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Der Privatdozent

Titel: Der Privatdozent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfriend
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mich wieder um.
    „Das T-Shirt bezahle ich natürlich.” Er deutet auf meine Brust. Erst jetzt sehe ich, dass mein Shirt eingerissen ist. Muss wohl bei unserem Kampf passiert sein.
    Ich zucke mit den Schultern. „Nicht schlimm, hat eh nicht viel gekostet.” Dann sehe ich zu ihm. „Aber ich habe Sie ganz schön getroffen, was?”
    Er lächelt müde. „Ich werde es überleben.”
    „Tut mir leid”, sage ich.
    „Ja, mir auch.”
    Dann wende ich mich wieder zum Gehen um. Kurz bevor ich aber die Tür öffne, sehe ich noch mal zurück.
    „Herr Kehlmann?”, frage ich mit leicht zittriger Stimme.
    Er sieht mich erwartungsvoll an. In meiner Hose sucht der Schiefe Turm von Pisa Platz.
    „Für Ihr Büro haben Sie aber einen Schlüssel, oder?”
    Der Kehlmann guckt wieder verdutzt, dann lacht er.
    „Hey, das war eine ernsthafte Frage!”
    „Ja”, sagt der Kehlmann jetzt auch einigermaßen ernst. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.”
    „Die Schlägerei war auch keine gute Idee und ist trotzdem passiert.”
    Jetzt schaut der Kehlmann ziemlich betreten drein. Wahrscheinlich überlegt er, wie er sich noch bei mir entschuldigen kann. Also gebe ich mir einen Ruck und nehme die Zügel in die Hand: „Ich besorge Ihnen jetzt im Sekretariat irgendwas zum Kühlen und treffe Sie gleich in Ihrem Büro.”
    Der Kehlmann schluckt, dann schüttelt er den Kopf. Aber das Grinsen um seine Mundwinkel sagt mir, dass er da sein wird. Ich verlasse den Seminarraum.

Sex am Arbeitsplatz ist …
    Sex am Arbeitsplatz ist …
    Ich musste der schrecklichen Breuer vom Sekretariat ganz schön was vormachen, bis die mir endlich ein Kühlpad gegeben hat. Natürlich habe ich gesagt, dass ich es für mein eigenes Auge brauche und dabei meine linke Gesichtshälfte zugehalten, als wenn sie schmerzen würde. Nachdem sie mir dann zig Mal gesagt hat, dass sie das Kühlpad aber nicht rausgeben kann, weil sie nur zwei Stück hätten und die Teile ja nicht Bestandteil des Erste-Hilfe-Koffers seien, hat sie mir schließlich doch so ein Ding gegeben. Ich habe es mir auch brav auf das Auge gedrückt und so getan, als ob ich mich auf den Besucherstuhl setzen wollte. Dann bin ich aber kurzerhand zur Tür raus, während die Alte wütend hinter mir hergeschrien hat.
    Ich grinse bei dem Gedanken, dass die olle Breuer jetzt in ihrem Büro rotiert und sich maßlos über meine Dreistigkeit aufregt. Ich kann ihr das Teil ja nachher zurückbringen, damit es nicht noch Ärger gibt. Jetzt habe ich aber erst mal ganz was anderes vor. Und dafür brauche ich eigentlich nicht mal dieses Kühlpad. In mir kribbelt schon alles, wenn ich auch nur daran denke. Der Kehlmann! Wer hätte das gedacht! Richtig leidenschaftlich ist der geworden. Mein Schwanz zuckt schon vor Freude auf die Fortsetzung. Hoffentlich ist er auch wirklich im Büro und hat sich nicht heimlich aus der Affäre gezogen.
    Es dauert Ewigkeiten, bis der Aufzug endlich ganz oben ist. Sechster Stock. Hier befinden sich nur Büros. Entsprechend still ist es. Ich schaue kurz auf den Plan, der in einem Schaukasten neben den Aufzügen hängt. Marco Kehlmann. Aha, jetzt habe ich also auch den Vornamen. Sein Büro ist ganz am Ende des Flurs. Wie praktisch, obwohl er selbst sicher nicht ganz einverstanden ist mit diesem abgelegenen Räumchen.
    Dank des Teppichbodens mache ich kaum Geräusche – und auch sonst ist es geradezu unheimlich still. Sind wohl alle in irgendwelchen Seminarräumen. Vor Kehlmanns Büro bleibe ich kurz stehen. Mein Herz schlägt ziemlich wild, aber mein Schwanz übertrifft den Rhythmus noch. Unglaublich! Vor nicht mal einer Stunde habe ich den Kerl noch gehasst! Und jetzt? Ich muss bescheuert sein! Oder ziemlich notgeil. Wahrscheinlich beides.
    Ich klopfe zaghaft an der Tür und drücke die Klinke. Für einen Moment bin ich mir sicher, dass abgeschlossen ist und der Kehlmann quasi auf der Flucht. Aber dem ist nicht so. Ich drücke die Tür auf und sehe geradewegs in Kehlmanns blaue Augen.
    „Komm rein”, sagt er mit leicht belegter Stimme.
    „Ruhig hier oben”, gebe ich zurück, während er tatsächlich die Tür von innen abschließt.
    „Ja, ich bin hier ziemlich ab vom Schuss.”
    Ich grinse. „Das muss nicht schlecht sein.”
    „Bislang bin ich noch nicht in den Genuss der Vorteile gekommen.” Er räuspert sich und ich bemerke, dass er verlegen ist.
    „Hier, das Kühlpad.” Ich reiche ihm das Gelkissen.
    „Oh”, macht er und nimmt es unsicher. „Ähm, also

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