Der Profi - The Cleaner
Hochsicherheitskammer zuzuwenden. Er studierte den Eingang. Wenn er richtig vermutete, war dahinter eine Doppeltür mit Luftschleusensystem.
Noch zögerte er. Wenn sie während der letzten vierundzwanzig Stunden tätig geworden waren, war nicht vorauszusehen, was hinter der Luftschleuse gelagert worden war.
Er gab sich im Geist einen Stoß, zählte bis drei und öffnete die Tür. Diesmal strömte keine Luft herein oder hinaus. Die beiden Männer, die eben hinausgegangen waren, hatten den Druck in der Luftschleuse an den im Innern der Kugel angeglichen.
Er spähte hinein.
Er hatte recht, eine kleine Kammer, für zwei Leute gerade groß genug, dann eine weitere Tür am anderen Ende mit einem grellroten Licht in Augenhöhe im Türpfosten. Quinn trat ein, zog die Tür hinter sich zu. Über ihm ging ein Licht an, ein ein zelner Beleuchtungskörper, in die Decke eingelassen.
Einen Moment lang geschah nichts. Dann wurde das rote Licht neben der inneren Tür mit einem kaum hörbaren Klick grün, und das Licht an der Tür, die er eben passiert hatte, wurde rot.
Quinn holte tief Atem und öffnete dann die innere Tür. Wie erwartet, strömte Luft mit ihm hinein, als er über die Schwelle trat.
Der Raum war dunkel. Quinn versuchte die Tür zu schließen, dachte, er habe vielleicht auch ein automatisches Beleuchtungssystem, aber nichts geschah. Er öffnete die Tür wieder, so dass das Licht aus der Kammer in den Raum fiel, bis er links neben der Tür einen Schalter entdeckte. Er knipste ihn an und ließ die Tür dann zuschwingen.
Der Raum war eng, aber verlassen. An der Wand zu seiner linken stand eine Reihe Minikühlschränke, so hoch wie eine Truhe. Edelstahl und brandneu. Quinn öffnete einen Kühlschrank. Er lief zwar, war aber leer.
Die Tür wieder schließend, fuhr Quinn mit der Inspektion des Raums fort. Den Kühlschränken gegenüber stand an der Wand ein langer Tisch aus Edelstahl. Alles sah neu aus, wie in einem Ausstellungsraum. Was noch fehlte, waren die für einen Opera tionssaal nötigen Instrumente.
In der Ecke stand noch ein Tisch. Darauf standen lange, durchsichtige Kästen, entweder aus Plastik oder Glas. Quinn war nicht sicher, aus welchem von beiden. In der Vorderseite jeder Box waren zwei Löcher, gerade groß genug für ein Paar an der Innenseite befestigter, gummierter Handschuhe. Mit den Handschuhen würde jemand, der davor stand, an Dingen in der Box arbeiten können, ohne sie berühren zu müssen. Quinn hatte so ein System schon gesehen. Im Discovery Channel, einem Dokumentarfilm über die Zentren für Seuchenkontrolle. Es waren Sicherheitsschränke, bestimmt für die Arbeit an gefährlichen Mikroorganismen. Ältere Modelle, glaubte Quinn sich zu erinnern. Aber noch immer hoch wirksam.
»Scheiße«, sagte er.
Im Keller zurück, zog Quinn den Bio-Anzug aus und verstaute ihn in seinem Schrank. Aus seinem Rucksack holte er die Waffe heraus und schob sie in den Hosenbund. Dann hängte er sich den Rucksack über eine Schulter und verließ den Keller durch dasselbe Fenster, durch das er eingestiegen war.
»Halt!«
Die Waffe sofort wieder in der Hand, fuhr Quinn herum. Die Stimme war von rechts hinter ihm und von sehr nah gekommen. Quinn sah den Schatten eines Mannes. Ohne zu zögern drückte er ab.
Man hörte das Fauchen der Kugel im Schalldämpfer, und beinahe unmittelbar darauf den Aufschlag eines Körpers auf dem Boden. Seine Waffe im Anschlag lief Quinn zu dem Wächter. Doch er brauchte sie nicht. Der Mann war tot.
Von der Seite des Gebäudes hörte Quinn schnelle, sich nähernde Schritte. Schnell durchsuchte er den Toten nach seiner Waffe. In der rechten Hand des Mannes fand er eine Glock, ebenfalls mit Schalldämpfer. Quinn schnappte sich die Waffe und beobachtete dann angestrengt das Gebäude.
Sekunden später kam ein Mann um die Ecke. Quinn feuerte die Glock ab, so dass die Kugel dicht bei dem neuen Mann einschlug, ihn aber nicht traf.
Der Mann wich schnell hinter die Ecke zurück und rief: »Rolf, ich bin es!«
Quinn schoss noch einmal, und der Mann erwiderte das Feuer. Darauf hatte Quinn gewartet. Er schoss noch einmal und ließ dann die Glock nahe bei der Hand des Toten auf den Boden fallen. Er sprintete an der Mauer entlang, bis er, in den Schatten versteckt, in sicherer Entfernung war.
Der zweite Wachmann schoss noch zweimal, wartete dann. Als sein Feuer nicht mehr erwidert wurde, rief er noch einmal. »Rolf?«
Eine zweite Stimme mischte sich ein. »Was ist los?«
»Rolf
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