Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
Vom Netzwerk:
verdunkelte sich der Kinosaal setzte er alles auf eine Karte und traute sich ihre Hand zu nehmen. Jetzt würde sicher jeden Moment ihr Herz vor Schnelligkeit zerspringen. Unmöglich wäre sie in der Lage dem Inhalt des Films zu folgen. Ganz sanft drückte er ihre Hand, nahm sie hoch und küsste sie. Diese entsetzliche innere Unruhe breitete sich schneller über ihren Körper aus, als sie hätte etwas dagegen tun können. Sie ließ ihn gewähren und sah ihn seitlich an. Warum um alles in der Welt war sie nur mit Christian verheiratet, wo doch der perfekte Mann hier neben ihr saß? Sie war in diesem Moment glücklich, wie noch nie in ihrem Leben. Nicht einmal bei ihrer Hochzeit hatte sie ein solches Glücksgefühl empfunden. Walter lächelte sie an.
    „Darf ich dich küssen?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Im ersten Moment ergriff Marion Panik. Das musste ja früher oder später kommen. Jetzt machte er alles wieder kaputt. Dann aber fiel ihr ein, wie er sie an Silvester geküsst hatte und sie nickte mit dem Kopf. Walter kam auf sie zu und presste seine Lippen auf ihre. Dieser Kuss war ebenso unspektakulär, wie der zum Jahreswechsel. Und doch genossen ihn beide. Walter hatte keine Ahnung wie man anständig küsste und hatte damit bisher jede Frau, von der es geschafft hatte, dass sie ihn immerhin soweit an sich heran gelassen hatte, in die Flucht geschlagen. Niemals hatte ihm eine gezeigt, wie er es besser machen konnte, was nun sein großes Glück war und er glaubte, dass alle anderen Frauen nur zu dumm seien und es nicht an seinem Unvermögen gelegen haben könnte. Fünf Minuten presste er seine Lippen auf ihre, streichelte dabei ihre Hand, dass sie glaubte, er müsste bald auf ihren Knochen stoßen. Das Zerren in ihrem Unterleib wurde unerträglich. Gleich würde sie zur Toilette müssen und sie war sich sicher, dass ihre Blase wieder nichts hergeben und sie mit dem gleichen Druck zurückkommen würde.
    Nach dem Kino verabschiedeten sie sich voneinander. Walter kam wieder auf sie zu, nahm sie in seine Arme und drückte seine Lippen auf ihre. Wieder fragte sie sich aus welchem Grund bisher kein einziger Mann auf die Idee gekommen war sie so zu küssen?
    Seit diesem Abend küssten sie sich regelmäßig und das nicht nur zur Begrüßung oder zum Abschied. Mehr passierte jedoch nicht. Wenngleich es Walter stark erregte und er gern mit ihr geschlafen hätte. Er traute es sich nicht ihr zu sagen und vor allem wusste er nicht, wie er es anstellen sollte. Was sollte er mit ihr tun, wenn er sie erst einmal im Bett hatte. Natürlich hatte er sexuellen Kontakt zu Frauen gehabt. Das war aber meist ebenso unerwartet beendet worden, wie das Ende eines Kusses. Irgendwann, davon war er überzeugt, würde der richtige Zeitpunkt kommen, vielleicht würde sie ihn ja darauf ansprechen und sie könnten die erste gemeinsame Zusammenkunft erst einmal besprechen.
     
    --
     
    Christian war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Mit allem hatte er gerechnet nur nicht mit einem fremden Mann in seinem Haus. Er hätte froh sein sollen, das war ein Geschenk des Himmels. Anstatt sie einfach hinauszuschmeißen und darüber nachzudenken, wie er unter diesen Umständen mit Anna Kontakt aufnehmen könnte, war er völlig überfordert und erstaunlicher Weise maßlos wütend. Jahrelang warf Marion ihm vor, sie zu betrügen und nun, kaum dass er zwei Wochen nicht da war, hinterging sie ihn. Er fühlte sich missbraucht und elend. Seine Frau hatte ihm Hörner aufgesetzt. Die Frau, die ihm das Leben zur Hölle gemacht hatte und von der er gehoffte hatte, sie wieder so lieben zu können wie in den ersten Jahren.
    „Warum hast du mir das angetan?“, fragte er so leise, dass sie ihn kaum verstehen konnte.
    „Ich habe mal gar nichts getan. Walter ist lediglich ein Freund. Immerhin hast du es vorgezogen zu deiner Freundin zu ziehen und mich zu verlassen.“
    „Ich habe dich nicht verlassen. Ich war in Italien, im Haus von Oliver. Dort habe ich gearbeitet und versucht mir darüber klar zu werden, wie es mit uns weiter geht. Wie ich sehe, hast du dich sehr schnell getröstet. Oder geht das etwa schon länger so? Hast du mir das alles nur vorgespielt, um ein reines Gewissen zu haben und um endlich mit diesem Walter leben zu können?“
    „Ich habe dich doch nicht betrogen. Du machst das doch seit Jahren mit mir.“
    „Sag mal merkst du eigentlich wie lächerlich das ist? All die Jahre hast du es mir vorgehalten und ich dir immer wieder versichert,

Weitere Kostenlose Bücher