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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Quinn endlich sprach, war seine Stimme leise, fast nur ein Flüstern. »Es gab einen Zeitpunkt, unmittelbar bevor Durrie und ich das Hotel verließen, da hätte ich ihm sagen können, er solle bleiben. Ortega und ich würden den Einsatz auch ohne ihn schaffen.«
    Orlando starrte auf den Tisch, reglos, fast als höre sie gar nicht zu.
    »Ich weiß noch, dass ich damals dachte«, sagte Quinn, »vielleicht für den Bruchteil einer Sekunde dachte, er sei nicht bereit. Aber ich habe nichts gesagt. Er war mein Mentor. Er war Durrie.«
    »Er hätte nicht auf dich gehört, selbst wenn du etwas gesagt hättest.« Orlandos Stimme war kaum hörbar.
    Quinn sagte nichts, wartete.
    »Er hatte irgendwie jeden Halt verloren. Es gab Wochen, in denen alles in Ordnung - er der alte Durrie war. Der, in den ich mich verliebt hatte. Dann, plötzlich zog er sich zurück, fiel in eine Depression.Tagelang schloss er sich in seinem Büro ein. Manchmal verschwand er völlig. Für eine Woche, vielleicht auch zwei. Du erinnerst dich doch noch an den Job in Mexico City, ja?«
    Und ob er sich erinnerte. Er war mit Orlando hinuntergefahren. Durrie hatte gesagt, er sei unabkömmlich. Weil sie nicht auffallen durften, hatten Quinn und Orlando gemeinsam ein Zimmer genommen. Als Durrie es erfuhr, schrie er nicht herum oder verlangte, dass sie ein zweites Zimmer nahmen. Er zog sich einfach zurück.
    »Als ich nach Hause kam, beschuldigte er mich, dass wir - du und ich - miteinander schliefen. Ich habe eine ganze Woche gebraucht, um ihn zu überzeugen, dass zwischen uns nichts war. Am Ende entschuldigte er sich und sagte, er wisse, dass ich ihm das nie antun würde.«
    »Warum bist du bei ihm geblieben?«, fragte Quinn. Die Worte waren seinem Mund entschlüpft, ehe er es merkte.
    Sie sah ihn an. Ihre Augen wirkten verhärmt und müde, die Erinnerungen zehrten an ihr. »Ich war damals fast fünf Jahre mit ihm zusammen. Ich wollte ihn nicht einfach verlassen. Er brauchte mich.«
    »Entschuldige, das war unüberlegt.«
    Sie schwiegen ein paar Minuten.
    Als Orlando ihn endlich ansah, sagte sie: »Ich wollte dir die Schuld geben. Ich wollte dich hassen. Eine Zeit lang habe ich das auch getan. Als du in San Francisco zu mir kamst, hast du Glück gehabt, dass ich dich nicht umgebracht habe.«
    »Was hat sich verändert?«
    Sie musterte ihn einen Augenblick. »Die Zeit.« Sie hielt inne. »Ich wusste, was am Ende mit ihm los war. Ich wollte es nur nicht wahrhaben. Versteh mich nicht falsch. Ich bin noch immer stocksauer. Auf dich. Aber auch auf mich. Und am allermeisten auf ihn. Ich frage mich manchmal, ob es vielleicht etwas für ihn geändert hätte, hätte er lange genug gelebt, um von Garrett zu erfahren. Du weißt schon, wenn es etwas gegeben hätte, das ihm ein Halt gewesen wäre, ihm Kraft gegeben hätte.«
    »Es tut mir leid«, sagte Quinn.
    »Mir auch.«
    »Dann wirst du mir also helfen?«
    Sie stieß ein kurzes, spöttisches Lachen aus, aber als sie ihn ansah, lag nur der Anflug eines neckischen Grinsens auf ihrem Gesicht. »Bezahlst du mich dafür?«
    Quinn lachte. »Nein.«
    Das Grinsen wurde breiter, verschwand dann schnell. »Was brauchst du?«
    Quinn seufzte innerlich. Eine Sekunde lang hatte es so ausgesehen, als sei die alte Orlando wieder da. Lass ihr nur ein bisschen Zeit, dachte er.
    »Ich muss wissen, was Gibson vorhatte«, sagte er. »Für wen er gearbeitet hat. Was für Jobs er in letzter Zeit erledigt hat. Schau, ob es zwischen Taggert und ihm irgendeine Verbindung gibt.«
    »Okay, aber wahrscheinlich war er nur für diesen einen Job angeworben worden«, sagte Orlando. »So was liebt Gibson.« Sie hielt inne, korrigierte sich: »Hat er geliebt .«
    »Überprüf es trotzdem. In Ordnung?«
    Sie wandte kurz das Gesicht ab, ehe sie antwortete. »Ich mach’s«, sagte sie schließlich.
     
    Als sie aufstanden, um zu gehen, sagte Nate: »Anh hat angeboten, mir die Stadt zu zeigen.«
    »Tatsächlich?«, sagte Quinn, ohne weiter überrascht zu sein. »Und wann soll das vor sich gehen?«
    »Äh - jetzt, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Sollte ich was dagegen haben?«
    »Lass ihn ziehen«, sagte Orlando.
    Quinn ignorierte sie. »Vergiss nicht die Vorschrift - keine Flirts«, sagte er zu seinem Lehrling.
    »Ich flirte nicht«, sagte Nate.
    »Scheint mir nicht weit davon entfernt.«
    »Ich vergess es nicht.«
    Quinn nickte einmal kurz.
    »Danke«, sagte Nate. Er lächelte beiden zu und ging dann zur Bar, wo Anh auf ihn wartete.
    »Es passiert ihm

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