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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Sprechstundenhilfe und teilte ihr Leben in Vierteljahresabschnitte ein.
    „Am Anfang oder am Ende?“, wollte Katja wissen.
    „Das weiß ich gar nicht mehr so genau. Aber schlecht war es, daran kann ich mich erinnern. Er bemühte sich überhaupt nicht und verlangte von mir ihn zu bedienen, was ich natürlich tat. Und als ich dann dran gewesen wäre, ist er doch glatt eingeschlafen.“
    Katja hätte fast ihren Prosecco wieder ausgespuckt vor Lachen, dabei fand sie das im Grunde eher traurig. Ihr Mann hatte das zum Glück noch nie getan. Dennoch verlief Katjas Ehe ganz und gar nicht so wie sie es sich erträumt hatte. Im Grunde wollte sie ebenfalls eine Familie, aber wie sollte sie schwanger werden, wenn ihr Mann kaum noch mit ihr schlief?
    „Nein, ehrlich? Das ist ja unglaublich. Hast du ihm seither noch einen geblasen?“
    „Ja klar, sonst würde er mich ja gar nicht mehr anfassen. Jedes Mal hoffe ich darauf, dass ihm einfällt, dass auch ich Bedürfnisse habe. Aber leider schläft er dann sofort ein oder er muss dringend zur Arbeit.“
    „Und, glaubst du ihm das?“
    Wieder war es Katja die fragte. Marion wäre niemals in den Sinn gekommen sich an derartigen Gesprächen zu beteiligen. Auch Tina und Katja fragten sich warum Marion überhaupt zu den Verabredungen kam, wenn sie mehr oder weniger regungslos neben ihnen saß und einen Eindruck vermittelte, als würde sie das alles nichts angehen.
    „Natürlich nicht.“
    „Glaubst du er betrügt dich?“
    „Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Wer würde den schon freiwillig nehmen wollen?“
    Tina konnte sich kaum vor lachen wieder beruhigen, ebenso wie Katja. Beide Frauen hatten unglaublichen Spaß und vergaßen völlig, dass Marion neben ihnen saß.
    „Christian geht fremd.“
    Ihre Worte verursachten augenblickliche Stille am Tisch und ihre Freundinnen starrten sie an. Ausgerechnet Christian sollte seine Frau betrügen? Sie glaubten Marion kein Wort. Christian war der letzte Ritter unter den Ehemännern und jede Frau beneidete Marion um ihren Schatz, der dazu noch extrem gut aussah und sich alle fragten, aus welchem Grund eine Augenweide von Mann ausgerechnet mit Marion zusammen war. Das konnte nur wahre Liebe sein.
    „Was starrt ihr mich so an? Was ist so außergewöhnlich daran? Er ist eben wie alle Männer.“
    „Marion“, erhob Katja als erste das Wort, „glaubst du eigentlich selbst, was du da sagst?“
    „Natürlich, was denkst du. Christian betrügt mich schon lange.“
    „Wieso bist du dir da so sicher?“ Jetzt mischte sich Tina ebenfalls in das Gespräch.
    „Ich weiß es eben.“
    „Marion“, Katjas Stimme und Blick wurden mahnend, „hast du denn einen Beweis dafür? Das ist immerhin eine heftige Anschuldigung.“
    „Das brauche ich nicht. Ich weiß, dass er es tut. Das sollte doch wohl ausreichen, oder?“
    „Nein, das reicht keinesfalls aus“, Tina war genervt.
    „Auf wessen Seite steht ihr eigentlich?“
    „Auf deiner natürlich“, sagte Katja versöhnlich, „aber Süße, das ist schlimm, was du Christian vorwirfst. Da solltest du dir wirklich sicher sein. Wie kommst du denn überhaupt auf so etwas? Schläft er nicht mehr mit dir?“
    Doch, wollte Marion sagen, das ist ja das unerträgliche an ihm, er will ständig Sex. Das war doch der Beweis für ihre Vermutung. Sie wusste, dass sie ihm nicht gab was er wollte. Zu oft hatte sie ihn abgewiesen. Kein anderer Mann vor ihm hätte sich das von ihr gefallen lassen. Würde ihre Freundinnen das verstehen? Konnte sie ihnen sagen, dass es genau genommen ihre Schuld war, dass sie ihn in die Arme einer andern trieb? Wut stieg in ihr auf. Wut über Christian der sie ständig bedrängte und mit ihr schlafen wollte. Wut über ihre Freundinnen, die das niemals verstanden hätten.
    „Das spielt doch keine Rolle.“
    „Wieso sollte das keine Rolle spielen?“ Katja sah sie irritiert an.
    „Du musst doch merken, ob Christian beim Sex irgendwie anders ist als sonst. Ist er nicht mehr so liebevoll wie du es gewohnt bist?“, wollte Tina wissen.
    „Ihr habt doch keine Ahnung“, Marions Stimme wurde deutlich lauter.
    „Wovon denn? Marion, du redest ja nie mit uns. Erzähl was dich bedrückt“, Tina griff nach Marions Hand und streichelte sie freundschaftlich.
    „Ich rede doch jetzt. Ihr glaubt mir eben nicht. Was soll ich da noch sagen. Er betrügt mich, reicht euch mein Wort etwa nicht?“
    „Wenn du das sagst und du dir wirklich ganz sicher bist,“ sagte Katja, „dann glauben wir

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