Der Profi - The Cleaner
regelmäßig. Quinn schloss die Tür und ging ins Wohnzimmer zurück. Es war spät genug, wenn auch knapp. Ihn zu wecken hatte keinen Sinn.
Nachdem er beim Room Service Abendessen bestellt hatte, holte Quinn seinen Computer heraus und stellte ihn auf den Schreibtisch. Sehr schnell war er online. Wie er gehofft hatte, war eine Nachricht eingegangen, die Orlando vor ein paar Stunden geschickt hatte.
Flt. Bestätigt.Treffen uns zum Dinner.
Gute Nachricht. Habe aus mehr als einer Quelle gehört, dass du kein heißes Eisen mehr bist. Solltest dich wieder sicher auf der Straße bewegen können. Aber ich wäre vorsichtig. Vielleicht wissen es noch nicht alle.
Jetzt Borko.Verschwunden. Niemand, mit dem ich gesprochen habe, hat seit sechs Wochen Kontakt mit seiner Organisation gehabt. Deshalb denke ich, er ist darin verwickelt. Mehr noch, aber das sage ich dir, wenn ich da bin.
Was den Objektträger anbelangt, sagt mein Freund, alles durcheinander. Könnte Tage dauern, oder länger. Scheint ein Gewebemuster zu sein. Sagt, fast null Chance, etwas rauszukriegen.
Nebenbei, im Office alles noch Scheiße.
Treffe am frühen Nachmittag in Berlin ein.Treffen uns abends um neun. Hoffe, du hast mir ein Zimmer besorgt. Ich schlafe nicht bei dir auf dem Fußboden.
O.
Wenn jemand auf dem Fußboden schlafen musste, war es Nate. Aber nach seinem Umzug ins Dorint würde es genug Platz für beide geben. Das Vier Jahreszeiten war die perfekte Basis für Orlando, um ihre Gerätschaften aufzustellen.
Über die Nachricht wegen des Objektträgers war Quinn mehr erleichtert als erwartet und loggte sich aus seiner E-Mail aus.
Obwohl er nach der Reise erschöpft war, würde er es sich noch eine ganze Weile nicht erlauben einzuschlafen, also öffnete er seinen Webbrowser und holte sich eine Suchmaschine herein. Er tippte »Robert Taggert« ein und wurde mit fast fünfzig Treffern belohnt; insgesamt waren es zehn Seiten. Anscheinend war es ein häufiger Name. Er fand einen Robert Taggert aus dem 18. Jahrhundert und einen, der im amerikanischen Bürgerkrieg bei der republikanischen Armee gedient hatte. Quinn warf sofort alle Links hinaus, die entweder zu toten oder zu jungen Taggerts führten - Taggerts, die nicht der in Colorado im Feuer verbrannte Mann sein konnten. Das verkürzte die Liste beträchtlich.
Quinns Taggert war vermutlich in den Fünfzigern gewesen. Dieser Eindruck wurde verstärkt durch die Fotokopie des Führerscheins, die Henderson ihm gegeben hatte. Um sicherzugehen, gab Quinn sich ein Zeitfenster von zehn Jahren, überlegte einen Augenblick und grenzte dann auf die Männer zwischen achtundvierzig und fünfundsechzig ein. Die wiederum verkürzte Liste beschränkte sich auf fünfundzwanzig sachdienliche Links.
Sieben bezogen sich auf denselben Robert Taggert, einen Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Clemson University. Zwei weitere führten Quinn zu einem Mann in East Lansing, Michigan, der gegen die Erweiterung eines lokalen Einkaufszentrums protestierte. Zwölf Links führten zu anderen Locations einer Kette von Autoreparatur-Firmen in Kentucky, die ihre Dienstleistungen anboten und einem Robert Taggert gehörten. Und die letzten vier waren Artikel, von denen jeder einen ande ren Robert Taggert erwähnte.
Ein Klopfen an der Tür störte Quinn. Der Room Service war mit seinem Abendessen gekommen. Der Kellner stellte das Tablett auf den Schreibtisch neben den Computer, und Quinn nahm fünf Euro aus der Tasche, die er dem Mann als Trinkgeld gab. Der lächelte höflich und ging.
Quinn setzte sich an den Tisch zurück und aß einen Bissen von seinem Steak, bevor er sich wieder dem Computer widmete. Nachdem er noch ein bisschen weitergesucht hatte, fand er Bilder von fünf Männern: dem Professor, dem Demonstranten aus Michigan, dem König der Autoreparatur-Firmen und zwei anderen. Keiner hatte auch nur eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Bild, das er hatte. Von den beiden anderen gab es keine Bilder, aber nachdem er ihre Artikel gelesen hatte, bezweifelte er, dass einer von beiden der Mann war, den er suchte.
Genau das hatte er erwartet, als er anfing: Keine Angaben für seinen Taggert. Das ließ zwei Möglichkeiten offen. Die erste war, dass Taggert nie etwas getan hatte, das seinen Namen ins Internet brachte. Das fand Quinn sehr unwahrscheinlich. Die zweite jedoch, dass Robert Taggert nicht der richtige Name des Typen war, der in Colorado starb, ergab mehr Sinn.
Den Namen Taggert als
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