«
    »Socializen war nicht so ihr Ding. Sie war sehr … speziell.«
    Rathberg nickte und blickte ernst auf den schneebedeckten Boden zu seinen Füßen.
    »Könnten Sie uns etwas über Pia Eltwanger erzählen? Ich meine den Menschen Pia Eltwanger.«
    Das Mädchen schluckte. Erinnerungen kamen hoch.
    »Ja. Ich denke schon. Muss ich dazu nach München kommen?«
    »Nein, wir machen das hier on location. Der Regisseur kommt mit einem Kamerateam und dreht hier draußen. Wo das sein wird, ist noch nicht entschieden. Vielleicht haben Sie ja auch eine Idee. Ich meine, einen Ort, der Sinn macht, der zum Beispiel irgendwie Bedeutung hatte für Pia Eltwanger.«
    »Ich glaube, sie war gern am Malerwinkel.«
    »Tolle Idee. Das wird dem Regisseur gefallen.«
    Auch dem Mädchen gefiel die Idee, am Malerwinkel vor einer Filmkamera zu stehen und etwas über Pia zu erzählen. Auch gefiel ihr der Gedanke, dass der Regisseur ihre Idee gut finden könnte.
    »Wann wollen Sie denn drehen?«
    »Irgendwann die nächsten Tage. Hängt ein bisschen vom Wetter ab. Und wann wir die Interviewpartner zusammenhaben. Sie sind die nächste Zeit hier?«
    »Jaja. Ich bin hier.«
    »Gut. Wir melden uns. Hier ist meine Karte. Falls Sie Fragen haben. Und hier eine Einverständniserklärung. Die müssen Sie von Ihren Eltern unterschreiben lassen. Sie sind ja noch nicht achtzehn.«
    Er reichte ihr eine Visitenkarte mit Senderlogo und seinem Namen darauf sowie ein offiziell aussehendes Formular. Das Mädchen nahm die Karte dankend entgegen und steckte sie in ihre Jacke.
    »Meine Telefonnummer haben Sie?«
    »Haben wir. Keine Sorge.« Er reichte dem Mädchen noch einmal lächelnd die Hand. »Bis bald.«
    Das Mädchen sah dem davonfahrenden Wagen hinterher. Sie würde bald ins Fernsehen kommen.

[home]
    26 . Kapitel
    W enn der Mörder von Dortmund tatsächlich, wie Wickede sagte, früher Patient in Aplerbeck gewesen war, dann benötigte man eine Liste aller Patienten, die in den letzten vierzehn Jahren dort behandelt worden waren. Diese Liste könnte man mit den verdächtigen Kunden der Mietwagenfirma abgleichen. Wenn ein Name zweimal auftauchte, hätte man höchstwahrscheinlich den Täter. Wallner hatte Monika Mantinides schon am Sonntag gebeten, eine entsprechende Patientenliste zu besorgen. Das war freilich aus juristischen Gründen nicht ganz einfach. Es ging zwar nicht um die Krankendaten der Patienten, sondern nur darum, wer irgendwann einmal in Aplerbeck behandelt worden war. Aber auch diese Daten fielen unter die ärztliche Schweigepflicht. Man einigte sich mit der Krankenhausverwaltung darauf, eine Liste derjenigen Patienten anzufertigen, die aufgrund einer richterlichen Anordnung nach Aplerbeck gekommen waren. Diese Information wäre für die Polizei auch auf anderem, wenngleich zeitraubenderem Weg zugänglich gewesen. Die Wahrscheinlichkeit war immerhin relativ groß, dass sich der Mörder unter denjenigen Patienten befand, die zwangsweise eingewiesen worden waren.
    Zu Mikes Enttäuschung stand auf der Liste aus Dortmund aber keiner seiner SchreiberRent-Verdächtigen.
    »Woran liegt’s?«, wollte Wallner wissen.
    »Die stehen halt nicht drauf. Das kann tausend Gründe haben.«
    »Tausend nicht. Höchstens eine Handvoll. Und über die kann man ja mal nachdenken.«
    Mike kannte seinen Chef und hasste dessen gelegentliche Anflüge sozialpädagogisch einbindender Gesprächsführung. »Sag einfach, was du meinst. Dann sparen ma uns a Menge Zeit.«
    »Na gut. Also: Entweder wurde der Täter in Aplerbeck nicht

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