Der Problemmann (German Edition)
angekommen genehmigte sie sich einen Schluck Rotwein und legte sich mit ihrem Vibrator ins Bett. Bevor sie einschlief, hatte sie wunderbare Illusionen davon, wie er sie küssen und lieben würde.
Kapitel 4: Küssen
Knappe drei Wochen später bekam Marion starke Unterleibsschmerzen. Sie saß im Büro und ärgerte sich über das Leben im Allgemeinen und die Trostlosigkeit ihres Daseins. Augenblicklich, als sie der stechende Schmerz überfiel, den jede Frau aushalten musste, wurde sie bleich und das nicht nur, da sie ihre Regel bekam. Es bedeutete, dass sie wieder einmal nicht schwanger geworden war. Konnte Christian denn nichts richtig? Seitdem sie mit ihm geschlafen hatte, war die Stimmung zwischen ihnen nicht besser geworden und sie ließ selbstverständlich keine Nähe mehr zu. Sie war noch immer damit beschäftigt sich von dem letzten sexuellen Zusammentreffen mit ihm zu erholen. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, wie er auf ihr lag, musste sie sich instinktiv schütteln vor Abscheu. Sein schwitzender Körper auf ihrem und das Gefühl ihn in sich zu spüren war mit Abstand das widerlichste was sie sich vorstellen konnte. Was in ihr passierte, damit sie schwanger werden würde, diese Vorstellung trieb sie fast in den Wahnsinn.
Wie überhaupt ein Mensch an derlei unappetitlichen Beschäftigungen Freude haben konnte war ihr ein Rätsel. Obwohl es für alle die schönste Nebenbeschäftigung der Welt war, kam sie nicht darauf, dass etwas mit ihr nicht hätte stimmen können. In ihrem Kosmos war alles bestens, so lange sie nicht über Sex nachdenken oder ihn praktizieren musste. Sie wäre nie auf den Gedanken verfallen darüber zu sprechen. Ihre Freundinnen hatten jedoch kaum ein anderes Thema. Selbstverständlich beteiligte sie sich grundsätzlich nicht an den Gesprächen, was hätte sie dazu auch sagen sollen? ‚Ich verabscheue Sex und finde es widerlich‘. Hätte sie das allen ernstes ihren Freundinnen anvertrauen können? Ein bisschen schämte sie sich dann doch über ihre Abneigung, an der sie im Grunde nichts Abartiges finden konnte. Noch nie konnte sie dafür Interesse aufbringen. Schon als Teenager hatte sie kein Bedürfnis empfunden an sich herum zu spielen und ihren Körper zu erkunden. Sie hatte darüber in einer Jugendzeitschrift gelesen, dass es gut sei, über sich und seine Bedürfnisse Bescheid zu wissen. Aber sie hatte keine Bedürfnisse und verspürte niemals den Drang sich zu befriedigen, da sie nichts erregen konnte. Einmal, da war sie bereits 16, hatte sie es abends in ihrem Bett liegend versucht. Sie wollte das eigentlich nicht, aber wenn es alle machten, vielleicht war ja etwas dran. Sie fummelte sich zwischen den Beinen, fingerte an sich herum und fand es abstoßend, wie sie sich anfühlte. Kaum vorstellbar, dass Jungs das gut finden würden. Das war das erste Mal, das sie sich ekelte. Nie wieder würde sie Hand an sich legen, das versprach sie sich selbst. Sie war durchaus attraktiv und viele Jungen in ihrer Klasse waren daran interessiert sich ihr auf eine Weise zu nähern, die sie niemals zugelassen hätte. Dennoch schmeichelte es ihr und sie verliebte sich sogar hin und wieder in einen von ihnen. Zwischenzeitig hatte sie bereits angenommen eventuell lesbisch zu sein, was sie als noch wesentlich abstoßender empfand. Wenn sie sich selbst schon nicht berühren wollte, konnte sie es sich schon gar nicht vorstellen eine andere Frau an dieser Stelle anfassen zu müssen. Sie ahnte nicht, was Frauen noch alles miteinander anstellten. Das hätte sie für immer jungfräulich bleiben lassen, da ihr diese Vorstellung Bilder in den Kopf gebrannt hätte, die ihr allein bei dem Gedanken an Zweisamkeit Übelkeit und nachfolgendes Erbrechen bereitet hätte.
Der erste Junge der sie küsste, war ihr großer Schwarm gewesen und sie überglücklich, dass er sie auserwählt hatte. Sie hatte ebenso keine Ahnung wie das mit dem Küssen funktionierte, wie alles andere auch. Trotzdem war sie neugierig, da ihre Freundinnen kaum über etwas anders sprechen wollten. Der Junge drückte seine Lippen auf ihre und fing tatsächlich an mit seiner Zunge in ihrem Mund kommen zu wollen. Wie abscheulich konnte das sein? Vollkommen erschrocken sah sie ihn an.
„Was ist?“
Der arme Junge wurde verlegen, hatte er etwas falsch gemacht?
„Was sollte das?“
Sie ekelte sich noch immer und wollte sich am liebsten mit der Hand über ihren Mund fahren, ihn aber auch nicht zur Gänze verschrecken.
„Das sollte eigentlich ein
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