Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
Vom Netzwerk:
ihres Gepäcks wäre es endgültig besiegelt, dass sie angekommen war und sich unwiederbringlich den Tücken ihres Lebens stellen musste. Sie musste einsehen, dass sie zurück in Deutschland war und sie hasste es in dem Moment, als sie aus dem Flugzeug gestiegen war. Im Gegensatz zu Italien, war es hier lausig kalt und sie fror erbärmlich, was unter Umständen auch an ihrem Mangel an Schlaf gelegen haben mag. Sie fühlte sich, als hätte sie maximal zwei Stunden geschlafen. Pünktlich um sechs hatte Francesco vor der Tür gestanden. Noch immer hatte Christian gemault und glaubte Anna kein einziges Wort, dass dieser gut gebaute Italiener tatsächlich schwul sein sollte.
     
    --
     
    Kaum hatte sich Anna von Christian nach einem langen ausgiebigen Liebesakt gelöst, fing er wieder davon an und wollte sie davon überzeugen, dass es besser sei, sie würde sich von ihm fahren lassen. Sie blieb unnachgiebig. Warum musste er diesen Moment zerstören? Voller Hingabe hatte sie ihn verführt, dabei an Tom denkend und nicht einmal ein schlechtes Gewissen empfindend. Sie rollte von Christian herunter, der sich die gesamte Zeit über hatte bedienen lassen, er hätte ohnehin nicht gewusst, was er mit ihr anstellen soll. Anna war zufrieden und hatte ihre Augen geschlossen. Vor ihrem inneren Auge sah sie Tom. Sie wollte das nicht und doch konnte sie nicht anders. Was war nur mit ihr los? Neben ihr lag der Mann ihrer Träume und sie dachte an einen anderen. Warum brachte Christian sie ständig in Rage? Es war kein Wunder, dass sie sich nach der Harmonie mit Tom sehnte. Daran müssten sie dringend arbeiten. Anna wollte nichts sehnlicher, als mit Christian eine Beziehung einzugehen. Obwohl ihr noch immer nicht klar war, wie ihr Status sein würde. Wäre sie seine Geliebte? Noch nie hatte sie das sein müssen und wollte das grundsätzlich nicht. Die Vorstellung die andere Frau sein zu müssen, rief Unbehagen in ihr hervor. Vor allem musste sie ständig daran denken, ob der Auserwählte sie irgendwann auch für eine andere fallen lassen würde. Daher suchte sie schnell das Weite sobald sie merkte, dass ein Mann gebunden war, vorausgesetzt er ließ es sie wissen. Noch bevor sie daran dachte, sich je in Christian verlieben zu können, wusste sie davon, dass er verheiratet war. Sie kannte ansatzweise seine Vergangenheit, von der er glaubte ihr alles verheimlichen zu müssen. Es bestand dringender Redebedarf, wie es nun weiter gehen sollte. Wäre es sinnvoll abzureisen, in der Ungewissheit nach Deutschland zurückzukehren, ob sie ihn je wieder sehen würde und wie sie sich generell ihm gegenüber zu verhalten hatte. Würde er ihr bei einer Feier von Uta und Oliver, mit Marion an seiner Seite, über den Weg laufen? Bei dem Gedanken wurde ihr unwohl. Sie musste es wissen, so konnte sie nicht abreisen. Nachdem Christian wieder angefangen hatte mit ihr streiten zu wollen, wer sie nun am nächsten morgen zum Flughafen fahren durfte, dachte Anna es sei der richtige Moment ihn nochmals auf Marion anzusprechen. Die Luft zwischen ihnen war ohnehin dicker geworden, als es gut gewesen wäre.
    „Kannst du mir bitte noch einmal sagen, wie du dir die nahe Zukunft vorstellst und ob ich darin vorkommen werde“, forderte sie ihn auf, anstatt auf sein Genörgel bezüglich Francesco einzugehen.
    „Jetzt lenk doch nicht schon wieder ab.“
    „Ich lenk nicht ab. Morgen bin ich wieder in Deutschland. Ich habe absolut kein Interesse dir und Marion bei Uta über die Füße zu laufen und mich so zu verhalten, als würde ich dich nicht kennen.“
    „Das wirst du nicht müssen.“
    „Warum, weil ich dir dort nie begegnen werde?“
    „Nein, weil Marion mich verlassen hat.“
    Ohne Anna eine Möglichkeit zu geben, dazu etwas sagen zu können, war Christian aus dem Bett aufgestanden und im Bad verschwunden. Anna wusste nicht, was sie mit dieser Information anfangen sollte. War das jetzt gut oder schlecht? Und warum redete er nicht mit ihr darüber? Wieso verschloss er sich? Lange blieb sie im Bett sitzen und wartete auf seine Rückkehr. Irgendwann sah sie auf die Uhr und erschrak. Es war bereits fortgeschrittener Nachmittag und sie hatte quasi bisher kaum etwas geschafft. Im Schlusssprung war sie aus dem Bett und in ihrer Kleidung.
    Sie hatte die Küche aufgeräumt, gesäubert und all ihre Sachen zusammen gesammelt. Alles was ihr einfiel, wieder an seinen korrekten Standort zurück gebracht. Noch immer war Christian verschollen. Er konnte unmöglich in ihrem

Weitere Kostenlose Bücher