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Der Professor - Wie ich Schwedens erfolgreichster Profiler wurde

Der Professor - Wie ich Schwedens erfolgreichster Profiler wurde

Titel: Der Professor - Wie ich Schwedens erfolgreichster Profiler wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Zeitungsausschnitte mit Fotos verschiedener bekannter Personen. Politiker, Schlagerstars, Prominente ganz einfach, die ständig in den Zeitungen auftauchen.
    Nach einer Vernehmung fragt der Vernehmungsleiter, warum diese Fotos an der Wand hingen.
    »Das sind meine Lieblinge«, sagt Doris. Mehr wird nicht gesagt.
    Der Vernehmungsleiter schreibt die Namen der Personen, die er auf den Fotos gesehen zu haben meint, nach dem Gespräch nieder und erzählt auch seinen Chefs davon.
    Ob etwas protokolliert wird, ist jedoch unklar.
    Jedenfalls ist es mir nicht gelungen, irgendwelche Papiere zu finden, und die hätte ich finden müssen, wenn es sie gegeben hätte, denn ich finde eigentlich immer, was ich suche.
    Der einzige Politiker, über den Doris Hopp überhaupt etwas zu sagen hat, ist Lennart Geijer. Zwischen zwei Vernehmungen fragt ihr Vernehmungsleiter, ob Lennart Geijer ihr Kunde gewesen sei.
    »Sie können ihn ja fragen, ob er immer noch Löcher in seinen Unterhosen hat«, antwortet Hopp.
    Mehr wird darüber nie gesagt.
    Geijer wird diese Frage nie gestellt. Er ist nicht unter den von der Polizei vernommenen Freiern. Schriftliche Aufzeichnungen der Andeutungen Hopps scheint es nicht zu geben und auch keine entsprechenden Notizen. Hingegen hat der Vernehmungsleiter mehreren seiner Chefs berichtet, was sie gesagt hat.
    Auch ich habe mich mit Doris Hopp über ihre Kunden unterhalten. Ich kannte sie und habe sie mehrere Male getroffen, einige Male habe ich auch mit ihr telefoniert. Außerdem hatten wir damals gemeinsame Freunde. Jetzt ist sie schon seit einigen Jahren tot.
    Ich wusste Doris Hopp hauptsächlich aus zwei Gründen zu schätzen. Sie war in privaten Zusammenhängen sehr unterhaltend und wusste in gewisser Hinsicht mehr, als gut für sie war. Die Wertschätzung war ausnahmsweise gegenseitig. Gelegentlich lud ich sie ins Restaurant ein, wogegen sie nichts einzuwenden hatte. Wenn sie es sich aussuchen durfte, dann wählte sie die Operabaren, und wurden sie und ihre Begleiter dort von Leuten wiedererkannt, was eigentlich immer geschah, dann war das nur ein Plus.
    Ich habe sie natürlich auf die Geschichte mit Geijers kaputten Unterhosen angesprochen. Laut Doris war sie an sich korrekt. Ihre Ausdrucksweise hatte jedoch darauf abgezielt, ihren Vernehmungsleiter zu ärgern, weil sie wusste, dass die meisten Männer, insbesondere Polizisten, solche Bemerkungen nervten. Normalerweise spräche sie nicht über ihre Kunden, aber da ich es sei, der sie frage, könne sie durchaus bestätigen, dass selbst Lennart Geijer zu ihren Kunden gehört habe. Wolle ich mehr wissen, so müsse sie erst mit den betroffenen Mädchen sprechen. Ich sagte, sie könne ja mal fragen, aber es zeigte sich, dass keine von ihnen mit mir sprechen wollte, jedenfalls nicht darüber. Ich ließ es also auf sich beruhen.
    Anfang der achtziger Jahre lud ich sie in ihrem Lieblingslokal, der Operabaren, zum Mittagessen ein. Da es ausnahmsweise einmal recht leer war, nutzte ich die Gelegenheit, sie zu fragen, ob Thorbjörn Fälldin zu ihren Kunden gehört hätte.
    Das sei nicht der Fall gewesen. Sie bestritt es mit Nachdruck. Schließlich gehörten hauptsächlich Geschäftsleute zu ihrem Kundenkreis, »Bauern wie Fälldin« seien definitiv nicht normale Kundschaft. Sie war ihm nie begegnet, hatte auch nie mit ihm telefoniert, und hätte eines ihrer Mädchen das getan, dann hätte sie das erfahren. Davon war sie überzeugt. Natürlich hatte sie ihn im Fernsehen gesehen. Sie fand sogar, dass er nett wirkte, »ein richtiger Mann« im Unterschied zu allzu vielen anderen. Und hätte er von sich hören lassen, hätte sie sicher etwas für ihn tun können.
    Sie bedauerte aufrichtig, dass er in ihre Geschäfte hineingezogen worden war. Und falls er wirklich auf einem der Zeitungsausschnitte zu sehen gewesen war, die in ihrer Zelle an der Wand gehangen hatten, so konnte sie sich nicht daran erinnern. Jedenfalls hatte sie seinen Namen den Beamten im Untersuchungsgefängnis gegenüber, die sie verhört hatten, nicht erwähnt oder auch nur angedeutet. Erst als sie im Fernsehen von der Bordelldebatte im Reichstag gehört hatte, hatte sie erfahren, was Fälldin zugestoßen war.
    »Da habe ich dann beim Reichstag angerufen und mich erboten, dort zu erscheinen und eine Zeugenaussage zu machen. Also zu seinen Gunsten.« Sie sieht mich an und nickt, um das Gesagte zu unterstreichen.
    »Aha«, erwidere ich. »Das hast du gemacht?«
    »Ja«, sagt Doris. »Ich rief sofort an, am

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