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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Borkos Tätigkeit, die wahrscheinlichsten Orte, an denen Quinn etwas Nützliches erfahren konnte.
    Der Sturm vom Abend vorher war weitergezogen und durch eisige Luft ersetzt worden. Quinn stellte den Kragen seiner Jacke auf, zog ihn fest um den Hals und versuchte erfolglos, die Kälte zu ignorieren.
    Er ging über die Brücke zurück, die den Kanal überspannte, und bog am Weigandufer rechts ab. Auf der einen Seite war der von Menschenhand geschaffene Fluss, auf der anderen eine Reihe von Mietshäusern, jedes zwischen fünf und sieben Etagen hoch. Quinn ging den Gehsteig entlang und betrachtete flüchtig die Gebäude. In der Mitte der Wohnblocks fand er, wonach er suchte.
    Eine kurze Treppe führte zum Eingang des senfgelben Hauses. Der Weg dahin war jedoch ein bisschen zu öffentlich für Quinns Geschmack. Er wollte ja nur auf die andere Seite gelangen.
    Die bessere Möglichkeit war links vom Eingang, auf Straßenhöhe. Es war ein Tunnel durch den Komplex, eine Durchfahrt, die Autos erlaubte, zu einem Parkplatz hinter dem Haus zu gelangen. An jeder Seite der Durchfahrt gab es zwei große, solide Holztüren. Da es noch früh am Abend war, standen die Türen offen, damit die Bewohner leichter ein und aus gehen konnten.
    Quinn passierte die Durchfahrt, als gehöre er hierher. Am hinteren Ende des Tunnels blieb er stehen und sah sich auf dem Parkplatz um. Er war nicht groß, bot gerade nur genug Platz für zehn Wagen und ein paar Motorräder. Auf jeder Seite erhellte Flutlicht das Areal. Eine Lampe in der hinteren Ecke flackerte und würde bald ausgetauscht werden müssen. Den Parkplatz begrenzte am Ende des Grundstücks eine Baumreihe; dahinter war offenes Feld und am anderen Ende des Feldes das Wasserwerk.
    Quinn trat aus dem Schatten des Tunnels und wollte den Parkplatz überqueren, um den Schutz der Bäume zu erreichen. Aber kaum war er ein paar Meter gegangen, als er rostige Angeln knarren hörte. Zu seiner Rechten ging eine Tür auf. Er schaute sich um; ein Mann hatte, aus dem Haus kommend, den Parkplatz betreten.
    Quinn duckte sich hinter einen Wagen. Vorsichtig spähte er durch die Wagenfenster. Der Typ schien Ende fünfzig zu sein, müde und übergewichtig. Er hielt die Tür auf, und ein mittelgroßer Hund, ein zottiger Bastard, stürmte heraus.
    Der Mann schloss die Tür, steckte sich eine Zigarette an. Während er rauchte schnüffelte der Hund herum, hob einmal das Bein und pinkelte.
    Als er in Quinns Nähe kam, blieb er abrupt stehen, die Nase in der Luft. Quinn fluchte in sich hinein und bereitete sich darauf vor, aufzuspringen und schnell durch den Tunnel auf die Straße zu verschwinden. Nur, anstatt zu bellen, kam der Hund auf Quinn zu und begann ihm die Hand zu lecken.
    Der Mann mit der Zigarette machte ein paar Schritte auf den Parkplatz. »Charlie?«, rief er.
    Aber Charlie schien an seinem neuen Freund Gefallen gefunden zu haben. Quinn versuchte ihn sanft wegzuschieben, aber Charlie blieb eisern stehen. Quinn blickte wieder durch die Wagenfenster. Der Hundebesitzer hatte sich noch ein paar Schritte mehr vom Tor entfernt. Er zog noch einmal an der Zigarette, ließ sie dann auf den Boden fallen und trat sie aus.
    Aufblickend rief er wieder: »Charlie!«
    Diesmal stellte der Hund die Ohren auf.
    »Bei Fuß!«
    Der Hund begann sich im Rückwärtsgang von Quinn zurückzuziehen, blieb wieder stehen.
    »Charlie!«
    Der Hund warf Quinn einen letzten Blick zu, dann rannte er davon zu seinem Herrn.
    Der Mann ging zu dem Mietshaus hinüber und öffnete die Tür. Nach ein paar Sekunden waren er und der Hund verschwunden. Quinn wartete, um sich zu vergewissern, dass sie fort waren und joggte dann über den Parkplatz.
    Ein Maschendrahtzaun trennte die beiden Baumreihen am Ende des Parkplatzes von dem Feld. Quinn packte den Zaun und schüttelte ihn leicht. Er konnte darüberklettern, aber nicht leise, da er so locker war. Wenigstens einer von Borkos Männern musste auf der Rückseite des Wasserwerks stationiert sein. Das Klirren und Klappern des Zauns würde Quinn verraten, ehe er oben war. Übersteigen konnte er ihn also nicht.
    Quinn ging am Zaun entlang und suchte nach einer anderen Möglichkeit. Er wusste, dass er den Maschendraht durchschneiden konnte, aber eine solche Aktion würde nicht unbemerkt vor sich gehen, jemand würde ihn bestimmt sehen. Einen Mitwisser, dass er hier gewesen war, konnte er nicht brauchen.
    Der metallene Zaunpfosten schien daher der logischste Angriffspunkt. Er holte eine Drahtschere

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