Der Problemmann (German Edition)
Himmels Willen hatte er mit ihr getan? Und plötzlich war es da, dieses unglaubliche Gefühl, dass sie zuvor noch nie erlebte hatte. Ihr wurde wahnsinnig schwindelig. In ihrem Kopf fing alles an sich zu drehen. War sie etwa so sehr und vor allem plötzlich betrunken? Sie bemerkte nicht wie er sich von ihr löste und kurz darauf in sie eindrang. Und dann auf einmal hatte sie ihren ersten Orgasmus. Sie hatte versucht sich dagegen zu wehren, da sie Angst hatte, was mit ihr passierte. Walter hörte jedoch nicht auf, ganz egal wie sehr sie unter ihm zuckte und stöhnte. Er kannte keine Gnade. Dabei dauerte der eigentliche Akt kaum fünf Minuten. Länger hätte er nicht durchhalten können.
„Mir ist gar nicht übel geworden“, sagte sie, als sie wieder wusste, wo sie war.
Kapitel 2 7: Arschgesicht
Die Trockenheit ihres Mundes und ein eigenwilliger Kopfschmerz ließ sie am nächsten morgen erwachen. Hatte sie zuvor einen wundervollen Traum gehabt, den sie unter keinen Umständen loslassen wollte, stellte sie fest, dass sie nur zum Teil geträumt hatte. In der Tat umschlangen sie starke Arme. Schnell stellte sie fest, dass die Arme nicht zu dem Mann gehörten, von dem sie gerade geträumt hatte. Es war nicht Christian, der sich eng an sie schmiegte. Nicht nur das sie brutal erwacht war, ihr wurde schlagartig bewusst, was sie in der letzten Nacht getrieben hatte. Und wie oft? Hatte sie ihn etwa in ihrem Bett nochmals geliebt? Anna versuchte den gestrigen Abend zu rekonstruieren. Hämmernde Kopfschmerzen wollten ihr kaum zulassen darüber nachzudenken. Sie versuchte sich aus seiner Umklammerung zu lösen, die sie im wahrsten Sinn traumhaft hatte schlafen lassen. In ihrer nächtlichen Vorstellung war Christian zurückgekommen und hatte mit ihr Geburtstag gefeiert, um sie später nach allen Regeln der Kunst zu lieben und bis zu Besinnungslosigkeit zu befriedigen. Erschreckt stellte sie fest, dass nicht Christian sich als erstaunlich guter Liebhaber erwies, sondern Tom. Der Tom mit dem sie lediglich eine rein platonische Freundschaft pflegte. Ein leichtes Brummen kam aus ihm heraus, als sie sich von ihm entfernte. Kaum dass sie sich im Bett aufsetze, glaubte sie, dass ihr Schädel in tausend Stücke bersten wollte. Hatte sie schon einmal in ihrem Leben zuvor einen derartigen Kopfschmerz aushalten müssen? Zu allem Übel lag Tom in ihrem Bett. Was hatte sie sich dabei gedacht, mit ihm zu tun, was sie sich für Christian aufsparen wollte? Noch nie war sie einem anständigen Zwischenmenschlichen Austausch in rein sexueller Hinsicht abgeneigt gewesen. Wenn es sich anbot, nahm sie mit, was sie bekommen konnte, grundsätzlich mit dem Hintergedanken eventuell dabei den richtigen, den einen Mann in ihrem Bett vorzufinden. Was sollte sie jetzt mit Tom anfangen? In ihn war sie nicht verliebt, würde sich nicht verlieben. Er war nicht ihr Typ. Obwohl sie zugeben musste, dass er durchaus dem Bild entsprach, was sie sich vorstellte. Jedenfalls war sie nicht enttäuscht von ihm gewesen. Ganz im Gegenteil erinnerte sie sich wie sie kaum die Finger von ihm lassen konnte. Er fühlte sich unglaublich gut an. Er roch gut. Ohne darüber nachdenken zu können, neigte sie ihren Kopf zu ihm und sog seinen Duft tief in sich ein. Verwirrt zog sie sich zurück. Das konnte nur an ihrer desolaten Verfassung liegen. Ihr war danach ihre Hand auf seinen muskulösen Oberarm zu legen. Kaum hatte sie diesen Gedanken entlassen, streckte sie unwillkürlich ihren Arm aus. In letzter Sekunde hielt sie inne. Spinnst du, fragte sie sich selbst? Das ist Tom, Tom, du blöde Kuh, nicht Christian. Wie angestochen sprang sie plötzlich aus dem Bett, rannte mit der Hand vor ihrem Mund zur Toilette und entleerte sich ihres Mageninhalts. Weinend und sich elend fühlend saß sie auf den kalten Fliesen vor der Toilette. Dieses fiese kleine Männchen auf ihrer Schulter war gerade dabei den Vorschlag- gegen einen Presslufthammer auszutauschen und in ihre Schädeldecke einzudringen, als sie Tom an der Tür hörte. Sein leichtes Klopfen dröhnte in ihrem Kopf.
„Geht es dir gut?“
Außerstande etwas sagen zu können, beugte sie sich tief in die Schüssel und versuchte den Rest ihres Magens aus ihrem Körper zu entfernen. Ihr war als würde sich ihr Inneres nach außen stülpen wollen. Brennend flossen ihre Tränen die Wange hinunter. Ihr wäre es recht gewesen, wenn ihr Körper in diesem Moment die Lust verloren hätte, sie weiter am Leben zu erhalten. Niemand sollte sie
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