Der Problemmann (German Edition)
Langeweiler, der so farblos war, dass er ihm niemals aufgefallen wäre. Warum wollte Marion so einen gegen ihn eintauschen?
„Warum konnte ich dich nicht glücklich machen? Ich liebe dich doch.“
„Wirklich? Liebst du nicht vielmehr die Vorstellung von mir und einer perfekten Ehe, die sie so nie war? Sei ehrlich, wir waren nie glücklich zusammen.“
„Dann war alles eine Lüge. All die Jahre?“
„Nein, das sicher nicht. Aber es war ein Fehler. Sei froh, dass wir das jetzt erkannt haben. Jetzt sind wir noch jung, unser Leben liegt vor uns. Du wirst eine neue Frau finden, so wie du aussiehst, dürfte es dir nicht schwer fallen.“
„Ich wollte nie eine andere außer dir. Warum hast du das nie gemerkt?“
„Ich konnte es nicht. Es tut mir leid, ehrlich. Vor allem tut es mir leid, dass es so lange gedauert hat das einzusehen.“
„Ich glaube es ist besser wenn du jetzt gehst.“
„Christian, ich will nicht im Streit von dir gehen. Ich möchte das Frieden zwischen uns herrscht.“
„Und das Haus. Das wolltest du doch unbedingt haben.“
„Jetzt nicht mehr. Ich habe ein neues Heim gefunden, in dem ich willkommen bin.“
„Bitte, geh jetzt und verschwinde aus meinem Leben.“
Marion hatte ein Einsehen und verließ das Haus, in das sie nie wieder zurückkehren würde.
Christian war kaum in der Lage zu realisieren, was gerade vorgefallen war, als er die Tür ins Schloss fallen hörte. Plötzlich aufkommendes Selbstmitleid veranlasste ihn seine Fassung zu verlieren und zu flennen wie ein kleines Kind.
Eine Stunde später fuhr Marion mit ihrem Auto in die Straße, die zukünftig ihre neue Adresse sein würde. Hinter ihr fuhr der Umzugswagen mit ihrer Habe. Ein wenig mulmig war ihr während der Fahrt. Sie bekam plötzlich Angst vor ihrer eigenen Courage. War es richtig was sie tat? Und wenn Walter doch so werden würde, wie alle anderen Männer?
„Nein“, sagte sie wieder laut zu sich selbst, „das ist vorbei.“
Sie parkte ihr Auto, wies den Umzugswagen ein und machte sich auf den Weg in ihr neues zu Hause. Bereits im Treppenhaus kam ihr der Duft von frisch gekochten Speisen in die Nase. Sie schloss die Tür auf. Anheimelnde Wärme schlug ihr entgegen. Augenblicklich kam Walter mit zwei Gläsern Sekt aus der Küche zu ihr. Sie war sich nicht sicher, ob sie anfangen sollte zu weinen. Er kam auf sie zu, gab ihr einen Kuss, was sie grundsätzlich zu ließ und sogar seine Nähe genoss.
„Da bist du ja, mein Engel, herzlich willkommen“, sagte Walter und reichte ihr ein Glas.
Sie stießen an und tranken. Leicht benommen stand Marion im Flur. In diesem Moment wurde ihr bewusst was sie getan hatte. Wollte sie das wirklich?
„Ich gehe dann mal schnell runter, damit mit dem Umzug soweit alles klar geht. Das Essen ist fertig, wir können dann gleich anfangen, wenn die Männer weg sind.“
„Okay.“
„Ist bei dir alles in Ordnung? Hast du Angst oder bereust deinen Entschluss?“
„Nein, ich bin froh bei dir zu sein. Lass mich nur kurz ankommen.“
„Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst. Geh doch in dein Zimmer, das ist ja glücklicher Weise schon eingerichtet. Ich rufe dich dann, wenn alles fertig ist.“
Wieder drückte er ihr einen Kuss auf den Mund und verschwand im Hausflur. Allein blieb sie zurück. Sie war bisher noch nie allein in seiner Wohnung gewesen, die nun auch ihre war. Sie öffnete die Wohnungstür und hörte wie Walter sich mit den Männern unterhielt, die dabei waren ihre Habe verstaut in Kartons in die Wohnung zu wuchten. Sie drehte sich um und wollte gerade zurück in den Wohnungsflur treten, als ihr Blick auf das Namensschild fiel. Es war neu und sie las ihren Namen.
Kapitel 30: Auf das Leben
Müde stand Anna am Gepäckband und wartete auf ihre Taschen. Obwohl sie nicht wieder nach Hause wollte, war sie doch ein wenig aufgeregt. Hier würde der Alltag auf sie warten, den sie in keiner Weise vermisst hatte. Aber sie würde auch all ihre Freunde wieder sehen. Endlich konnte sie in aller Ruhe mit Melanie sprechen. Das hatte sie sehr vermisst. Sie versuchte die Gedanken an Tom nicht zuzulassen, es verletzte sie, dass er sich nicht meldete und die Ungewissheit, ob sie ihn überhaupt wieder sehen würde, zerfraß sie innerlich. Sie spürte, dass die Vorstellung, ihn für immer verloren zu haben, krank machte. In ihrem Magen fühlte es sich an, als ob sie Salzsäure getrunken hätte.
Sie stierte auf das Band, was unaufhörlich Koffer an ihr vorbei schob. Mit der Ankunft
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