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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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und das, was er in letzter Zeit so getrieben hat, sehr nützlich sein.«
    »Werde nur nicht übermütig«, sagte sie.
    »Was für ein Name ist Borko?«, fragte Nate.
    »Das ist eine dumme Frage«, sagte Quinn.
    Nate sah einen Moment verletzt aus, dann kniff er nachdenklich die Augen zusammen. »Okay«, sagte er. »Sollte ich seinetwegen beunruhigt sein?«
    »Das hört sich schon besser an«, erwiderte Quinn. »Die Antwort ist ja.«
    »Er hat im Krieg eine Einheit von bosnischen Serben angeführt«, setzte Orlando hinzu. »Sie waren besonders geschickt in ethnischer Säuberung.«
    »Na, großartig«, sagte Nate. Er sah nicht glücklich aus.
    Quinn wandte sich an Orlando. »Also, wie sieht’s damit aus?«
    »Ich werde dabei ein bisschen Hilfe von außen brauchen«, antwortete sie.
    »Deinen paranoiden Freund?«
    »Nicht paranoid. Nur vorsichtig. Er hilft uns ohnehin schon mit dem Objektträger.«
    Orlandos Kontakt trug den Namen »der Maulwurf«. Quinn hatte noch nie mit ihm gesprochen. Soweit er wusste, war der Maulwurf ein Sonderling, der aus seinem Mansardenzimmer heraus den Spion spielte. Was seinen Codenamen betraf, passte er Quinns Meinung nach wie die Faust aufs Auge. »Mach nur keine große Sache draus, okay?«
    »Mama.«
    Eine Kinderstimme hinter Quinns Rücken.
    Garrett, Orlandos Sohn, stand in der Nähe der Esszimmertür. Wenn er wach war, sah er sogar noch kaukasischer aus als im Schlaf.
    »Garrett«, sagte Orlando und stand auf.
    »Ich hab dich reden gehört«, sagte der Junge auf Englisch. »Bist du böse?«
    »Nein, Liebling. Alles in Ordnung. Komm, sag Hallo zu Jonathan und Nate.«
    Der Junge kam zögernd näher und streckte die Hand aus. »Hallo, Mr. Jonathan. Hallo, Mr. Nate.«
    Quinn ging in die Hocke, um mit dem Jungen auf gleicher Höhe zu sein und ihm die Hand zu schütteln. »Guten Morgen, Garrett.«
    »Bist du ein Freund von Mama?«
    »Ja, das bin ich.«
    Garrett wandte sich an Nate. »Und du?«
    Nate nickte. »Klar. Ich bin auch ihr Freund.«
    »Wollt ihr euch einen Film mit mir ansehen?«, fragte Garrett. Er sah zu seiner Mama auf. »Dürfen wir uns Die Schlaumeier anschauen?«
    »Würden wir ja so gern«, erwiderte Quinn, »aber wir müssen los.«
    Garrett runzelte enttäuscht die Stirn.
    »Vielleicht das nächste Mal«, sagte Orlando. »Aber du darfst dir den Film in meinem Zimmer ansehen.«
    »Danke«, sagte Garrett und seine Miene hellte sich auf.
    Quinn legte Garrett sanft die Hand auf die Schulter. »Ich hab mich sehr gefreut, dich kennenzulernen«, sagte er. »Mach’s gut, okay?«
    »Ja, Sir.«
    Quinn sah Orlando an. »Ich will nicht, dass du kommst.« Sie erwiderte seinen Blick. »Ich auch nicht«, sagte sie. »Wir sehen uns in Berlin.« Sie zog Garrett an sich und verstrubbelte ihm das Haar.
    Ihr Sohn lächelte. »Hör auf, Mama.«
     
    Wieder in seinem Hotelzimmer, sammelte Quinn die wenigen Sachen ein, die er ausgepackt hatte, und warf sie in die Tasche. Die neuen Klamotten und anderes Zeug, das Nate eingekauft hatte, waren schon aufgeteilt und in den Taschen verstaut. Dann traf er sich mit Nate in der Lobby, damit sie ihre Vorkehrungen für den Flug treffen konnten.
    »Es gibt mehrere Fluggesellschaften, die von Ho-Chi-Minh-Stadt abfliegen«, erklärte ihnen die Angestellte am Empfang. »Thai Airways. Und natürlich Air France. Ihr Büro ist genau gegenüber, neben dem Hotel Continental.«
    Quinn dankte ihr und ging, mit Nate im Schlepptau, zum Ausgang. Zwar war Thai Airways eine seiner Lieblingsfluglinien, aber Air France erschien ihm die bessere Wahl zu sein. Sie sollten den weiten Flug nach Europa mit minimalen Schwierigkeiten zurücklegen können. Und wenn sie bis Frankreich kamen, umso besser. Zwei kaukasische Passagiere mit europäischen Pässen, die mit einer europäischen Fluggesellschaft eintrafen, würden kaum Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    Die Frau am Schalter von Air France informierte Quinn, dass es am Abend einen Flug nach Bangkok gebe, von wo er bis Paris durchfliegen konnte. »Gibt es noch Plätze?«, fragte Quinn.
    »Wie viele Tickets brauchen Sie?« Sie sah aus wie eine Vietnamesin und sprach Englisch mit französischem Akzent.
    »Zwei«, sagte Quinn.
    »Das dürfte kein Problem sein. Kann ich Ihre Pässe sehen?«
    Fünf Minuten später hatten sie ihre Tickets.
     
    Quinn erlaubte Nate ein letztes Essen im Mai 99 , ließ ihn aber nicht allein gehen. Anh war natürlich da. In gewisser Weise neidete er Nate die Ablenkung, die sie ihm geboten hatte. Es gab

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