Der Problemmann (German Edition)
ihrem Weinglas befand sich nur noch ein kleiner Schluck, als er endlich das Restaurant betrat, dabei hatte sie ihren Wein verhältnismäßig langsam getrunken, da sie nicht vor hatte sich ein zweites zu bestellen. Michael kam freudestrahlend auf sie zu, wollte sie gerade in seine Arme nehmen, als sei an all dem nichts Ungewöhnliches. Anna war inzwischen richtig wütend geworden und stieß ihn von sich, woraufhin er sich schlecht behandelt fühlte. Ohne weiter mit ihr zu reden setzte er sich neben sie an die Bar und orderte ein Bier.
„Schön, dass du dich auch mal blicken lässt.”
Anna war immer noch wütend auf ihn. Trotz ihrer maßlosen Wut stellte sich dieses wundervolle Kribbeln in ihrem Bauch ein, als er auf sie zugekommen war.
„Also, wenn du mir so kommst, dann kann ich auch wieder gehen.“
Er nahm einen Schluck von seinem Bier, was ihm in dem Moment serviert wurde, als sie ausgesprochen hatte. Warum war sie schon wieder so zickig. Die Woche war anstrengend gewesen und er hatte sich auf sie gefreut. Was konnte er denn dafür, dass ihn ein Freund angerufen hatte, nachdem er sich mit ihr verabredet hatte und der mit ihm in aller Ruhe sprechen wollte?
„Sag mal, hast du sie noch alle?“
Für sie war das eher eine Feststellung als denn eine Frage.
„Was willst du schon wieder? Wir haben uns kaum zwei Sekunden gesehen und du fängst Streit an und bist zickig.“
„Merkst du eigentlich irgendetwas?“
„Siehst du. Du bist zickig. Ich wollte in aller Ruhe ein Bier mit dir trinken und das Wochenende einläuten. Und was machst du? Du suchst Streit.“
„Ich suche keinen Streit. Aber du hast mich schon wieder hier wie Karl Arsch sitzen lassen. Abgesehen davon, waren wir zum Essen verabredet. Oder hast du etwa schon wieder ohne mich gegessen?“
„Ich bin satt. Vorhin hatte ich so sehr Hunger, da musste ich mir noch einen Burger holen, das hätte ich bis jetzt nicht ausgehalten. Ist ja wohl auch ein bisschen spät für Essen, meinst du nicht? Das geht sofort auf die Hüften.“
„Ich fasse es nicht, was du hier für ein Ding abziehst. Du bist echt nicht ganz dicht.“
„Du bist doch diejenige, die immer Streit sucht. Darauf hab ich echt keinen Bock. Das ist mir zu anstrengend.“
„Wie bitte?“
So wie es sich gerade entwickelte, sah sie keine Chance in den Genuss eines intensiven Austausches in der Horizontalen zu kommen.
„Das konnte ich nicht ahnen, dass du eine Zicke bist. Das geht doch alles grad gar nicht, wie du dich hier aufführst.“
Anna war so verwirrt über den Verlauf des Gesprächs und verstand kein Wort von dem, was er sagte. Das konnte er eigentlich nur sarkastisch meinen und versuchte damit von seinem Fehlverhalten abzulenken. Daher fing sie an zu lachen. Das wiederum löste bei Michael Unverständnis aus.
„Das ist nicht witzig.”
„Doch, das ist es”, Anna konnte sich kaum mehr zusammen reißen und fing noch lauter an zu lachen, sodass ein Gast, der neben ihr an der Bar saß, sich zu ihr umdrehte und sie herablassend ansah. Das war ihr vollkommen gleichgültig. Das Lachen hatte etwas Befreiendes und sie fühlte sich augenblicklich wieder wohl.
„Und, gehen wir zu mir und haben endlich Spaß miteinander? Dann entspannst du dich vielleicht auch wieder.“
Anna hatte aufgehört zu lachen und sah ihm tief in seine Augen. Michael war völlig überfordert mit der Situation. Wie konnte sie jetzt damit anfangen? Eben hatten sie sich noch gestritten. Er fand diese Frau, die neben ihm saß, sehr merkwürdig und war sich nicht sicher, ob er mehr von ihr wollte. Auf der anderen Seite fand er sie reizvoll. Sie war keine Schönheit, aber ihr herber Charme verzauberte ihn auf eine Weise, wie er es bisher noch bei keiner Frau erlebt hatte. Gerade weil sie eher unscheinbar aussah, wirkte das auf ihn anziehend. Sie hatte etwas Überlegenes, womit er zwar nicht umgehen konnte, aber es ließ sie auf eigentümliche Weise gut aussehen. Ihre Augen fingen an zu blitzen, wenn sie mit ihm stritt und vor allem wenn sie zickig wurde. Er konnte Frauen nicht ausstehen, die sich pausenlos und völlig grundlos mit ihm streiten wollten. Anna jedoch wirkte in solchen Moment extrem attraktiv. Er spürte ein Verlangen ihr zu zeigen, dass er der Stärkere war. Langsam kroch tatsächlich Erregung in ihm hoch. Seit dem Toilettenvorfall kostete es ihn viel Überredungskunst seinen kleinen Freund zu einem großen werden zu lassen.
Da er ihr auf ihre letzte Frage nicht geantwortet hatte, sah Anna
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