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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Tablett mit zwei letzten Gläsern wurde Anna und Tom quasi unter die Nase gehalten. Zeitgleich schüttelten beide mit dem Kopf. Das Tablett entfernte sich und Tom sah Anna direkt an. Diese ständig funkelnden Augen machten Anna langsam nervös. Sie wollte ihren Kopf drehen, um nach Melanie Ausschau zu halten, aber sie konnte sich nicht bewegen. Wie paralysiert sah sie Tom an. Die Menge um sie herum schien in sich zu explodieren, als die erste Zahl des Countdowns angeschlagen wurde.
    „Zehn“, brüllte es über Tom und Anna hinweg.
    Seine Augen versprühten eine Tiefe, als ob er sie in sich saugen wollte. Er sah sie mit einer Intensität an, dass sich Anna die kleinen Härchen im Nacken aufstellten. Ein Gefühl, als ob tausend kleiner Stromschläge ihre Haut durchdrangen, machte sich breit. Nervös strich sie sich mit der Hand den Arm entlang.
    „Neun.“
    Tom fasste ihre Hand. Ungläubig sah sie ihn an. Sie versuchte herauszufinden, was sein Blick ihr sagen sollte.
    „Acht, sieben …“
    Ohne Vorwarnung zog Tom Anna mit festem Griff an sich. Noch ihre Flasche in der Hand haltend ließ Anna es geschehen. Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust, dieser wunderbare starke Oberkörper. Das Gefühl der Geborgenheit durchströmte sie. Der Schmerz war gegangen, ganz ohne dass sie sich in die Bewusstlosigkeit hatte trinken müssen.
    „Sechs, fünf …“
    Die Zeit stand still. Hatte die Erde tatsächlich aufgehört sich zu drehen?
    „Vier, drei …“
    Tom löste sich von ihr. Panik breitete sich in Anna aus. Er konnte sie doch jetzt nicht loslassen? Gleich würde eine wilde Horde über alles herfallen, was sich nicht wehren konnte und würde überschwänglich ein ‚Frohes neues Jahr‘ anstimmen, so lange bis der letzte begriffen hatte, das nun weitere 365 Tage darauf warteten einem das Leben schwer zu machen.
    „Zwei,“ die Meute wurde immer lauter.
    In Annas Ohren dröhnte der Widerhall von hunderten schreiender Menschen. Tom beugte sich zu ihr hinunter. Anna erwartet über das Dröhnen in ihrem Kopf seine Stimme zu hören. Er blieb stumm, einzig seinen Atem konnte sie an ihrem Ohr spüren. Dabei blieb es jedoch nicht. Etwas weiches Warmes drückte auf ihren Hals. Es kitzelte sie und wieder stellten sich ihr die Haare auf.
    „Eins.“
    Gleich war es soweit und die Menge würde den Saal sprengen. Die Luft bebte vor Vorfreude auf das bevorstehende Ende eines offensichtlich für viele anwesende Menschen abscheulichen Jahres.
    „Happy New Year!“, brüllte der DJ durch ein Mikrofon.
    Anna war jedoch nicht mehr in der Lage das Geschrei der Massen um sich herum zu hören. In dem Augenblick, als der Countdown beendet wurde hatte sich Tom mit seinen Lippen von ihrem Hals gelöst, um sie ohne große Umwege auf ihren zu platzieren. Seine Hände hatten ihre Taille umfasst und sie eng an sich gedrückt. Während er mit seinen Lippen die ihren massierte, seine Zunge dabei jedoch bei sich behielt, löste er eine Hand von ihrer Hüfte und legte sie ihr in den Nacken, um ihr den Kopf zu halten. Sie musste ihn weit nach hinten legen, damit er sie küssen konnte. Hatte sein erster Versuch sie zu küssen in beiden die gleiche Reaktion ausgelöst, so war es auf einmal anders. In stillschweigender Übereinkunft ließ sich Anna von Tom küssen. Sie hatte ihre Augen geschlossen und genoss die wohlige Wärme, die ausgelöst durch den Kuss ihren Körper durchströmte. Nicht nur das, sie küsste ihn wieder. Noch nie hatte sie ein Mann bisher auf diese Weise geküsst. In diesem Kuss lag vielmehr als es schnöde Erotik hätte sein können. Innig ließ Tom seine Lippen über ihre gleiten. Dennoch erregte es weder Anna noch Tom. Er drückte sie unglaublich eng an sich, dass sie ohne weiteres hätte spüren können, wenn sich in ihm etwas geregt hätte. Auch bei Anna löste dieser Kuss nicht das Verlangen nach mehr aus. Dennoch war die Qualität dessen etwas, was Anna bis dahin noch nie gespürt hatte. Ein Feuer entfachte tief in ihrem Inneren. Ein Gefühl, was sie nicht hätte beschreiben können. Sie versank in Toms Armen wie schwerelos, als ob sie ihren Körper verlassen hätte und nun zufrieden und glücklich durch das Nichts schweben würde.
     
    --
     
    „Sag mal, was läuft da eigentlich zwischen Tom und dir?“
    Melanie stand vor dem Spiegel in der Damentoilette und versuchte das Makeup in ihrem Gesicht zu restaurieren. Anna war überrascht, dass Melanie ihren gesamten Hausstand in Form einer großen Kosmetiktasche mitgeführt hatte,

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